Mit Worten kann ich fliegen (German Edition)

Punkten wird unser Sieger.«
    Er nahm die Karten mit den Quizfragen zur Hand und lächelte: »Hier ist Frage Nummer eins. Was ist Diplopie?
    A. Doppelsehen
    B. Linkshändersein
    C. Eine Gaumenkrankheit
    D. Eine From von Krebs.«
    Oh Mann! Es war kein Scherz gewesen! Das würde eine Killerrunde werden. Ich war mir trotzdem sicher, dass die Antwort
A
war. Mehr oder weniger jedenfalls.
    Als die Antwort aufgedeckt wurde, war »Doppelsehen« korrekt.
    Puh!
    Rose, Connor und ich hatten es richtig. Claire lag falsch. Alle im Perry-Valley-Team hatten richtig geantwortet. Es stand drei zu vier.
    »Nummer zwei«, sagte Mr Kingsley. »Wer hat
Rhapsody in Blue
komponiert?
    A. Mozart
    B. Gershwin
    C. Copeland
    D. Beethoven.«
    Bing! Bing! Bing! Bing!
    Dank meiner Eltern und Mrs V. war diese Frage etwas leichter. Ich drückte die Taste für
B
. Einer im Perry-Valley-Team hatte falsch geantwortet und Claire lag auch daneben. Jetzt stand es sechs zu sieben, und Perry Valley lag vorne. Die Anspannung war allen deutlich anzumerken.
    Die nächsten zwanzig Fragen drehten sich um Sachen wie Löwen in Afrika, Schwerkraft im Weltall, Autoren berühmter Bücher und Mathe. Einige von denen hatte ich sogar richtig.
    Bing! Bing! Bing! Bing!
    Aber obwohl Connor ein kniffliges Rechtschreibproblem mit Bravour meisterte und Claire eine schwierige Geschichtsfrage beantworten konnte, lag Perry Valley immer einen oder zwei Punkte vor uns.
    Wir näherten uns dem Ende der Runde. Perry Valley war mit einer Mathefrage vorangeprescht und führte mit drei Punkten. Bei einem Punktestand von achtundsiebzig zu einundachtzig sah es ziemlich düster für uns aus. Ich warf einen Blick zu Connor. Der Schweiß tropfte ihm von der Nase.
    Dann fragte Mr Kingsley: »Das Phänomen, bei dem eine Person in der Lage ist, Farben zu hören oder Gerüche zu sehen, wenn Musik gespielt wird, nennt man
    A. Synthese
    B. Symbiose
    C. Synästhesie
    D. Symbolismus.«
    Ich grinste und schlug auf
C
. Das war nicht nur eines von Mrs V.s Vokabelwörtern – das war ich!
    Ich stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als ich feststellte, dass Connor, Claire und Rose ebenfalls die richtige Antwort gewählt hatten. Bei der Auswertung kam heraus, dass nur eines der Perry-Valley-Kinder richtig gelegen hatte.
    Es stand zweiundachtzig zu zweiundachtzig. Es war an der Zeit für die allerletzte Frage. Sie würde den Ausschlag dafür geben, welche Gruppe nach Washington fahren würde. Ich warf einen Blick zu Rose und den anderen. Ich glaube, wir mussten alle gleichzeitig schlucken.
    »Unsere letzte Frage für diesen Abend«, begann Mr Kingsley, »behandelt ein mathematisches Problem.«
    Ich stöhnte innerlich.
Das war’s mit unserem Ausflug nach Washington! Ich kann genauso gut zurück in Raum H-5 gehen und mich da für die nächsten tausend Jahre verstecken.
    »Nummer fünfundzwanzig«, sagte Mr Kingsley langsam. »Lisa steht jeden Morgen auf und macht sich für die Schule fertig. Sie braucht zweiundzwanzig Minuten, um sich anzuziehen, achtzehn Minuten, um ihr Frühstück aufzuessen, und zehn Minuten, um zur Schule zu laufen. Um wie viel Uhr muss Lisa aufstehen, damit sie um 7:25 Uhr in der Schule sein kann?
    A. 6:15 Uhr
    B. 6:20 Uhr
    C. 6:25 Uhr
    D. 6:35 Uhr.«
    Ich muss addieren und dann subtrahieren. Wie subtrahiere ich Zeit? Ich muss auf eine Uhr schauen! Ich komme ganz durcheinander! Die Zeit läuft mir davon! Ich darf es jetzt nicht vermasseln!
    Vielleicht war es
C,
vielleicht aber auch
D
. Ich dachte einen Moment länger nach, dann drückte ich auf
D
und hatte das Gefühl, mich gleich übergeben zu müssen. Die Antworten leuchteten auf dem Bildschirm auf. Alle in unserem Team hatten mit
D
geantwortet. Entweder lagen wir alle richtig oder waren alle echt schlecht im Lösen von Rechenaufgaben mit Zeit. Drei Schüler im Perry-Valley-Team hatten mit
D
geantwortet, einer mit
C
.
    »Nun, es sieht so aus, als hätten wir einen Gewinner, meine Damen und Herren! Ich bin hocherfreut, Ihnen verkünden zu dürfen, dass das Team, welches uns dieses Jahr in Washington D. C. vertritt, das Team, welches wir hoffentlich bei
Guten Morgen, Amerika
zu sehen bekommen, mit einem Punktestand von sechsundachtzig zu fünfundachtzig, von der …« – er machte eine Pause, um die Spannung zu steigern –, »… Spaulding Street Elementary School kommt!«
    Ich konnte nicht anders. Ich kreischte. Ich kickte. Meine Arme zuckten wie wild. Ich versuchte
echt,
die Kontrolle zu bewahren, aber ich konnte