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Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Titel: Mithgar 11 - Die kalten Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKIernan
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wieder leer zurückblieb. Brega trat einen Schritt von der Wand weg. Und langsam schien sich der Stein zu spalten, und es erschienen zwei große Türflügel und schwangen lautlos nach außen auf, bis sie an der Großen Wand anlagen. Vor den Gefährten klaffte eine finstere Öffnung, und sie sahen den Anfang des Westkorridors in der Dunkelheit verschwinden. Rechts führte eine steile Treppe in die schwarzen Schatten hinauf.
    Tucks Herz raste wie wild, als er in die leere Stille starrte, die sich vor ihnen auftat, und die Knöchel, mit denen er den Griff des Langmessers umklammerte, waren weiß. Und von hinten drangen markerschütternde Schreie zu ihnen! Die vier fuhren herum und sahen, wie sich große, schleimige Fangarme aus dem schwarzen Wasser schlängelten, nach den sich wehrenden und schrill wiehernden Pferden griffen und sie zu der fauligen Tiefe zogen. »Krake!«, schrie Galen. »Madük!«, brüllte Brega.
    »Leichtfuß!« Gildor sprang mit dem lodernden Wehe vor, doch ehe er das Schwert einsetzen konnte, schrie er: »Vanidor!«, sank wie vom Donner gerührt auf die Knie und vergrub das Gesicht in den Händen. Wehe fiel klirrend aus seinen tauben Fingern auf den Stein. »Vanidor!« Wieder rief Gildor voller Pein den Namen seines Bruders, und ein seilartiger Greifarm schlang sich um den verzweifelten Elfen und zog ihn auf den Schwarzen Teich zu. Galen sprang vor und ließ sein Schwert auf den mächtigen Arm niedersausen, doch die Klinge schnitt nicht. Noch einmal schlug Galen vergebens zu. Dann stieß er das runenverzierte Langmesser aus Atala in den Fangarm, und die silberne Waffe aus Othrans Grabmal schnitt eine klaffende Wunde in das Fleisch des Kraken, wo die Schwertklinge zurückgeprallt war.
    Gildor flog ohnmächtig zur Seite, als der verwundete Tentakel mit einem Ruck ins Wasser zurückgezogen wurde. Auch die kreischenden Pferde wurden brutal unter die ebenholzschwarze Oberfläche gezerrt, und weitere Arme schossen aus dem Wasser; sie schlugen wütend umher und griffen nach den vieren.
    Brega sprang vor und zog den bewusstlosen Gildor zurück, während Tuck die rot leuchtende Elfenklinge aufhob und zum Portal rannte.
    »Die Tornister!«, rief Galen und schnappte sich erst einen und dann einen zweiten, während Brega Gildor durch die Dämmertür schleifte.
    Tuck stürzte noch einmal hinaus, duckte sich zwischen den peitschenden Armen hindurch und griff sich die anderen beiden Tornister, aber auf dem Rückweg zum Tor streifte ihn ein Schlag und streckte ihn nieder. Auf allen vieren krabbelte er eilig in Richtung Dämmertür, um Gepäck, Bogen, Schwert und Langmesser in Sicherheit zu bringen. Galen war hinter ihm und hob den Wurrling auf die Füße, und gemeinsam stolperten sie durch das Portal in den Westkorridor.
    Das erzürnte Ungeheuer schlug nach ihnen, hämmerte mit einem großen Stein an die Tür und zerrte an den Torflügeln. Es riss den mächtigen toten Baum aus dem Teich und ließ ihn krachend gegen das Portal sausen, so dass seine Äste brachen. Tödlich spitze Holzgeschosse wurden in den Raum geschleudert, sie schlitterten über den Boden oder zerbarsten auf dem Stein zu Splittern. Und gewaltige Fangarme wickelten sich um die Säulen und zerrten daran.
    »Die Kette! Die Kette!«, schrie Brega und sprang zu einer starken Eisenkette, die über ihnen aus der Dunkelheit herabbaumelte. »Wir müssen die Türen schließen, sonst werden sie aus den Angeln gerissen!«
    Tuck und Galen eilten zu ihm, und zu dritt zogen sie an den mächtigen Kettengliedern, um die Dämmertür zu schließen, aber die Kraft des tobenden Kraken hielt dagegen, und ihr waren sie nicht gewachsen. Und die ganze Zeit peitschten und tasteten die Tentakel auf der Suche nach ihnen im Eingang umher. In dieses Schlangennest hinein sprang Brega, schlug mit der Hand an eine der gewaltigen Türangeln und schrie: » Gaard!« Dann machte er einen Satz zurück, um dem Griff des Ungeheuers zu entgehen. Und langsam und knirschend schlossen sich die Türen, dem Zauberwort gehorchend, während die Bestie unablässig dagegen hämmerte und sie aufzuzerren versuchte. Doch langsam und ächzend bewegten sich die Flügel aufeinander zu, und bevor sie endgültig zufielen, sah Brega noch, wie das Ungeheuer eine der mächtigen Säulen des Gebäudes aus ihrem Sockel riss. Dann schwang die Dämmertür zu, und er sah nichts mehr.
    Der Krake ließ von der Tür ab, als sie mit einem Knall zuschlug, und die vier waren in der pechschwarzen Dunkelheit von

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