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Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Titel: Mithgar 11 - Die kalten Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKIernan
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verlassen. Zwar mag eine Horde vor, uns sein, aber wir werden seitlich ihres Weges reisen, nach Osten diesmal, glaube ich.« Er wandte sich an Gildor. »Wir müssen schneller reiten und das Gezücht überholen, bevor wir zum Quadra-Pass kommen, denn sie dürfen nicht vor uns dort sein.« Er hielt Gagat an. »Ihr dürft zu Eurer Bequemlichkeit wieder auf dem Gepäck mitreisen, Tuck.«
    Lächelnd schwang Tuck das Bein über den Pferderücken, um auf den Boden zu springen. Ein letztes Mal ließ er den saphirblauen Blick an die Grenzen seines Sehvermögens schweifen, und dort, weit im Süden…
    Rasch nahm er wieder seine Reitstellung auf Gagat ein. »Holla! Dort in der Ferne ist etwas, König Galen. Auf dem alten Rellweg, in der Senke da unten. Bringt mich näher heran.«
    Galen trieb sein Ross vorwärts, Gildor folgte auf Leichtfuß und führte das Packpferd. Sie galoppierten geschwind über die aufgegebene Straße, um Tuck in Sichtweite zu bringen. Und die ganze Zeit spähte Tuck angestrengt, aber bald stöhnte er auf, denn unten, im Flachland, fast fünf Meilen entfernt, wimmelte eine dunkle Rukhenhorde im Eiltempo auf der alten Straße nach Südosten. Kein Geräusch des Schwarms drang bis an Tucks Ohr, so dass die Entfernung das Trugbild einer riesigen Armee erzeugte, die in gespenstischer Stille ihres Weges zog.
    »König Galen, es ist die Horde«, stieß Tuck hervor. »Wir müssen die Straße verlassen und sie umgehen.«
    Sie stahlen sich in östlicher Richtung vom Rellweg und ritten aufs Neue über offenes Moor. Das Land begann anzusteigen, denn sie hatten die Vorberge des Grimmwalls fast erreicht. Eine Stunde ritten sie, dann eine zweite, immer so, dass Tuck den Schwarm gerade noch sehen konnte, während die drei hinter Dickichten und Hügeln östlich an der Brut vorbeizogen.
    »Jetzt sind wir auf gleicher Höhe mit ihnen«, sagte Tuck grimmig, als Gagat ihn im Schritttempo um einen Hügel herumgetragen hatte und er den Feind mit seinen Juwelenaugen wieder sehen konnte.
    »Wie viele sind es?«, fragte Galen, denn er selbst sah sie nicht.
    »Das kann ich nicht sagen«, erwiderte Tuck, »aber sie wälzen sich wie eine schwarze Flut dahin, vielleicht drei Meilen in der Länge. Wie eine Ungezieferplage sehen sie aus, die gierig ins Land einfällt, um es kahl zu fressen.«
    »Es ist nur gut, dass dieses Reich seit langem nicht mehr bewohnt ist«, sagte Gildor, der neben ihnen ritt. »Sonst hätte diese Plage so manches unschuldige Opfer gerissen.«
    »Sind Vulgs dabei?« Galen war besorgt wegen der grässlichen Kundschafter Modrus. »Ja«, antwortete Tuck, nachdem er die finsteren Gestalten gesucht und gefunden hatte, die übers Land huschten. »Sie streifen an den Rändern der Horde umher, aber ich sehe keine, die weiter als eine Meile vom Schwarm entfernt wären. «
    »Behaltet sie im Auge«, sagte Galen, »denn wenn sie uns wittern, schicken sie uns die Ghola.«
    Sie verschärften erneut das Tempo, Gagat und Leichtfuß trugen sie nach Südosten, und das Packpferd rannte hinterdrein. Eine Stunde ritten sie rasch weiter, und am Ende konnte Tuck die Horde nicht mehr in ihrem Rücken sehen.
    »Morgen müssen wir es wieder mit der Straße riskieren«, sagte Galen, »denn auf ihr sind wir schneller als quer durch dieses wilde Hügelland.«
    »Aber Majestät, werden die Vulgs uns nicht erschnüffeln, wenn wir eine Strecke benutzen, auf der sie bald darauf folgen?«, mahnte Tuck.
    »Diese Gefahr besteht, kleiner Freund«, entgegnete Galen. »Doch wir kommen nicht schnell genug voran, wenn wir uns nicht bald wieder auf den alten Rellweg begeben. Der lange Aufstieg zur Quadra beginnt, und Schluchten und Steilwände werden uns den Weg versperren, wenn wir nicht die Straße benutzen. Und Eile tut Not, denn nicht nur müssen wir auf schnellstem Weg nach Pellar gelangen, sondern wir müssen auch den Lerchenwald vor der Horde hinter uns warnen. Und denkt auch an Folgendes: Wenn wir zum Quadra-Pass kommen und feststellen, dass wir ihn nicht überqueren können - sei es wegen Schnees, sei es wegen des Gezüchts -, dann werden wir gezwungen sein, denselben Weg zurückzugehen, bevor wir südlich zum Günarschlitz abbiegen können. Und auf dieser schmalen Straße, die von den Höhen herabführt, dürfen wir der Horde auf keinen Fall begegnen.
    Aber Ihr habt natürlich Recht, Tuck, wenn Ihr an die Vulgs denkt, und wir werden erst möglichst weit von hier wieder auf den Weg stoßen. Vielleicht wittern sie keine Spur, die einen

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