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Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Titel: Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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Gelegenheit, sich dem Grauen zu entziehen.
    »Na, wie gefällt euch das?«, grölt Wyatt.
    Eine Gruppe Kinder läuft auf die Soldaten zu, keifend und mit ausgestreckten Händen. »Herrgott«, stößt Carrillo hervor, der vor Tränen fast nichts mehr sieht, und pumpt sie mit mehreren Salven aus seiner Halbautomatik voll.
    »Nachladen!«, ruft nun Mooney.
    Die Tollwütigen kommen nicht einmal annähernd an sie heran.
    Sergeant McGraw wedelt mit einer Hand vor seinem Gesicht und schreit: »Feuer einstellen, Feuer einstellen!«
    Mooney sackt an den Metallspinden zusammen, die sich hinter ihm reihen, und ringt hastig um Atem. Es stinkt wieder nach Kordit sowie einer Mischung aus den fauligen, an geronnene Milch erinnernden Ausdünstungen der Infizierten und dem ekelhaft metallischen Geruch von frischem Blut.
    Rauch hängt in der Luft wie ein Schleier.
    »Das sah vorübergehend ein bisschen heikel aus«, meint Ratliff, während er in den Kasten mit Munition für seine Halbautomatik blickt. »Ich habe vielleicht noch zehn Patronen am Gürtel stecken.«
    Carrillo starrt auf das Blutbad. Seine Waffe qualmt, nachdem sie zu überhitzen drohte.
    »Eines der Kinder sah genauso aus wie der Junge meiner Schwester Jenny«, flüstert er heiser, als verliere er gleich seine Stimme. »Die beiden müssten aber doch in Florida sein, was glaubt ihr?«
    »Ach, sicher«, antwortet Ratliff. Er blickt sich nach dem Sergeant um, der ihnen den Rücken zukehrt. So zieht er seinen Atemschutz vom Mund und steckt sich eine Zigarette an. »Kann gar nicht anders sein.«
    »Aber der Kleine war ihm wie aus dem Gesicht geschnitten«, beharrt Carrillo. »Er heißt Robbie.«
    »Ich kann diese Schweinerei nicht fassen«, sagt Wyatt. »Das ist zehnmal krasser als im Krankenhaus – völlig abgedreht, wie ein Videospiel, yo.«
    In ihrer Nähe übergibt sich Chen leise gegen die Wand, ächzt und murmelt vor sich hin.
    »Das ist kein Spiel, du gottverdammter Psychopath«, schimpft Eckhardt, dessen Gesicht glüht. »So etwas sollst du nicht gutheißen.«
    »Sie bekamen nur die Quittung für das, was sie getan haben, mehr nicht«, hält Finnegan verbissen dagegen und tritt nach den leeren Patronen, die den Boden wie ein Teppich bedecken. »Gott allein kennt den Unterschied zwischen einer gerechten Tötung und Mord, für den wir zur Hölle fahren.«
    Im Irak haben sie Autos zerschossen, in denen teilweise auch Familien fuhren, die den Befehl missachtet hatten, an einem Checkpoint zu halten – Männer, Frauen, Kinder. Ein unvermeidlicher Kriegsunfall, den viele der Jungs bedauerten und für den Rest ihres Lebens mit sich herumschleppten. Dies hingegen war Absicht, bewusst gegen Amerikaner gerichtet, und zwar in einem unerhörten Umfang, den sie nie für möglich gehalten hätten.
    Und dann kommt der Sergeant, um ihnen weiszumachen, dass sie gute Arbeit geleistet hätten, von wegen ›der Bereich sei gesichert, weshalb sie bald ausruhen dürften‹. Das ist so, als hätte man ihren Vorgängern damals Medaillen für My Lai verliehen. Es sollte ein Vergeltungsschlag sein und trägt den Beigeschmack von Asche. Sie legten es darauf an, waren heiß darauf, eine Million dieser Dinger zu töten, nachdem sie erlebt hatten, was einigen der Kameraden vom Ersten Platoon widerfahren war. Jetzt schämen sie sich.
    »Es kamen einfach immer mehr«, sinniert Ratliff und schüttelt den Kopf. »Hörte einfach nicht auf.«
    »Sie sind keine Menschen mehr«, bemerkt Mooney leise. Seine Ohren klingeln, gleichzeitig ist sein Kopfschmerz noch heftiger zurückgekehrt.
    »So langsam könnte ich dir zustimmen, was das betrifft«, räumt Eckhardt ein. »Wie sie uns angesehen haben und sich bewegten … definitiv unmenschlich.« Er schaudert. »Als seien sie von Dämonen besessen gewesen.«
    »In Wirklichkeit waren sie von einem Virus besessen«, erwidert Mooney, »aber du liegst nicht völlig falsch, Corporal.«
    »Habt ihr die mit den Kampfanzügen gesehen?«, fragt Ratliff. »Das waren welche von uns. Fangen wir uns den Dreck auch ein und enden genauso?«
    McGraw überblickt das Schlachtfeld und watet vorsichtig durch den Morast aus Fleisch, Blut und menschlichen Exkrementen. Eine alte Frau, die aus einem Dutzend Wunden blutet, kriecht fauchend auf allen Vieren auf ihn zu.
    »Tut mir aufrichtig leid, Ma'am«, sagt er und schießt ihr mit seiner Beretta in den Kopf. Zu seinen Männern gewandt, erklärt er: »Wenn sie sich bewegen und zubeißen können, sind sie gefährlich. Außerdem

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