Mitarbeiter sind so verletzlich
Wert der Lösungen für das Unternehmen nicht und boykottiert eine Präsentation vor oberen Ebenen.
Aber vielleicht präsentiert er die Lösungen auch selbst (ohne Beisein der Teammitglieder) der Geschäftsleitung und nimmt damit seinem Team eine schöne Gelegenheit, stolz auf eigene Leistungen sein zu können. Ganz abgesehen davon, dass in den meisten Fällen sowieso das Team die Folien für die Präsentation des Chefs erstellen muss, was ein weiteres Zermotivationssteinchen darstellt.
Nicht immer basiert das Bestreben, Arbeitsergebnisse selbst präsentieren zu wollen, auf profilneurotischen Bestrebungen des führenden Teamleiters. Sehr oft besteht zum Beispiel die Geschäftsleitung darauf, dass nicht die Mitarbeiter, welche das Ergebnis erarbeitet haben, sondern deren Leiter präsentiert. Dies hat viel mit Standesdenken und absichtlichem Distanzieren zu tun. Es ist jedoch aus der Sicht des um optimale Führungskommunikation besorgten Beobachters zermotivierender Unsinn.
Bestehen Sie als Leiter eines Teams auch gegenüber Ihren eigenen Vorgesetzten immer darauf, dass dieses seine Arbeitsergebnisse selbst präsentieren darf. Bereiten Sie die Präsentation zusammen mit Ihrem Team vor und seien Sie stolz auf Ihre Mitarbeiter! Dies alles tut Ihrer ganz persönlichen Reputation nicht den geringsten Abbruch – im Gegenteil! Ihre Vorgesetzten werden wegen des scheinbaren Understatements anerkennend nicken. Ihre Mitarbeiter jedoch werden sich von Ihnen anerkannt und ernst genommen fühlen – und es Ihnen mit Freude an der Arbeit danken.
Sonderaufgaben als Training
Wie motivierend und fördernd diese Idee sein kann, habe ich persönlich erlebt, als ich die Arbeitsweise eines Managers mittlerer Ebene in einem Pharmakonzern beobachtete. Seine Vorgesetzten haben übrigens nie wirklich die hervorragenden Führungsfähigkeiten dieses Menschen erkannt und so verschwand er im Zuge einer Umstrukturierung in einem anderen Bereich.
Dieser Manager ließ seine Mitarbeiter weitestgehend frei arbeiten, bestand aber auf fast permanentem Feedback . Allerdings nicht auf Formularen, in offiziellen Besprechungen oder „Mitarbeitergesprächen“, sondern bei „Guten-Morgen-Kaffees“ in seinem Büro, bei einem Glas Cola auf dem Gang oder auf dem Weg zum Parkplatz. Er musste dieses Feedback nie einfordern. Seine Teams waren stolz darauf, Zwischenergebnisse zu berichten und hatten keinerlei Scheu, um Hilfe zu bitten. Zusätzlich zu seiner Arbeit gab dieser Manager jedem seiner Mitarbeiter von Zeit zu Zeit eine „Sonderaufgabe“. So musste zum Beispiel eine Betrachtung der marktpolitischen Gegebenheiten zu einem bestimmten, in seinem Bereich gemanagten Produkt für eine kleine Präsentation erarbeitet werden. Diese Betrachtung wurde dann in einer Sechs-Augen-Besprechung zwischen einem Topmanager, der von mir hier angesprochenen Führungskraft und seinem Mitarbeiter präsentiert, wobei die Führungskraft das Präsentieren ausschließlich dem Mitarbeiter überließ. Ein ungeheuer motivierender und herausfordernder Vorgang, der noch dazu für den Mitarbeiter ein Livetraining und für die Führung eine aufschlussreiche Bewertungsgrundlage darstellte.
Normalerweise sind solche Betrachtungen und Statements allein Sache von Abteilungsleitern, Produktmanagern und anderen Führungskräften. Der hier von mir so gelobte Manager hatte vor seinen Chefs darauf bestanden, seinen Mitarbeitern diese Chancen zu geben. Man hat es ihm wenig gedankt. Seine ehemaligen Mitarbeiter aber haben – nicht zuletzt durch seine Führung – rasch den Aufstieg in leitende Positionen gefunden. Zum Teil allerdings in anderen Unternehmen, denn – wie ich schon anmerkte: In „seinem“ Konzern hatte (und hat) man wenig Gefühl für wirklich gute Führungskräfte.
All das aber sollte Sie auf keinen Fall davon abhalten, diese Idee aufzugreifen. Sie ist einfach zu gut.
Veranstaltungen für Familienmitglieder und Verwandte
Investieren Sie reichlich in dieses Feld der Verkaufsförderung! Verkaufsförderung? Hoffentlich! Es gibt nur sehr wenige Produkte und Dienstleistungen, die nicht über Verwandte und Bekannte der Mitarbeiter gefördert werden können. Genauso, wie sich auch die Nachricht über Ihr gutes Betriebsklima (allerdings auch über Ihr eventuell schlechtes) auf diesem Wege verbreitet.
Je mehr Sie von Ihren Mitarbeitern an Leistung und Engagement fordern, desto wichtiger wird es, dass deren Privatleben zumindest einigermaßen intakt bleibt, obwohl sie kaputt
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