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Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Titel: Mithgar 11 - Die kalten Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKIernan
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Dunkeltag alt ist. Aber letztlich müssen wir zurück auf den Rellweg, um schneller voranzukommen, denn andernfalls setzen wir uns noch größerer Gefahr aus.« Südöstlich zogen sie zwischen den Hügeln hindurch, und das Land wurde immer rauer. Wie es Galen vorausgesagt hatte, begannen Schluchten und Steilwände ihnen den Weg zu versperren. Und als hätten sich alle Geschicke tückisch verschworen, drängten Wände und Gräben sie langsam nach Süden, auf den alten Rellweg zu. Zw früh!, dachte Tuck. Zu früh! Die Vulgs werden uns wittern! Doch sie konnten ihren Kurs nicht ändern, da sie sich zwischen Felsen hindurchschlängelten, Dickichte umgingen und an niedrigen Steilklippen entlangritten.
    »Ich glaube, jetzt müssen wir uns zum Rellweg aufmachen und dann Reißaus nehmen«, sagte Galen grimmig, »denn wo wir im Augenblick reiten, werden die Vulgs unseren Pfad kreuzen.« Und so preschten sie entschlossen durch das unwirtliche Land auf die ehemalige Straße zu.
    Als sie gerade durch ein gewundenes Tal ritten, trieb Gildor sein Pferd plötzlich neben Gagat, ergriff dessen Zügel und brachte beide Tiere zum Stehen.
    »Psst!«, sagte er. »Horcht!« Und der Elf deutete voraus zu einer Biegung.
    Tuck und Galen lauschten angestrengt und hörten über dem Schnauben der Rösser ein schwaches Klirren von Stahl auf Stahl, Kampflärm, die Geräusche eines Zweikampfs.
    Auf ein Zeichen von Galen hin setzte sich Tuck hinter den Mann, und genau in diesem Augenblick kam ein mit Vorräten beladenes Pony um die Ecke geschlittert und schoss an ihnen vorbei; es verdrehte in panischer Angst die Augen, und seine Hufe trommelten einen rasenden Rhythmus auf den steinigen Untergrund.
    Tuck griff nach seinem Bogen und zog einen Pfeil aus dem Köcher: Es war der rote Schaft aus dem Grab Othrans. Schnell steckte er ihn zurück und legte einen anderen an.
    Galen zog sein Schwert, und Gildor hatte Wehe in der Hand, dessen Edelstein leuchtend rot aus der Klinge schien, damit lautlos ausrufend: Das Böse ist nah!
    Auf ein Nicken Galens hin näherten sie sich im Schritttempo der Biegung. Tuck klopfte heftig das Herz, und er machte sich auf Flucht und Kampf gleichermaßen gefasst, denn er wusste nicht, was vor ihm lag. Pling, Klenk!, ertönte es lauter.
    Langsam bogen sie um die Kurve und fanden sich auf dem Schauplatz eines großen Gemetzels wieder. Tote Rukhs lagen da, erschlagene Hlöks ebenfalls, mit großen, klaffenden Wunden. Ponys waren abgeschlachtet worden, manche strampelten noch im Todeskampf.
    Doch Tucks Aufmerksamkeit galt etwas anderem, denn hier und da lagen andere Krieger: Zwerge!
    Zwerge, von Krummsäbeln und Keulen getötet!
    Zwergenäxte, die von schwarzem Rukhenblut trieften, zeugten vom Sterben unter dem Gezücht, so wie rot gefärbte Rukhenklingen vom Zwergentod sprachen. Klirr! Zong!
    Schließlich kam das Trio vollständig um die Biegung; aus dem Bett des alten Rellwegs drang weiter das Klirren von Stahl auf Stahl. Es war ein Zwerg! Und ein Hlök! Und sie kämpften auf Leben und Tod: die beiden letzten Überlebenden eines blutigen Gemetzels, die allerletzten. Und sie kämpften weiter auf einem blutgetränkten Schlachtfeld.
    Tuck sprang vom Pferd, spannte den Bogen bis zum Anschlag und zielte auf den Hlök. »Nein!«, schrie der Zwerg, ohne die hasserfüllten Augen von seinem Feind abzuwenden. »Er gehört mir!«
    Der Hlök warf einen raschen Blick auf die drei, er fletschte wütend die Zähne und sprang auf den Zwerg zu. Pling! Zonk!
    Galens düstere Stimme ertönte über dem Klirren des Stahls. »Haltet Euren Pfeil zurück, Tuck. Er hat Recht.«
    Axt stand gegen Krummsäbel, doch wurde die Axt in einer Weise geführt, wie es Tuck nie für möglich gehalten hätte. Der Zwerg griff den Eichenstiel mit beiden Händen: die rechte hoch oben, nahe der Klinge, und die linke unten am Ende des Schafts. Er benutzte den Stiel, um Säbelhiebe abzuwehren, stieß mit der Spitze der Axt zu und führte wütende Schläge mit der zweischneidigen Klinge, hinter denen die Kraft breiter Zwergenschultern steckte.
    Doch auch der Hlök war ein geschickter Kämpfer und zudem einen ganzen Kopf größer als sein Gegner. Er verfügte mit seinem Krummsäbel über die deutlich bessere Reichweite und wusste mit der breiten, gebogenen Waffe schnell und tödlich zu schlagen und zu stechen. Und die Klinge war von einer schwarzen Substanz verschmiert, ob es sich dabei aber um Gift handelte, konnte Tuck nicht sagen. Kleng! Tschack!, kreischte der Stahl

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