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Mit Liebe gestrickt

Mit Liebe gestrickt

Titel: Mit Liebe gestrickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gil McNeil
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über Stricken gelernt haben, und dass alle sich an unserem neuen Banner beteiligt haben. Also bevor wir die gemeinsame Arbeit bewundern,
möchte ich Mrs. Mackenzie und allen, die in den jeweiligen Klassen geholfen haben, danken.«
    Applaus setzt ein, als die Jungs das Bettlaken von der Trennwand ziehen und das neue Banner in all seiner Pracht enthüllen. Meine Güte, sie muss Stunden über Stunden damit zugebracht haben, noch mehr Menschen und Bäume aufzunähen, weil es praktisch überhaupt keine leere Fläche mehr gibt. Und jemand anders, wahrscheinlich Mrs. Pickering, hat den Schulnamen mit Goldfäden eingefasst und kleine glitzernde silberne Schatten aufs Meer gestickt, und etwas, was wie grüne Perlen aussieht, in die Bäume. Es sieht fantastisch aus, und Mr. O’Brien wirkt geradezu überwältigt und küsst uns beide.
    Annabel wirkt, als würde sie gleich vor Wut platzen, als wir von der Bühne gehen, aber Mrs. Chambers strahlt.
    »Ist das nicht wunderbar, etwas, worauf wir wirklich stolz sein können, und alle haben sich beteiligt. Können Sie wohl kurz mit ins Lehrerzimmer kommen, nur, weil ich die Blumen vergessen habe. Ich hatte eigentlich vor, sie Ihnen zum Dank zu überreichen.«
    »Das hätte nicht nötig getan, wirklich, es hat mir Spaß gemacht.«
    »Also, das ist gut, weil Mrs. Pickering mittwochs gern aushelfen würde beim Stricken als Teil des Kunstunterrichts, und wir beide hatten gehofft, dass Sie uns vielleicht mit einigen einfachen Mustern helfen, die sie für diejenigen benutzen kann, die Lust zum Stricken haben.«
    »Natürlich kann ich das.«

    Sie zeigt mir im Lehrerzimmer ein Strickbuch für Kinder, das sie gekauft hat, als wir Annabel und Mrs. Nelson hören, die auf dem Weg nach nebenan ins Sekretariat sind.

    »Sie sahen in diesen lächerlichen Kostümen aus wie richtige Schlampen.«
    Unüberhörbar schnappt Mrs. Nelson begeistert nach Luft.
    »Ich weiß. Ist das nicht schrecklich?«
    »Mich überrascht das nicht. Diese Wollladenfrau hielt sich schon immer für was Besseres mit ihren extravaganten Freunden. Offenbar sind Bastarde der letzte Schrei, sodass der normale Standard an schicklichem Benehmen für sie nicht gilt.«
    Du liebe Güte. Mrs. Chambers sieht unglaublich verlegen aus, als ich aufstehe und mit meinem Blumenstrauß zur Tür gehe.
    Scheiß drauf, wie Ellen sagen würde.
    »Hallo, Annabel. Dachte ich mir doch, dass Sie es sind.«
    Mrs. Chambers steht hinter mir, als Annabel ihre Schritte verlangsamt. Ich glaube, sie überlegt verzweifelt, ob ich gehört habe, was sie gesagt hat, oder, was noch wichtiger ist, ob Mrs. Chambers es gehört hat.
    »Ich wette, Sie sind hochzufrieden damit, wie gut heute alles gelaufen ist. Sie dürfen nicht vergessen, Connie zu danken.«
    »Wie bitte?«
    »Mrs. Maxwell zu danken. Sie hat den größten Teil der Arbeit geleistet an unserem Stand, und ihr Ehemann hat die hervorragenden Kekse gebacken. Es ist ja ein so wichtiger Bestandteil der Elternbeiratsarbeit, allen Leuten für ihre harte Arbeit zu danken. Meinen Sie nicht auch?«
    Mrs. Nelson sieht jetzt echt erschrocken aus, während Annabel angestrengt versucht, sich wieder zu sammeln.
    »Ja, natürlich. Ich bedanke mich immer bei meinem Team.«
    »Tun Sie das? Den Teil muss ich versäumt haben. Egal, ich mache mich lieber auf die Suche nach den Kindern. Oh, und übrigens, Annabel, kein Mensch benutzt heutzutage noch den Ausdruck Bastard, es sei denn, er ist total bigott. Tolles Kostüm,
obwohl es so aussieht, als sei Ihnen ein wenig heiß. Das ist der Vorteil daran, sich wie eine Schlampe anzuziehen; es ist wundervoll kühl.«
    Ich gehe über den Flur zurück zur Aula und bin hochzufrieden mit mir selbst. Ich bin zwar aufgeregt, aber nicht wirklich erschüttert, und zum ersten Mal in meinem Leben habe ich es geschafft, genau das zu sagen, was ich sagen wollte, statt dass es mir erst zehn Minuten später einfällt. Und das geschieht ihr ganz recht.
    Mrs. Chambers lächelt.
    »Das war spitze. Das haben Sie sehr gut gemacht.«
    »Blöde Kuh.«
    »Genau. Ich kann es kaum erwarten, es Mr. O’Brien zu erzählen. Hat mir echt den Tag verschönt.«
    »Mir auch.«
    Wir lachen, während Annabel stinkwütend mit Mrs. Nelson im Schlepptau an uns vorbeistürmt.
    Tja, Pech gehabt.

    Mark muss zurück in den Pub, um Vorbereitungen für den abendlichen Ansturm zu treffen, sodass Martin und Reg mit den Kindern und Trevor nach Haus gehen und ich mit Connie und Gran zurückfahre. Gran hat einen Sommerpudding

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