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Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Titel: Mithgar 11 - Die kalten Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKIernan
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diese Narren, sind geradewegs in ihre Falle gerannt! Aber dieser Lumpenbund aus Elfen, Menschen und juwelen-äugigen Winzlingen wird meinen Sieg nicht verhindern. Das Weitimholz wird durch meine Hand fallen!« Nun verfiel die Stimme in vipernartiges Zischeln: »Thuggon oog. Laugglog racktu!« Auf diese eitrigen Slük-Worte hin bog annähernd die Hälfte der Ghola nach Südwesten, entlang der Signalberge, ab, wohingegen die Übrigen ihren Weg nach Osten fortsetzten und Laurelin mit sich nahmen.
    Während sich die Streitmacht trennte, zischte die Stimme der Prinzessin zu: »Sie werden diejenigen ersetzen, die gepfählt wurden. Freu dich nicht über diesen kleinen Rückschlag, denn der endgültige Sieg wird mir gehören.«
    Doch die Prinzessin sah ihn durchdringend an, und sie lächelte triumphierend. Drei Dunkeltage später fiel Schnee aus dem Dusterschlund, als Laurelin aufwachte, und ihre Reise begann in dichtem Flockenwirbel. Die letzten beiden Tage hatten sie auf der offenen Ebene verbracht und sich südöstlich der Signalberge gehalten, um das Land nördlich der Wildberge zu durchqueren. Jeder dieser Tage war für Laurelin voller dumpfem Schmerz gewesen, und ihr Bewusstsein schien Trübungen ausgesetzt: Manchmal waren ihre Gedanken unnatürlich scharf, dann wieder unbegreiflich träge. Sie bemühte sich jedoch, kein Anzeichen von Schwäche zu zeigen und keinen Schmerzenslaut aus ihrem fest geschlossenen Mund dringen zu lassen.
    Ihre Reise führte nun wieder nach Süden, und sie hatten beinahe zehn Meilen zurückgelegt, als sie an einen tief eingeschnittenen Fluss gelangten. Sie zogen südlich, bis sie an eine Stelle kamen, wo es eine gefrorene Furt gab. Im Schneetreiben überquerten sie das Eis, und die Klumphufe der Helrösser hallten auf der Oberfläche. Als sie die andere Flussseite erreicht hatten, begann der Schneefall nachzulassen, doch Laurelin wusste, ihre Spur war zugeschneit worden, und falls ihnen jemand folgte, würde er sie hier verlieren. Aber vielleicht war dieses unbestimmte Gefühl, dass ihnen jemand folgte, nur ein kindischer Traum, und es spielte gar keine Rolle, ob Schnee ihre Fährte bedeckte oder nicht.
    Als sie ins Land jenseits der Furt hineinritten, schwenkte die Kolonne leicht nach Nordosten, und Laurelin bemerkte, wie sich eine seltsame Erregung unter den Ghola ausbreitete. Was diese aber zu bedeuten hatte, wusste sie nicht. Weiter ging es, und der Schneefall ließ immer mehr nach, bis er schließlich ganz aufhörte. Sie kamen in einen Wald mit dunklen Bäumen, und Laurelin hatte ein Gefühl tiefer Vorahnung, konnte aber nicht sagen, wovon. Und in diesem Wald schlugen sie ihr Lager auf.
    Als die Prinzessin in einen schmerzgepeinigten Schlaf sank, fiel ihr plötzlich etwas ein: Heute ist der letzte Jultag, Jahresanfang, Merrilis Geburtstag. Wo seid Ihr in diesem Augenblick, Herr Tuck?
    Als sie die Reise am folgenden Tag fortsetzten, benahmen sich die Ghola weiterhin merkwürdig: Mit ihren tonlosen Stimmen disputierten sie untereinander und drehten die Köpfe bald hierhin, bald dorthin bei ihrem Ritt durch einen Wald der Trübsal, einem Wald, der eine Dunkelheit auszuströmen schien, die noch über jene des Schattenlichts hinausging. Und die Ghola schienen in diesem Sumpf von Finsternis und vagem Grauen zu schwelgen.
    Meilenweit ritten sie zwischen den Bäumen dahin, um schließlich ins Freie zu stoßen, auf eine große Lichtung. Zehn Meilen und mehr zogen sie über die baumlose Weite, bevor sie erneut in den Wald gelangten. Genau an seinem Rand lagerten sie, und noch immer redeten die Ghola, als würden die Toten den künftigen Kurs debattieren. Und als das Lagerfeuer angezündet wurde, zischte die Stimme des Bösen ohne Vorwarnung los: »Warum sind wir hier? Warum seid ihr nicht nach Norden zum Pass abgebogen?«
    Die toten schwarzen Augen wandten sich dem Naudron zu, und Laurelin spürte, wie sich Angst unter den Ghola breit machte, wenngleich sie nicht wusste, weshalb. »Aha, ich verstehe«, hörte sie es zischelnd flüstern, »ihr dachtet daran, den Ödwald wieder zu dem Ort des Schreckens zu machen, der er einst war.« Der Ödwald! Natürlich! Da sind wir also, dachte Laurelin. Und der Pass, von dem er sprach, ist der Gruwen-Pass. Und schlagartig sank ihr der Mut; sie hatte das Gefühl, einen Hieb in den Magen bekommen zu haben, und sie schrie in Gedanken verzweifelt auf: O Adon! Sie bringen mich nach Lizon, zu Modru selbst! Unsäglicher Schmerz fuhr durch ihren Arm.
    Ein schriller

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