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Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Titel: Mithgar 11 - Die kalten Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKIernan
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Drimmenheim eingeschlossen.
    »Meine Tasche«, keuchte Brega, »wo ist meine Tasche?« Tuck hörte ihn im Finstern umhertasten. »Die Laterne… wir brauchen Licht«, murmelte der Zwerg.
    Tuck holte Feuerstein und Stahl aus seinem Wams und schlug einen Funken. In dem kurzen Aufleuchten sah er die anderen drei, als wären sie erstarrt.
    »Noch einmal«, bat Brega.
    Erneut schlug Tuck Stein gegen Stahl, und dann noch einmal und noch einmal. Jedes Mal beleuchtete der kurze Funke von neuem eine wie eingefroren wirkende Szenerie, in der Brega nach seinem Tornister suchte.
    Als der Zwerg seine Laterne schließlich aufklappte, wurden die vier in sanft phosphoreszierendes Blaugrün getaucht. Gildor saß nun aufrecht, er sah bleich und abgehärmt aus, als litte er Schmerzen oder Kummer.
    Durch die Dämmertür drang ein lautes Krachen und Poltern.
    »Was…?«, schrie Tuck.
    »Das Gebäude«, antwortete Brega. »Der Madük hat in seiner Wut die Säulen niedergerissen. Es ist eingestürzt.« Bum! Bum! Bum! Ein Donnern und Prasseln ertönte. »Der Krake schleudert jetzt in seiner Wut Steine gegen die Dämmertür«, sagte Gildor, »denn ihr habt seine Absichten zunichte gemacht, ihn um seine Beute betrogen.«
    »Könnt Ihr versuchen, die Tür wieder zu öffnen, Brega?« Galen blickte grimmig drein. Bum! Buml »Ja, König Galen, aber wozu? Da draußen wartet ein Ungeheuer darauf, uns zu zerschmettern.« Brega war völlig verdutzt über Galens Bitte.
    »Weil wir möglicherweise in der Falle sitzen«, antwortete Galen. »Und weil Modrus Graus in unserem Gefängnis haust.«
    Brega erbleichte, und er schritt mit grimmiger Miene zur Tür. Bum Bum Wieder legte er die Hand an eine der seltsamen, massiven Angeln, murmelte einige Worte und schrie dann: » Gaard!« Aber nichts geschah. Brega berührte das Portal und erklärte: »Sie bebt, aber ob sie aufzugehen versucht oder ob das von dem fürchterlichen Hämmern kommt, kann ich nicht sagen. Die Angeln könnten entzwei sein, oder vielleicht ist die Tür blockiert, jedenfalls geht sie nicht auf.« Bum! Bum! Bum! Noch einmal legte Brega die Hand auf die Angel. »Gaard!«, bellte er, um das Kommando zum Öffnen zu widerrufen. »Sagte ich nicht, mir gefällt dieser Plan nicht? Und jetzt sind wir hier eingeschlossen. Wir können nicht mehr hinaus.« Bregas Stimme klang bitter. »Wir können nicht mehr hinaus.« Bum! Bum!
    »Außer vielleicht durch das Morgentor«, sagte Galen düster.
    »Aber das befindet sich auf der anderen Seite des Grimmwalls!«, schrie Brega. »Und ich kenne den Weg nicht.«
    »Gildor ist ihn gegangen«, bemerkte Tuck.
    »Das war vor langer Zeit und auch nur ein einziges Mal«, antwortete Gildor, hielt sich die Hand an die Brust und atmete schwer. Tuck spürte jedoch, dass der Elf an einem Schmerz litt, der über lädierte Rippen hinausging, und er fragte sich, warum Gildor den Namen seines Bruders Vanidor gerufen hatte. Bum!
    »Und doch haben wir keine andere Wahl«, sagte Galen. »Uns bleibt nur der Versuch, das Schwarze Loch in seiner gesamten Länge zu durchdringen und durch das Morgentor zu entkommen, denn die Dämmertür ist uns verschlossen. Und wir müssen wieder draußen sein, bevor die Ghola über den Quadra-Pass reiten und dem Gargon von uns berichten können, sonst wird dieser bösartige Vülk uns nachstellen.« Bum!
    Bum!
    »Was Ihr sagt, ist richtig.« Gildor rappelte sich stöhnend auf und zog Wehe unter den Tornistern hervor, die Tuck auf das Schwert geworfen hatte. Er gab dem Bokker das Langmesser, steckte sein flammendes Schwert in die Scheide und sagte: »Wir müssen versuchen, hindurchzugelangen, und zwar schnell. Was das angeht, haben wir keine Wahl.«
    Und so schulterten die vier ihre Tornister, und nach einigem Nachdenken führte Gildor sie die Treppe hinauf; neben ihm hielt Brega die Lampe, während Tuck und Galen folgten.
    In das finstere Drimmenheim schritten sie, in die Gewölbe des Graus, und hinter ihnen nahm das wütende Hämmern in den pechschwarzen Korridoren kein Ende: Bum! Bum! Bum!

DRITTES KAPITEL
     
    Die Kämpfe Hinaus durchs zerstörte Nordtor der Feste Challerain floh das Pony mit seiner doppelten Last, vorbei an kämpfenden Menschen und Ghulen, an schrill wiehernden Pferden und schnaubenden Helrössern, fort von dem Klirren und Pfeifen des Stahls, dem Geheul der Horde und den Todesschreien. Und Danner klammerte sich fest an Patrel, während sie im Schatten des ersten Walls nach Westen galoppierten, das flache Gelände vor dem Tor

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