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Mit Sicherheit Liebe

Mit Sicherheit Liebe

Titel: Mit Sicherheit Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Child
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die Hand reichte.
    „Ist das ein Versprechen?“, fragte sie und genoss seine Berührung.
    „Allerdings. Und ich halte meine Versprechen immer.“
    Als er sie ansah, sprühten zwischen ihnen die Funken. „Jede Menge Spaß. Wird sofort geliefert.“
    Einige Stunden lang streiften sie durch Laguna Beach. Entlang dem Pacific Coast Highway gab es jede Menge interessanter Geschäfte: Kunstgalerien, Eisdielen mit selbst gemachtem Eis, Juwelierläden, Praxen von angeblichen Hellsehern. Straßenmusikanten hofften auf das Kleingeld der Passanten. Auf schattigen Bänken saßen ältere Ehepaare und genossen die Szenerie.
    Erstaunt beobachtete Garrett, wie Alex alles begeistert in sich aufsog. Sie freute sich an den kleinsten Dingen, kam immer wieder mit Menschen ins Gespräch. Es war, als wollte sie so viel Leben wie möglich inhalieren. Er ahnte auch, warum. Bald würde sie wieder im Palast hocken, und ihr Leben in Freiheit wäre vorüber.
    Garrett hatte vollstes Verständnis dafür, dass sie sich diese kleine Flucht erlaubte. Wer hätte sich nicht schon mal gewünscht, einfach mal zu verschwinden, unterzutauchen? Er hatte es ja selbst schon einmal getan. Damals, als … Nein, nein, daran wollte er jetzt nicht denken. Sich nicht wieder in Schmerz und Schuldgefühlen suhlen. Was geschehen war, war geschehen, er konnte es nicht ändern. Aber er hatte daraus gelernt. Und deshalb würde er Alex nicht aus den Augen lassen.
    Das ist der einzige Grund, versuchte er, sich einzureden. Es hat nichts damit zu tun, dass ihr Lächeln so süß ist, dass ihre Augen so funkeln.
    Aber er konnte es wie ein Mantra vor sich herbeten – wahrer wurde es dadurch nicht.
    „Warum runzelst du denn so die Stirn?“, riss sie ihn aus seinen Gedanken.
    „Bitte?“
    „Du runzelst die Stirn“, wiederholte sie. „Ist es dir peinlich, dich mit mir sehen zu lassen? Bin ich so hässlich?“
    Was für eine absurde Frage! Entschlossen schüttelte Garrett den Kopf. Dann blickte er auf die Zeichnung von Alex, die sie gerade von einem Straßenkarikaturisten anfertigen ließ. Der Mann hatte wirklich Talent; mit flinken Strichen zauberte er das Porträt aufs Papier.
    Natürlich war es eine Karikatur – auf dem Bild war ihr Lächeln breiter, ihre Augen größer. „Wie findest du es?“, fragte sie.
    „Sieht toll aus“, murmelte er. Ihm gefiel nicht ganz, dass der Zeichner Alex einen tiefen Ausschnitt und sehr große Brüste beschert hatte.
    „Danke für das Lob“, sagte der Künstler, während er noch einige Schattierungen hinzufügte. „Gesichter faszinieren mich.“ Dabei wandte er sich an Alex. „Ihr Gesicht zum Beispiel. Irgendwie kommt es mir bekannt vor. Als ob ich Sie schon mal irgendwo gesehen hätte. Aber wenn ich Ihren Akzent höre – hier aus der Gegend stammen Sie eindeutig nicht.“
    Beunruhigt blickte Garrett zu Alex hinüber. Sie war ganz blass geworden.
    „Ich, äh, habe eben so ein Allerweltsgesicht“, versuchte sie, sich nervös aus der Affäre zu ziehen. „Sie glauben gar nicht, wie oft mich Leute ansprechen, weil sie glauben, mich zu kennen. Und dann meinten sie doch immer jemand anderen.“
    „So was gibt’s“, murmelte der Zeichner und hörte gar nicht richtig hin. „Aber bei Ihnen ist das was anderes. Sie sind …“
    „Endlich fertig, Meister?“, unterbrach ihn Garrett barsch.
    „Hm?“ Ein Blick in Garretts zornig funkelnde Augen überzeugte den Künstler, dass sein Werk in der Tat vollendet war. „Ja, sicher, ich bin fertig. Ich muss es nur noch signieren.“
    Schnell riss er das Bild vom Zeichenblock und überreichte es Alex. Zufrieden betrachtete sie es so eingehend, dass sie gar nicht bemerkte, wie der Zeichner plötzlich mit großen Augen und weit aufgerissenem Mund dastand. Völlig verdattert.
    Verflixt, jetzt hat er sie erkannt, schoss es Garrett durch den Kopf. Er sah dem Mann drohend in die Augen. Ein Wort, und du wirst es bereuen, verhieß sein Blick.
    Der Künstler verstand die Botschaft sofort, nickte ergeben und schwieg.
    Garrett öffnete seine Geldbörse und überreichte dem Mann ein dickes Bündel Geldscheine. Es war ein Mehrfaches des üblichen Zeichnerhonorars. Der Großteil sollte die stille Abmachung besiegeln: Halt den Mund, und vergiss, dass du sie je gesehen hast. Als der Künstler anerkennend durch die Zähne pfiff, wusste Garrett, dass die Bestechung funktioniert hatte.
    „Vielen Dank“, sagte Alex und wandte ihren Blick wieder dem Künstler zu. „Sie haben mich wirklich gut getroffen.

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