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Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Titel: Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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müssen wir diesen Korridor passieren, um den Rest des Flügels abzusichern.«
    Mooney schließt die Augen und wünscht sich an einen anderen Ort. Unverzüglich versinkt sein Bewusstsein in Dunkelheit. Ein blutiges Gesicht schnappt nach seiner Kehle … Ruckartig kommt er wieder zu sich, als Adrenalin durch seinen Körper schießt. Er atmet tief durch.
    »Sir, wenn Sie mir bitte verzeihen«, sagt McGraw höflich. Ein weiterer Schuss verhallt.
    Unten auf dem Flur wird eine Tür geöffnet. Eine Stimme ruft ihnen zu. »US Army hier! Nicht schießen!«
    »Hier ebenso«, erwidert McGraw. »Howdy!«
    »Sind Sie vom Zweiten Platoon?«, fragt der Soldat, als er aus dem Raum am Ende des Ganges tritt. Er muss wegen des Qualms und Gestanks husten. »Grüßt euch, Männer! Erstes Platoon hier!«
    »Wir haben überall nach euch gesucht, Jungs«, ruft McGraw freudestrahlend.
    »Wir hörten, dass hier ein Inferno losgebrochen ist, und hielten uns zurück … Ach du Scheiße, was ist das?«
    Der Soldat lässt den Blick an den blutbespritzten Wänden entlang über die Leichenteile und Leiber schweifen, die sich zum Teil noch bewegen wie ein Meer aus roten Riesenwürmern. Er verdreht die Augen, sodass seine Pupillen unter den Lidern verschwinden, und fällt in Ohnmacht. Weitere Soldaten kommen hervor und starren ungläubig auf das Gemetzel. Ein paar laufen gleich wieder dorthin zurück, woher sie gekommen sind, um sich ungesehen zu erbrechen.
    Private Chen bleibt hinter Sergeant McGraw stehen und schluckt schwer. Er kann seinen Blick nicht von den Gesichtern abwenden. Die Arme und Beine, Eingeweide und anderen Organe, die Blutlachen und -streifen … das steckt er alles weg; was er nicht verwinden kann, sind die Gesichter.
    »Wir sind alle nur Fleisch, nicht wahr?«, sagt er.
    »Ist wohl so«, entgegnet McGraw.
    Chen sind auch die Hände ein Graus; all die kalten, offenen Hände, die nichts mehr ertasten.
    »Es tut mir leid, Sergeant.«
    McGraw dreht sich um und kneift die Augen zusammen. »Was, Private?«
     … die Füße … hunderte Füße, die nie wieder laufen werden …
    »Dass ich nicht mit Ihnen kommen kann.«
    Er spricht mit zittriger Stimme, die jeden innehalten und in seine Richtung blicken lassen. Er lacht nervös, bevor er sich die Mündung seines Gewehrs in den Mund schiebt – und abdrückt.
     

Kapitel 7
     

Können Sie mir helfen?
     
    Zusammengerollt unter einem Schreibtisch in der Sicherheitszentrale des Instituts träumt Petrova davon, wie Dr. Baird heulend durch die Labortür stieß.
    Sie hatte diesen Traum schon mehrmals, seit sie eingeschlafen ist. Es war immerzu der gleiche Traum: Sie flieht, kann zunächst schneller laufen, als je zuvor in einem anderen Traum oder im wirklichen Leben, doch der Flur unter den Leuchtstoffröhren erstreckt sich ins Endlose, und die Helligkeit schwindet rapide, als verschlucke irgendeine unheilvolle Präsenz das Licht. Plötzlich versiegen ihre Kräfte, sodass sie sich kaum mehr bewegen kann, obwohl sie sich mental im Schlaf anspornt.
    Diesmal hat sich der Traum verändert.
    Ein Telefon schrillt. Sie dreht sich um und sieht Dr. Baird am Ende des Ganges stehen. Er grinst, mit Blut an den Zähnen, und reckt einen Klumpen unförmigen Fleisches mit Haaren hoch über seinen Kopf, wie eine primitive Siegestrophäe. Schwarze Flüssigkeit bricht aus seinen Augen und dem Mund hervor.
    Nur Fleisch , sagt er.
    Sein Gesicht zerfällt. Immer schneller lösen sich sein Kopf und seine Arme auf, während sich sein gesamter Körper zu organisch schwarzer Masse verflüssigt. Diese platscht auf den Fußboden und strömt auf sie zu, glitschig wie eine Million schleimiger Schlangen im blinden Vorwärtsdrang, gesteuert von einem urzeitlichen Programm.
    Die Flüssigkeit ist das reine Virus auf der Suche nach einem neuen Wirt.
    Petrova möchte schreien, bekommt aber keine Luft.
    Die Schlangen winden sich und wispern mit unzähligen Stimmen: Wir sind Leben.
    Das Telefon läutet wieder.
    Sie fährt herum, will weiterlaufen …
    Baird kracht durch eine Mauer vor ihr. Brocken von Betonziegeln platzen in einer Staubwolke hervor, er brüllt vor Raserei und Schmerz.
    Das Telefon klingelt.
    Mir ist so kalt, ich will nicht aufstehen müssen …
    Bairds Organ ist so laut, dass das Gebäude bebt und die Lampen flackern, bevor sie von der Decke fallen.
    Petrova schlägt die Augen auf. Ihr Herz klopft bis zum Hals. Sie verkrampft sich und ringt nach Luft. Nachdem sie sich behutsam unter dem Schreibtisch

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