Mit Liebe gestrickt

heute beschließen, einen Ausflug zum Strand zu machen. Normalerweise tut sie das auch nicht; ich glaube, er ist nicht exklusiv genug für sie, aber heute wäre der perfekte Tag für sie, um ihre Meinung zu ändern.

    Dienstag bin ich im Laden und genieße meinen ruhigen, friedlichen jungenfreien Tag: Connie hat sie beide mit in den Zoo genommen anlässlich Nellys Geburtstag, zu dem ich ein spezielles Geburtstagspicknick beigesteuert habe. Es schließt rosa Törtchen mit Ballerinas aus Reispapier obendrauf ein, die aus einer Fertigpackung stammen. Für später hat Mark eine richtige Torte gebacken. Er hatte sich geweigert, die rosa Törtchen aus der Fertigpackung auch nur in Betracht zu ziehen, sodass ich in die Bresche gesprungen bin, bevor Connie ihn mit seinem eigenen Spachtel attackiert.
    Ein Gourmet zu sein ist ja gut und schön, besonders wenn es einschließt, köstliche Dinge für deine Frau herzustellen, die sie
jede Woche zu ihrer Strickgruppe mitbringen kann, aber wenn es um Zuckergusstörtchen geht, weiß jeder, dass die knallrosa Teile der absolute Renner sind, und zwar jedes Mal. Sie sind spätestens bis zum Tee verputzt, und ich habe sogar kurz überlegt, mitzugehen. Aber meilenweit durch einen Zoo zu latschen, um eventuell einen Blick auf einen Löwen zu erhaschen, stand schon zu meinen besten Zeiten ziemlich weit unten auf meiner Vergnügungsliste, ganz zu schweigen von dem Fakt, dass ich inzwischen weit über den siebten Schwangerschaftsmonat hinaus bin.
    Ich durchwühle die Flechtkörbe in den Regalen oben im Arbeitszimmer auf der Suche nach einer Eingebung für eine neue Schaufensterdekoration. Ich glaube, bis Ende August sind die gestrickten Fische ganz in Ordnung, aber im September möchte ich ein Schaufenster mit Teewärmern machen und gestrickten Törtchen auf dem Kuchenständer aus Glas, den ich letztes Jahr in Venedig gekauft habe, wenn ich ihn denn finde. Ich könnte mir auch gestrickte Wärmflaschenüberzüge vorstellen. Sie haben sich recht gut verkauft in der Vorweihnachtszeit, und ich möchte auch mehr Lavendelsäckchen anbieten. Sie sind ganz einfach zu stricken, und der ganze Laden duftet so wunderbar, und wir haben jetzt ja jede Menge Lavendel im Garten. Elsie hat bereits angefangen, einige mit kompliziertem Fair-Isle-Muster zu stricken. Ich denke, ein paar in schlichten Tiergestalten - Vögel und Kaninchen aus weicher Kaschmirwolle mit Schleifen zum Aufhängen - wären auch schön. Ich habe in einer Zeitschrift welche gesehen, die beinahe dreißig Pfund pro Stück gekostet haben, und ich bin sicher, dass ich etwas Ähnliches zum halben Preis hinbekomme und immer noch einen kräftigen Profit mache. Es sind einfach perfekte Geschenke und hübsche leichte Projekte für Herbstabende, wenn ich wahrscheinlich den Schoß vollhabe
mit jemandem, der noch einmal gefüttert werden möchte, bevor er wieder einschlummert.
    Ich kann es immer noch nicht wirklich glauben, dass am Ende von all dem ein Baby da sein wird. Es kommt mir immer noch total irreal vor, obwohl ich es schon zweimal durchgemacht habe. Eine ganz neue Person, die unsichtbar immer weiter wächst und sich auf den entscheidenden Tag vorbereitet. Es ist unglaublich. Die Hebamme sagt, dass wir, was das Wachstum betrifft, bereits ganz oben auf der Skala angesiedelt sind, und all meine Tests waren bis jetzt ausgezeichnet. Dennoch kommt es mir irreal vor.

    Ich stehe da mit den Händen überm Bauch gefaltet, als Elsie hochkommt.
    »Ich setze den Kessel auf. Möchtest du Tee?«
    Sie war bisher ziemlich verschnupft über Olivias Idee einer Samstagsgruppe, sodass ich lieber beim kleinsten Wink mit einem Olivenzweig sofort zupacke.
    »Gern. Danke, Elsie. Du hast nicht zufällig diese Keksschale gesehen, die wir letztes Jahr im Schaufenster hatten, oder?«
    »Ich habe sie hinten in den Schrank unter die Spüle gestellt, eingewickelt in Plastik, damit sie nicht kaputtgeht. Es ist gefährlich, Glas auf diese Regale zu stellen - es könnte herunterfallen und jemanden verletzen.«
    »Oh, klar. Großartig.«
    Ich wünschte, sie würde mir Bescheid sagen, wenn sie irgendwas in der Küche versteckt.
    »Wie viele Teenager glaubst du kommen? Weil du weißt ja, wie sie sind - sie stellen bestimmt allen möglichen Unsinn an, denk an meine Worte.«
    »Olivia ist doch aber sehr vernünftig, findest du nicht?«

    »Das mag sein, aber wenn sie alle auf einem Haufen sind, trinken sie Alkohol, bevor du dich versiehst.«
    Sich oben einen Schwips antrinken mit