Mit Sicherheit Liebe
Indiana-Jones-Film.“
„Oh, du kennst den Film?“, fragte er, während er sich aufs Steuern konzentrierte.
Als sie weit genug auf See waren, drosselte Garrett den Motor. Hier konnte Alex nichts passieren.
„Dann bist du also ein Fan von Actionfilmen?“, nahm er den Faden wieder auf.
„Und wie.“ Sie blickte zur Sonne hoch, schloss die Augen und lächelte. „Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich drei Brüder habe. Liebesfilme und Komödien sind nicht so ihr Ding. Deshalb haben wir uns zu Hause meistens Filme angesehen, in denen es kräftig gerumst und gescheppert hat.“
„Genau wie bei mir zu Hause“, erwiderte er und dachte an die vielen Abende zurück, an denen er und seine Brüder ihren Filmhelden zugejubelt hatten. Garrett und Griffin waren besonders von Actionkrimis begeistert gewesen. Die Guten, die die Bösewichte zur Strecke brachten und Unschuldige aus Gefahren retteten. Vielleicht waren er und sein Zwillingsbruder deshalb im Security-Gewerbe gelandet.
„Du hast auch Brüder?“
„Ja, vier. Einer davon ist mein Zwillingsbruder.“
„Ich habe mir das immer schön vorgestellt, einen Zwilling zu haben.“
„Schön?“ Er schüttelte den Kopf. „Um ehrlich zu sein, ich habe noch nie so richtig darüber nachgedacht. Aber, ja, es hat schon was für sich. Vor allem früher, als wir noch klein waren. Es war immer jemand da, mit dem man spielen und quatschen konnte. Und später Dummheiten anstellen.“
Für ihn war es das Normalste der Welt, die Hälfte eines Zwillingspaares zu sein, sodass er nie einen Gedanken daran verschwendet hatte, wie es auf Außenstehende wirken musste. Griffin und er hatten so viel zusammen unternommen, sich immer beigestanden, dass er sich gar nicht vorstellen konnte, wie es sein musste, kein Zwilling zu sein.
„Habt ihr denn viele Dummheiten angestellt?“
„Geht so“, antwortete er und dachte zurück an Partys, Footballspiele und Frauen. „Als wir Kinder waren, haben wir ganz schön ausgenutzt, dass wir eineiige Zwillinge sind. Die Lehrer reingelegt und so. Und je älter wir wurden, desto, sagen wir, raffinierter wurden unsere Tricks.“
„Ach so, ihr seid eineiige Zwillinge? Ihr seht also absolut gleich aus?“
Lächelnd schüttelte er den Kopf. „Nein, ich bin eindeutig der Schönere.“
Sie lachte laut. Genau wie er es sich erhofft hatte.
„Das muss wirklich Spaß gemacht haben“, kommentierte sie, „ab und zu mal etwas anzustellen und immer jemanden an seiner Seite zu haben.“
„Und ihr?“, fragte er. „Wart ihr zu Hause etwa immer brav?“ Allerdings konnte er sich nicht vorstellen, dass Alex und ihre Brüder wilde Partys veranstaltet hatten, wenn der König und die Königin einmal nicht im Schloss weilten.
„Ich war immer ein braves Mädchen“, sagte sie nur und wechselte dann schnell das Thema. „Also, ich fand Decker wirklich nett. Ausgeflippt, aber nett.“ Auf der Instrumententafel fiel ihr plötzlich der Schriftzug „King – Schiffe nach Maß“ auf.
„Sein voller Name ist Decker King?“
„Ja.“ Verflixt, der Schriftzug! dachte er. Jetzt kennt sie seinen Nachnamen. Warum habe ich daran nicht vorher gedacht? Irgendwie lenkt sie mich zu sehr ab. Aber das darf nicht passieren.
„Decker ist schon in Ordnung“, murmelte er.
„Und er baut wirklich tolle Boote.“
„Darin ist er ein Meister“, erwiderte Garrett und registrierte erleichtert, dass sie nicht weiter auf den Nachnamen einging. „Jetzt weißt du schon eine ganze Menge über meine Familie. Erzähl mir doch auch was über deine Brüder.“
Misstrauisch sah sie ihn an. „Warum?“
„Nur so. Reine Neugier.“ Er zuckte mit den Schultern und blickte aufs Meer hinaus. Hier waren sie ganz allein. So war es ihm am liebsten – schon aus Sicherheitsgründen. Als er sie musterte, schien sie immer noch zu überlegen, wie viel sie ihm sagen sollte.
Schließlich nickte sie seufzend. „Also, dass ich drei Brüder habe, habe ich dir schon erzählt. Sie sind alle älter als ich. Und ziemlich herrisch und rechthaberisch.“ Der Wind spielte mit ihrem blonden Haar. „In der Hinsicht sind sie genau wie mein Vater. Sie wollen immer über mich bestimmen.“
„Vielleicht wollen sie ja nur auf dich aufpassen“, wandte er ein.
„Vielleicht sollten sie irgendwann kapieren, dass ich selbst auf mich aufpassen kann“, erwiderte sie gereizt.
Zwar konnte er Alex’ Freiheitsdrang verstehen, andererseits fand er es nur ehrenwert, dass ihr Vater und ihre Brüder sich um
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