Mit Worten kann ich fliegen (German Edition)

Claire gesprochen hat, kommt er strahlend zu uns herübergesprungen. »Es ist so aufregend, Melody! Du warst umwerfend da draußen! Ich bin so stolz auf unser Team und besonders stolz auf dich.«
    »Danke« , drücke ich. »Und was jetzt?«
    »Wir warten, bis alle anderen Teams gegeneinander angetreten sind, dann treffen wir auf das Team mit der höchsten Punktzahl, schlagen es und packen unsere Koffer für Washington!«
    »Packen Sie noch nicht« , tippe ich mit einem Grinsen auf meinem Gesicht.
    »Meine Koffer sind seit zehn Jahren gepackt«, sagt er zu mir. »Ich habe nur auf das richtige Team gewartet. Das ist unser Jahr. Ich weiß es einfach.«
    Er zieht weiter, um sich mit anderen Eltern zu unterhalten. Ich habe nie darüber nachgedacht, von was Lehrer wohl träumen. Ich hatte keine Ahnung, wie wichtig ihm das hier ist.
    Rose kommt herüber und geht neben Penny in die Hocke.
    »Mir gefällt dein Hut«, sagt sie zu Penny, die Karli fest an sich drückt und einen gepunkteten blauen Hut mit einer roten Feder trägt.
    »Lo-sie!«, sagt Penny vergnügt.
    »Wie geht es meinem kleinen Lieblingsmädchen?«, sagt Rosie in ihrer Flüsterstimme.
    »Lo-sie!«, wiederholt Penny.
    »Du warst richtig gut, Melody«, sagt Rose zu mir.
    »Du auch« , tippe ich.
    »Glaubst du, wir haben eine Chance im Finale?«
    »Yep!«
    »Und Washington?«
    »Yep!«
    »Und bei
Guten Morgen, Amerika
aufzutreten?«
    »Na klar!«
    Claire bleibt bei ihren Eltern am anderen Ende des Raums, aber Connor schlendert herüber und stellt sich neben Rose.
    »Du bist in Ordnung, Melody«, sagt er. »Bei ein paar von denen hast du mich geschlagen!«
    »Du bist klasse in Mathe« , sage ich ihm.
    »Ich weiß«, antwortet er grinsend, »aber immer noch nicht gut in Rechtschreibung! Ich hoffe, im Finale stellen sie keine Rechtschreibfragen.«
    »Ich muss aufs Klo!«, sagt Rose plötzlich. »Ich bin so was von nervös wegen des Finales!« Sie rennt raus. Ich weiß, was sie meint. Schmetterlinge. Motten. Riesige Hummeln flattern in mir drin.
    Als
wir
vor der Kamera standen, kam es mir vor, als hätte unsere Runde eine Million Jahre gedauert, aber nur ein paar Minuten später kommt der zweite Satz Wettbewerber zurück ins Wartezimmer. Die Schule mit den kleinen Kronen hat die zweite Runde mit neunundsiebzig Punkten gewonnen. Eine halbe Stunde später hat dann Edison Elementary die dritte Runde mit einer Punktzahl von achtzig für sich klargemacht.
    Die vierte Runde gewinnt schließlich eine Schule mit dem Namen Perry Valley mit zweiundachtzig Punkten, nur einem Punkt mehr als wir.
    »Ich habe sie mir angesehen«, sagt Mrs V. zu mir, als sie aufgeregt und siegessicher zurück in den Raum stürmen. »Sie sind wirklich gut.«
    »Müssen wir uns Sorgen machen?« , frage ich.
    »Natürlich nicht! Unser Team ist das beste, weil es eine Geheimwaffe hat – dich!«
    Plötzlich wird es geschäftig im Raum, Bühnenhelfer kommen uns abholen. »Perry Valley und Spaulding Street, wir brauchen euch wieder vor der Kamera – fürs Finale! Ihr seid unsere beiden Schulen mit den höchsten Punktzahlen. Herzlichen Glückwunsch!«
    Wir eilen zurück auf unsere Plätze.
    Die Scheinwerfer wirken diesmal noch greller.
    Mr Kingsley stellt sich wieder in Position, jemand aus der Bühnencrew befestigt sein Mikrofon und er ruft: »Willkommen zurück, meine Damen und Herren, zur finalen Runde unseres regionalen Superhirn-Wettbewerbs! Die Gewinner dieser Runde werden uns in nur zwei Wochen in Washington D. C. vertreten! Alle Mitglieder des Siegerteams bekommen für sich und ihre Begleitpersonen eine All-inclusive-Reise in unsere Hauptstadt, drei Nächte im Hotel und eine Stadtrundfahrt!«
    »Trophäe! Trophäe!«, ruft jemand.
    »Oh, und den berühmten Superhirn-Siegespreis! Das Gewinnerteam darf diese
riesige
goldene Trophäe aus Washington mit nach Hause nehmen. Außerdem wird es als Gast bei
Guten Morgen, Amerika
auftreten und erhält einen Scheck über zweitausend Dollar für Unterrichtsprojekte an seiner Schule!«
    Das hat ein Riesenfreudengeheul zur Folge.
    »Fangen wir an. Seid ihr bereit, Teams?«
    »Bereit!«, antworten alle.
    Ich bin auch bereit.

Kapitel 25
    OMG! Was für eine Nacht! Ich kann immer noch nicht glauben, wie alles ablief, nachdem die Endrunde begonnen hatte. Als Erstes erklärte Mr Kingsley: »Dieses Mal werden die Fragen etwas schwieriger sein. Punkte kann man jedoch auf die gleiche Weise sammeln. Das Team mit der höchsten Punktzahl aus einhundert möglichen