Mit Pflanzen verbunden
Handbuch für Diagnose und Therapie, Consilium Cedip Practicum (1995), auf eine Statistik, die besagte, dass 23,8 % der Waldarbeiter in Deutschland Antikörper gegen die Borrelia burgdorferi aufwiesen, ohne dass sie überhaupt davon wüssten, jemals infiziert worden zu sein. Eine Studie der American Medical Association (1995) stellte zudem fest, dass nur die Hälfte der Patienten mit der Diagnose Borreliose tatsächlich unter den bekannten Symptomen dieser Erkrankung litt. Wenn das Immunsystem die Fähigkeit hat, Antikörper gegen diese Spirochäten zu produzieren, dann wäre es doch sinnvoll, dachte ich mir, das Immunsystem mit allen Mitteln dabei zu unterstützen. Da Antibiotika aber immunsuppressiv wirken können, also die körpereigene Abwehr dämpfen, schienen sie in diesem Fall – so meine Schlussfolgerung – nicht unbedingt die geeigneten therapeutischen Mittel zu sein. Ich machte mich also daran, geeignete Therapiemaßnahmen zur Unterstützung meines Immunsystems und zur Behandlung der Borreliose zu suchen.
Naturheilkundliche Hilfsmittel gegen Borreliose
Die Grundlage meiner Heilkur sollte darin bestehen, die Immunkräfte zur körpereigenen Abwehr der Erreger so gut wie nur möglich zu stärken. Folgende Maßnahmen sollten mir dabei hilfreich sein:
Genügend Schlaf.
Bewegung an frischer Luft und im Sonnenschein.
Eine ausgewogene Diät mit viel frischem Obst und Gemüse, vor allem Möhren und Roter Bete, die viele Carotinoide enthalten. Diese sind wichtig bei der Bekämpfung von Infektionen. Ebenfalls viel Knoblauch, Bärlauch oder Zwiebel, deren schwefelhaltiges ätherisches Öl (Allicin) eine antimikrobielle Wirkung aufweist und zugleich die Aktivität der Killerzellen des Immunsystems erhöht.
Weitere Stärkung des Immunsystems durch Anwendung des Purpurnen Sonnenhuts (Echinacea purpurea) . Als Unterstützungstherapie bei Borreliose verschreibt der bekannte amerikanische Phytotherapeut Dr. James A. Duke eine dreiwöchige Kur, während der die Patienten pro Tag jeweils sechs Kapseln zu je 450mg des abwehrstärkenden Wurzelpulvers einnehmen (Duke 1997: 88).
Solche naturheilkundlichen Maßnahmen sind vernünftig. Sie wirken bei der Behandlung unterstützend. Ich glaubte allerdings nicht, dass sie in einem so gravierenden Fall wie einer Borrelien-Infektion ausreichen würden. Also ging ich zu meinem Freund und Nachbarn, dem eher unorthodoxen, aber sehr erfolgreichen Naturheiler Dr. rer. nat. Gerhard Orth. „Ja“, sagte dieser, „ich habe schon eine ganze Reihe Patienten gehabt, die sich trotz hoch dosierter Behandlung mit Tetrazyklin, Penicillin, Erythromycin, Cephalosporin und anderen Antibiotika im Rollstuhl in meine Praxis schleppten.“ Als er sah, wie erschrocken ich war, fügte er hinzu: „Keine Sorge, so weit braucht es nicht zu kommen! Wir werden mit den kleinen Teufelchen schon fertig!“
Dr. Orths Therapie bestand aus folgenden Maßnahmen:
Erstens: zweimal täglich fünf Tabletten Multiplasan mit reichlich Flüssigkeit einnehmen. Multiplasan , hergestellt aus mehreren zu Pulver verriebenen und zu Pillen gepressten Kräutern, war ursprünglich – ich sage es hinter vorgehaltener Hand – ein veterinärmedizinisches Mittel zur Behandlung von Verdauungsstörungen bei Pferden. Ich analysierte den Inhalt dieser „Pferdemedizin“: Die Pillen bestanden fast ausschließlich aus Pflanzen, die den Leberstoffwechsel anregen, von der Schafgarbe bis zur Wegwarte. Dies war zweifellos eine sinnvolle Therapie, denn es ist richtig, bei Infektionskrankheiten die Leber in ihrer entschlackenden und stoffwechselfördernden Funktion zu unterstützen. Das inzwischen auch in der Schweiz erhältliche indische Präparat Liv. 52 , bestehend aus Kräutern aus dem hohen Himalaja, welche die Leberfunktion unterstützen, wäre meines Erachtens ebenso gut gewesen. Auch Schafgarbentee (drei Tassen pro Tag), Löwenzahnwurzel, Durchwachsener Wasserhanf (Eupatorium perfoliatum) oder Mariendistelpräparate hätten eine ähnliche Wirkung gehabt.
Neben den Lebertabletten sollte der Patient jeden Tag bis zu einem Liter Goldrutentee, am besten eine Mischung aus der Europäischen Goldrute (Soldiago virgaurea) und der Kanadischen Goldrute (S. canadensis) , trinken. Ein Esslöffel des Krautes wird mit einem Liter Wasser heiß aufgebrüht oder, als Kaltwasserauszug, acht Stunden lang mazeriert, ehe er dann getrunken wird. Das regt die Nieren an und schützt sie vor einer Reizung, die eventuell durch die Wacholderbeeren im
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