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Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Titel: Mithgar 11 - Die kalten Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKIernan
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voraustauchen, ertönte hoch über ihnen eine bellende Stimme: »Halt! Wer fährt in diesem Boot dort unten, Freunde des Königs oder der Abschaum Modrus?«
    Tuck wirbelte herum, und auf dem Ufer über ihnen stand eine Reihe berittener Krieger mit Kettenhemden und Stahlhelmen, die mit Rabenschwingen und Pferdehaar verziert waren; und sie hielten gespannte Bögen in den Händen, bereit, Tod auf die vier herabregnen zu lassen.
    »Häl, Vanadurin!«, rief Galen. »Wir sind Freunde!« Tuck sank mit dem Rücken gegen eine Ruderbank und ließ den angelegten Pfeil aus den Fingern gleiten. Erleichterung durchflutete ihn, denn es waren die Harlingar - die Reiter Valons -, die sie entdeckt hatten. Sie befanden sich unter Freunden.
    Die Bögen der Berittenen wurden jedoch nicht gesenkt, und die Stimme bellte erneut: »Wenn Ihr Freunde des Königs seid, dann legt an und steigt aus!« Brega und Gildor paddelten rasch zu einer Anlegestelle, dann zogen die vier das Boot an Land und kletterten die Uferböschung hinauf, wo sie von den Reitern des Valonischen Reiches umringt wurden.
    »Vorsicht!«, sagte der Hauptmann der Reiter. »Kommt nicht näher, denn zwei von euch sind klein und gedrungen - so ähnlich wie Rutcha - allerdings weiß ich nicht, wieso ihr dann so weit entfernt vom Dusterschlund seid.«
    Brega packte seine Axt Drakkalan, und ehe ein anderer sprechen konnte, stieß er mit zorniger Stimme hervor: »Gedrungen? Rutch? Ich bin kein Ükh! Sagt das noch einmal, wenn Ihr Euren Kopf los sein wollt.«
    »Ein Zwerg«, knurrte der Hauptmann. »Ich hätte es wissen müssen. Aber was ist mit dem anderen? Der ist kein Zwerg. Bringt ihr ein Kind mit in dieses vom Krieg zerrissene Land?«
    Bevor Tuck etwas sagen konnte, trat Galen vor und sagte zum Erstaunen der Harlingar: »Hauptmann, ich bin Galen, der Sohn von König Aurion, und das sind meine Kameraden: Krieger Brega, Zwerg aus den Roten Bergen; Fürst Gildor, Elf und Wächter Lians aus dem Ardental; und der Wurrling Tuck Sunderbank, Dorngänger aus den Sieben Tälern.«
    Der Hauptmann der Reiter gab seinen Männern ein Zeichen, worauf diese Pfeil und Bogen sinken ließen, denn sie erkannten nun im Schein des Mondes, dass ihnen keine Feinde gegenüberstanden; im Gegenteil, wenn das Gesagte zutraf, dann blickten sie nicht nur auf Mensch, Elf und Zwerg, sondern auch auf einen Angehörigen des sagenumwobenen Waldfolks.
    »Hauptmann«, sagte Galen, »jeder könnte sich als Sohn Aurions ausgeben, wie ich es getan habe, aber führt mich zu Eurem Befehlshaber, und ich werde meine Worte beweisen. Und ich bringe wichtige Nachrichten.«
    Und so geschah es, dass zwei Harlingar vom Pferd stiegen und sich dem Boot zuwandten, während sie ihre Rösser Galen und Gildor überließen. Mann und Elf sprangen auf die Pferde, und Tuck und Brega kletterten hinter sie. Dann ritten sie im Galopp zum Lager der Vanadurin am Westufer des Argon.
    »Ihr habt mir die rote Augenklappe gezeigt und Eure Geschichte erzählt, und ich bin geneigt, Euch zu glauben, und sei es nur, weil Ihr einen Elfen und einen Waldan an Eurer Seite habt.« Hmphl, schnaubte Brega bei den Worten des valönischen Marschalls. »Und natürlich auch einen Zwerg«, fügte der Mann lächelnd hinzu. »Doch ich wäre nicht der Kommandant, der ich bin, würde ich Dinge, die man mir erzählt, nicht überprüfen, wenn mir die Mittel dazu gegeben sind. Und gerade in diesem Augenblick setzt jemand mit der Fähre über, der Eure Aussagen stützen kann: Es ist Reggian, der Haushofmeister von Pendwyr, wenn der Hof in die Feste Challerain verlegt ist.« Der Sprecher war Reichsmarschall Ubrik von Valon. Er war ein Mann in mittleren Jahren, doch von rüstiger Statur und mit strahlendem Blick. Bekleidet war er mit einem Kettenpanzer und einem Vlies über dem Rumpf; dazu trug er schwarze Hosen und weiche Lederstiefel. Sein Haar hatte die Farbe von dunklem Honig, mit Silber durchsetzt. Er war glatt rasiert, und seine Augen leuchteten blau.
    Die vier saßen im Zelt des valonischen Reichsmarschalls, in das man sie geführt hatte, während draußen die Überfahrt einer Armee auf dem Rückzug vom östlichen Ufer auf das westliche fortdauerte. Und die Zeit verstrich in Schweigen, während sie auf den königlichen Haushofmeister Reggian warteten.
    Endlich hörte man die Schritte einer Wachmannschaft, und ein silberhaariger Krieger mit sorgenzerfurchtem Gesicht betrat das Zelt. »Reggian«, sagte Galen leise.
    Der ältere Krieger drehte sich zu Galen um. »Mein

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