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Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Titel: Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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– amerikanische Artillerie, die gezielt schwere Sprengkörper ins Zentrum von New York feuert.
    In jedem Fall ist die Anforderung an sich ein schlechtes Zeichen. Captain Reese, ein Mann mit ruhiger Hand im Feuergefecht, führt Delta an. Ein Artillerieeinsatz auf engem Raum bedeutet, dass die Ziele weniger als 600 Meter von der Stellung entfernt liegen, an der man sich selbst befindet. Das Feuer geht praktisch auf den eigenen Köpfen nieder. Dies ist ein weiteres Indiz für Verzweiflung; Delta steckt genauso wie Alpha in der Bredouille.
    »Was zur Hölle?«, ruft Bishop.
    Die Beleuchtung in den Wolkenkratzern erlischt auf einmal gruppenweise, als würden nacheinander mehrere riesige Lichtschalter umgelegt, die für die glitzernde Skyline von New York City zuständig sind. Auch die Straßenlaternen gehen aus. Alle Lichtquellen. Die Welt wird in Finsternis getaucht.
    »Stromausfall«, bemerkt Kemper lapidar.
    Plötzlich lassen die Schüsse nach, ertönen nur noch sporadisch.
    Die Männer halten inne. Ihre Kameraden dort draußen hat die Dunkelheit kalt erwischt. Hatten sie genügend Zeit, ihre Nachtsichtgeräte anzuziehen oder für Gefechtsfeldbeleuchtung zu sorgen? Falls ihnen Ersteres gelungen ist, haben sie einen Vorteil und können das Blatt möglicherweise wenden.
    Sie sehen im Westen und Süden Blitze zucken, wo sich die Kompanien zur Wehr setzen. Im Westen werden die Schüsse unregelmäßig, die Abstände dazwischen länger. Dann bleiben sie gänzlich aus.
    Wieder verschlägt es den Männern die Sprache: Entweder hat sich Reese einen Weg freigekämpft, oder er und seine Soldaten sind tot. Doch bestimmt hat er es geschafft und setzt seinen Marsch fort. Diese Männer können sich schwerlich vorstellen, dass eine ganze Kompanie ausgelöscht wird.
    Im Süden steigt eine einzelne Leuchtrakete in den Himmel. Ein kleiner Fallschirm öffnet sich. Dieser glüht unheimlich, während er langsam auf die Erde niedersinkt.
    Sofort nehmen die Schüsse zu, geraten dann jedoch ins Stocken, werden unterbrochen, flammen wieder auf und ersterben völlig.
    Die Hubschrauber nähern sich wieder und feuern Raketen ab, beharken die Straßen mit vernichtendem Feuer. Dann fliegen sie davon.
    In der Stadt wird es ruhig.
    »War es das?«, will Lewis wissen. Vor Wut laufen ihm Tränen an den Wangen hinunter. »Der Strom fällt aus, und das Bataillon wird überrannt? Nur wegen eines gottverschissenen unglücklichen Zufalls?«
    Niemand antwortet ihm. Sie alle wissen, dass dabei viele weitere Faktoren eine Rolle spielen, zumal sowieso unsicher war, ob sie sich hätten durchbeißen können. Nun realisieren alle, dass sie einem Feind entgegentreten, der stärker ist als sie.
    Und sie stehen allein da.
    Bowman wird leise. »Jake, ich möchte, dass Sie War Hammer für mich kontaktieren.«
    »Alle Kompanien haben den Verkehr eingestellt«, erwidert der Funker. »Das Netz ist stumm.«
    »Versuchen Sie es, Jake.«
    »Jawohl, Sir.«
    Über ihnen wird der Himmel zu einem Schirm, gespickt mit glitzernden Sternen, die man in dieser Stadt seit dem großen Stromausfall 2003 nicht mehr gesehen hat. Das winzige Blinklicht eines Satelliten zieht träge vorüber.
    »Keine Antwort, Sir«, sagt Sherman.
    Die Männer stehen überwältigt und still in der Finsternis.
    »Jake«, beginnt der Lieutenant dann verhalten. »Ich will, dass Sie Warmonger und War Pig zu einem Lagebericht anhalten.«
    Sherman blinzelt verwundert gegen die Schwärze. »Sir?«
    »Sofort, Jake!«
    Die Dunkelheit wirkt bedrückend. Nach mehreren Augenblicken sagt der Funker erneut: »Keine Antwort, Sir.«
    Bowman nickt. Er fühlt sich leicht benommen.
    In nur einer Nacht ist die Welt deutlich kleiner geworden – kleiner und unendlich gefährlicher.
     

Solange noch jemand lebt, besteht Hoffnung
     
    Gruppe 1 marschiert den Flur hinunter. Das Licht ihrer Taschenlampen spiegelt sich auf dem glatten Fußboden, einem Schaukasten voller Pokale, eintönigen Reihen von Spinden und den Fliesen an der Decke wider. Mooney, Carrillo, Rollins und Finnegan tragen Private Chen in einem schwarzen Leichensack.
    Nachdem das Notaggregat die Beleuchtung der Schule wieder ermöglicht hatte, bekamen sie über Joe Radio – die Gerüchteküche – mit, die anderen Kompanien seien zerschlagen worden. Mooney glaubte es, seine Kameraden nicht.
    Sein Kampfanzug ist steif, dreckig und voller Flecken. Er könnte die Uniform wahrscheinlich ausziehen und in die Ecke stellen, ohne dass sie umfiele. Er ist fertig von der

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