Mit Resilienz leichter durch den Alltag
doch alle kannten die grundsätzliche Richtung. Sie ließ sie in ihrem alltäglichen Arbeitsbereich in Ruhe gewähren und forderte sie darüber hinaus nicht weiter. Ihre Fürsorge bis hin zur Verwöhnung haben alle gerne angenommen.
Eine Veränderung nach so langer Zeit bedeutet eine gravierende Umstellung:
Stabilität und gewohnte Sicherheiten geraten ins Wanken.
Eine wichtige Person fehlt im Gesamtsystem.
Schmerzliche Verlustgefühle machen sich breit.
Auf einmal gelten andere Spielregeln.
Die neue Führungskraft bringt neben frischem Wind auch einen anderen Umgangsstil mit. Die Mitarbeiter müssen viel Vertrautes aufgeben, von ihrer langjährigen Chefin Abschied nehmen und sich auf die Veränderungen einstellen. Da sind zwiespältige Gefühle normal: traurig und verunsichert, gleichzeitig aufgeregt und eigensinnig. Doch die Ursache und die Verantwortung für diese zwiespältigen Gefühle schreiben sie einseitig der neuen Leitung zu.
Die Herausforderung für die drei besteht darin, sowohl die Situation als auch die Person vorurteilsfrei so anzunehmen, wie sie ist. Erst wenn es gelingt, die veränderte Wirklichkeit zu akzeptieren und in ihren Arbeitsalltag zu integrieren, werden sie frei für innovative Lösungen im Einvernehmen mit der neuen Leitung. Die Bitte um ein klärendes Gespräch ist ein mutiger erster Schritt zu einem gedeihlichen Miteinander.
Reflexionsfragen
Wann in Ihrem Leben mussten Sie gewohnte Sicherheiten aufgeben? Wie haben Sie es geschafft, sich wieder zu stabilisieren? Ging es über
hilfreiche Beziehungen,
Anerkennung für Leistung,
Gestaltungsfreiheit
oder etwas ganz anderes?
Welche zurzeit verlässlichen Gegebenheiten könnten Ihnen verloren gehen?
Was würde Ihnen ermöglichen, das zu akzeptieren?
Was würden Sie tun, um neue Stabilität zu gewinnen?
Kennen Sie die Situation, dass Ihnen jemand zu nahe kommt und privater wird, als Ihnen angenehm ist? Oder passiert Ihnen das eher bei anderen?
Woran spüren Sie körperlich zu viel Nähe oder zu viel Distanz? Was tun Sie, um
angemessene Nähe,
genügend Abstand herzustellen?
Übungsvorschläge
Wenn Sie sich mit einer Lebenssituation schwertun – Atmen ist immer hilfreich. Atemübung:
Sitzen Sie aufrecht und bequem – Schließen Sie die Augen – Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit in den gegenwärtigen Moment und nehmen Sie wahr: Was geht in meinem Geist und Körper vor? Welche Gefühle spüre ich? – Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf den Atem – Lassen Sie den ganzen Körper atmen – Bringen Sie das Gefühl von Offenheit und Weite mit in den nächsten Moment des Tages und genießen Sie ihn!
Lernen Sie, in Zeiten von gravierenden Veränderungen und Umbrüchen heftige und zwiespältige Gefühle oder polarisierende und unsachliche Äußerungen für eine Weile auszuhalten, ohne sie wegmachen zu wollen. Sie sind häufig eine normale Durchgangsphase auf dem Weg zur Akzeptanz und Integration des Neuen.
Auch wenn nach einer bekannten Redensart neue Besen gut kehren: Schätzen Sie auch die Qualitäten und Fähigkeiten, die in den »alten« Besen stecken. Das bahnt den Weg zur Akzeptanz des Neuen.
Grundhaltung Lösungsorientierung
Menschen mit einer neuen Idee gelten so lange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat.
Mark Twain
Die lösungsorientierte Grundhaltung richtet den Blick auf das, was funktioniert, statt auf das, was nicht klappt. Sie fußt auf der Erfahrung, dass Probleme effizient gelöst werden können, ohne dass man die Ursachen ergründen muss. Denn je länger und intensiver man in die tiefgründige Analyse und Erforschung einer misslichen Lage einsteigt, umso weniger findet man den kreativen Kick und zündende Ideen, aus dieser Lage herauszukommen. Man verstärkt nur noch das Gefühl, dass alles sehr problematisch und schwer ist.
Doch nur wer das Problem hat, kennt auch die Lösung. Genauer gesagt, entscheidet er, welche Veränderung für ihn eine (Er-)Lösung ist. Das heißt nicht, dass lösungsorientierte Menschen immer und sofort ein solches Ergebnis parat haben. Es geht vielmehr darum, den Spielraum zu erweitern und die Voraussetzungen zu schaffen, dass kreative und innovative Ansätze überhaupt gedacht werden können.
Denn häufig setzen wir uns selbst Grenzen und engen unser Denken ein. Wir machen uns vor, andere würden es uns unmöglich machen, uns anders zu verhalten. Wir machen uns selbst Vorwürfe, dass wir es nicht besser hinkriegen oder so weit haben kommen lassen. Wir machen uns
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