Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Titel: Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
Vom Netzwerk:
Knall.
    »Todd, das wird mir langsam zu emotional. Sehen Sie zu, dass Sie mit etwas Besserem aufwarten, falls die Männer etwas bewahren sollen, das rings um sie zerfällt.«
    Bowman sieht Knight überrascht an. »Wieso ich?«
    Knight lächelt betrübt. »Sie sind derjenige, der hier das Kommando hat, Todd.«
    »Wir halten den gleichen Rang, und Sie sind älter als ich – älter als Greg Bishop vom Ersten Platoon ebenfalls. Sie tragen die Entscheidungsgewalt.«
    »Auf dem Weg hierher …« Knight sucht den Blick von Sergeant First Class Vaughan, der steinern ausfällt, während sein Gesichtsausdruck hinter dem Mundschutz unerkennbar bleibt. »… war ich einer derjenigen, die nicht schießen konnten. Ich war nicht einmal in der Lage, es anzuordnen. Wie gelähmt. Sergeant Vaughan hier hat uns gerettet.«
    »Verdammt, Steve«, wirft Bowman leise ein.
    Er betrachtet Vaughan, doch der Unteroffizier ist ein Profi und mag zwar erröten, wobei eine quer über sein Gesicht verlaufende Narbe dunkelviolett wird, doch seine grauen Augen geben ihm keine Blöße.
    Knight gesteht: »Viele meiner Jungs sind tot, weil ich ihnen keinen Schießbefehl erteilen konnte.«
    Tränen strömen an den Wangen des Offiziers hinab. Vaughan senkt den Blick, Knight blickt zur Seite und auf die Wolkenkratzer.
    »Verluste von 25 Prozent«, präzisiert er, »Aber wissen Sie was?« Er spricht erbittert mit zusammengebissenen Zähnen. »Könnte ich die Zeit zurückdrehen und das alles erneut erleben, würde ich diesen verschissenen Befehl wieder nicht geben.«
    Bowman schweigt. Er ließ seine Männer schießen und hat selbst nicht nur Tollwütige umgebracht, sondern auch gesunde Bürger, die im Weg waren. Er ist nach jeder Definition ein Mörder und Kriegsverbrecher. Das weiß er genauso wie sein Platoon Sergeant. Die beiden Männer sind vom gleichen Schrot und Korn; er sah, wie es Kemper ihm gleichtat, um seinen Zug durch den Straßenkampf und in Sicherheit zu führen. Zudem würden sie alle vielleicht gar nicht mehr leben, wenn sie sich dessen nicht schuldig gemacht hätten – wenn sie keine Kriegsverbrecher wären.
    Dennoch wird er das Gefühl nicht los, gebrandmarkt zu sein.
    Die Lieutenants hören den durchdringenden Motorenlärm eines Feuerwehrwagens, zusätzlich unterstrichen vom Heulen seiner Sirene. Es ist ein erbauliches Geräusch inmitten ratternder Kleinkaliber und entfernter Schreie, das ihnen die Menschen ins Gedächtnis ruft, die irgendwo dort draußen gegen die höherschlagenden Wogen der Gewalt und Anarchie ankämpfen.
    Es erinnert sie daran, dass sich nicht jeder selbst der Nächste ist. Noch nicht.
    Passend dazu wird die unterbrochene Stromversorgung wiederhergestellt, also besetzt nach wie vor jemand die Konsolen des E-Werks, und irgendwer liefert weiterhin Kohle zum Verfeuern an, um Elektrizität zu erzeugen. In allen wesentlichen Berufen – vom Polizisten bis zum Soldaten, vom Rettungssanitäter bis zum Kraftwerksbetreiber – gehen die Menschen ihrer Pflicht nach. Bowman schöpft Zuversicht aus dieser Vorstellung.
    Knight wischt sein Gesicht trocken und räuspert sich.
    »Ich würde die Order nicht geben«, rekapituliert er. »Das macht mich wahrscheinlich zum Sympathieträger oder so etwas in der Art, aber ich habe nicht das Recht, Kompanie Charlie anzuführen.« Er seufzt. »Wir hätten bleiben sollen, wo wir waren. Dort haben wir Gutes getan.«
    »Nein«, widerspricht Bowman. Seine Augen folgen zwei Helikoptern über den East River, bis sie hinter einem Hochhaus verschwinden. Er fasst es als gutes Zeichen auf, dass solche Vögel noch immer in der Luft sind. »Captain Wests Idee, die Kompanie zu vereinen, war richtig. Warlord war überall in Manhattan verstreut und drohte, schrittweise untergebuttert zu werden. Nun ist es geschehen; wir wurden zerrieben, hätten früher zusammenfinden müssen.«
    »Vielleicht haben Sie Recht«, räumt Knight ein. »Wir hätten uns also erst gar nicht trennen sollen. Es ist mir ein Rätsel; ich kann schwerlich glauben, dass sowohl die Regierung als auch die Army nichts über die Verbreitungsrate unter den Tollwütigen wussten.«
    »Vielleicht wollten sie vermeiden, dass die bereits vorherrschende Panik zu regelrechter Hysterie auswächst«, vermutet Bowman. »Oder sie waren tatsächlich nicht im Bilde, wer weiß? Momentan beschränkt sich mein Lagebewusstsein auf das, was ich mit eigenen Augen sehe.«
    »Na ja, falls jemand weiter oben Bescheid wusste und es vor uns verheimlichte, hat er so

Weitere Kostenlose Bücher