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Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 2

Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 2

Titel: Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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je gesehen hatte, mit einem Gewicht von etwa hundertundsechzig Pfund. Er hatte scharfe Augen, die manchmal vom tiefen Hellbraun einer Ahornsirupflasche und manchmal vom geheimnisvollen Dunkelbraun eines Frankfurter Würstchens waren. Sein Gesicht war schwarz, und sein Rücken schmückte ein schwarzes Geschirr.
    »Herr Doktor Weißstein, Herr Ralph von Wau Wau«, sagte die Stampfert.
    Er grinste oder öffnete zumindest die Kiefer, um ein paar sehr lange und scharfe Zähne zu zeigen.
    »Kommen Sie bitte herein und fühlen Sie sich wie zu Hause«, sagte er.
    Obwohl ich gewarnt worden war, war ich verblüfft. Sein Maul bewegte sich nicht, während die Worte aus seiner Kehle kamen. Die Worte waren in ausgezeichnetem Hochdeutsch gesprochen. Doch die Stimme war die eines schon lange toten deutschen Filmschauspielers.
    Hans Albers’ Stimme, um genau zu sein.
    Ich hätte die René Deltgens gewählt, doch de gustibus non est disputandum. Besonders mit jemandem, der Zähne hat wie Ralph. Es war kein Geheimnis und keine Magie an dieser Stimme, obwohl der Effekt selbst für den darauf vorbereiteten Menschen unheimlich war. Einem Hund (wie jedem anderen Tier) mangelt es an dem Mundaufbau und den Stimmbändern, um menschliche Laute verständlich wiederzugeben. Diese Unzulänglichkeit wurde durch einen in Ralphs Kehle implantierten kleinen atombetriebenen Voder ausgeglichen. Dieses Gerät war mit einem künstlichen protein-neutralen Komplex mit dem Sprachzentrum des Hundegehirns verbunden. Um den Voder zu aktivieren, mußte Ralph drei Kodeworte denken. Dies war notwendig, da er sonst stets gesprochen hätte, wenn er in verbalen Begriffen dachte. Die Modulation der gesprochenen Worte erfolgte automatisch und entsprach dem Gefühlston von Ralphs Gedanken.
    »Wie wär’s mit einem Drink, Süße?« sagte er zu der Stampfert. »Hauen Sie sich dorthin, Kumpel«, sagte er zu mir und deutete mit einer Pfote auf einen großen, bequemen Armstuhl. Ich tat wie geheißen, war mir dabei aber nicht ganz sicher, ob ich seine Vertraulichkeiten einfach so hinnehmen sollte oder nicht. Ich faßte den Entschluß, es vorerst dabei bewenden zu lassen. Was konnte – oder sollte – man schließlich von einem Hund erwarten, der laut eigener Aussage den Malteser Falken neunundvierzig Mal gesehen hat? Dies erfuhr ich natürlich erst später, ebenso, wie ich auch erst später herausfand, daß seine Ausdrucksweise verwirrend variierte, oft mitten im Satz.
    Die Stampfert bereitete die Drinks in einer gut ausgestatteten Bar in der Ecke des ziemlich großen Wohnzimmers zu. Sie machte sich einen Tequila mit Zitrone und Salz, gab mir den doppelten Duggan’s Dew o’ Kirkintilloch mit Eis, um den ich gebeten hatte, und goß drei Gläschen King’s Ransom Scotch in eine Bergkristalluntertasse, die sie auf den Boden stellte. Der Hund schlürfte daraus. »Ich bin Privatdetektiv, Doc«, sagte er dann, als er mein Stirnrunzeln bemerkte. »Dieser Scotch steht in der besten Tradition der Getränke, die Schnüffler nun mal zu sich nehmen. Ich versuche, stets den menschlichen Traditionen zu folgen – wenn sie mir gefallen. Und wenn Sie es für anstößig halten, daß ich aus einer Untertasse trinke – ich kann mit meinen Pfoten ein Glas halten. Aber warum, zum Teufel, sollte ich?«
    »Dafür besteht nicht der geringste Grund«, sagte ich schnell.
    Er hatte ausgetrunken, sprang auf ein Sofa und musterte uns. »Sie haben zusammen in der ›Friesenkate‹ einen Drink genommen«, sagte er. »Sie sind dort Stammgäste. Und später haben Sie im Neu-Bornholt gegessen. Doktor Stampfert sagte, Sie wollten mit dem Taxi kommen, doch Sie haben es sich anders überlegt und den Bus genommen.«
    Es folgte ein Schweigen, das anhielt, bis ich begriff, daß von mir ein Kommentar erwartet wurde. Ich konnte lediglich »Na und?« sagen.
    »Die Kleine hat mir nichts davon verraten«, sagte Ralph etwas mürrisch. »Ich wollte nur etwas demonstrieren, das ein bloßer menschlicher Verstand nicht wissen kann.«
    »Ein bloßer?« sagte ich, genauso mürrisch.
    Ralph hob die Schultern, was schon eine Leistung war, wenn man bedenkt, daß Hunde keine Schultern haben.
    »Tut mir leid, Doc. Bringen Sie bloß Ihre Gedärme nicht in Aufruhr. War nicht böse gemeint.«
    »Nun gut«, sagte ich. »Wieso haben Sie das alles gewußt?«
    Und wenn ich nun darüber nachdenke, wundere ich mich nicht mehr darüber, wieso er es wußte.
    »Die ›Friesenkate‹ ist das einzige Restaurant in der Stadt, das jedem

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