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Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Titel: Mithgar 11 - Die kalten Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKIernan
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überquerten und in die Vorberge hineinpreschten. Am Abhang eines niedrigen Hügels hielten sie an und beobachteten, wie die Schlacht in rasender Wut aus dem Tor quoll. Klumpen kämpfender Männer konnten sich befreien, nur um alsbald wieder ins Getümmel verstrickt zu werden, und viele stürzten tot in den Schnee.
    »Hast du noch Pfeile?«, fragte Patrel.
    »Nein«, antwortete Danner. »Mit meinem letzten habe ich die Vipernstimme erlegt.«
    »Ohne Waffen können wir nicht wieder ins Gefecht eingreifen«, sagte Patrel voller Grimm, »denn wir wären eher ein Hemmnis als eine Hilfe.«
    Sie stiegen ab und sahen hinunter auf die brodelnde Schlacht. Patrel kauerte sich mit angespanntem Blick vor das Pony; Danner stand, starrte zornig und ballte die Fäuste. Hin und her wogte der Kampf, ein chaotisches Gemenge aus hauenden Schwertern und zustoßenden Speeren am Rande eines Hohlwegs. Helme wurden zertrümmert und Kettenhemden durchbohrt, und Schreie erfüllten die Luft. Männer und Ghule fielen und hier und dort auch ein Wurrling. Pferde rasten los, ungehindert von ihren gefallenen Reitern, und gelegentlich floh ein herrenloses Pony. Danner stapfte auf und ab, knirschte vor Wut mit den Zähnen und wandte die glimmenden Bernsteinaugen nicht ab, während Patrel untätig im Schnee hockte. Seine grünen Augen funkelten.
    Plötzlich sprang Patrel auf. »Der König!«, rief er und deutete zu der Stelle, wo das Gefecht um den grauen Sturmwind herum tobte.
    Aurion Rotaug war umzingelt, und sein Schwert fuhr unbarmherzig zwischen die Feinde. Ghule fielen, enthauptet oder mit gespaltenem Schädel, doch andere rückten nach, und einer schleuderte eine Lanze, die den König durchbohrte. Dennoch schlug Aurion weiter um sich und fällte noch einmal zwei Feinde. Mit rot leuchtendem Schwert stürmte der Elfenfürst Gildor in das Getümmel, ein blau flammendes Langmesser wehrte die Hiebe von Krummsäbeln ab. Er ebnete sich einen Weg bis an Aurions Seite, und die Ghule wichen vor dem unheimlichen Licht der beiden Elfenklingen zurück. Für einen Augenblick standen sich Elfenkrieger sowie der vom Speer durchbohrte König auf der einen und die räuberischen Ghule auf der anderen Seite bewegungslos gegenüber. Doch dann sackte Aurion vornüber auf Sturmwinds Rücken, und die Ghule stimmten ein wildes Geheul an und stoben davon.
    Danner stand regungslos da, seine Miene war kalt, mit Augen wie gefrorenes Gold, während es nun Patrel war, der wütend auf und ab lief und grünes Feuer aus seinen Blicken sprühen ließ. Und dann rührten sich beide nicht, als Fürst Gildor Sturmwind vom Schlachtfeld führte; nachdem der Elf das Kampfgetümmel hinter sich gelassen hatte, stieg er ab und bettete Aurion auf die Erde; und kurz darauf kreuzte er die Hände des Königs über der Brust und legte sein Schwert neben ihn.
    »Aurion Rotaug ist tot«, sagte Danner mit tonloser Stimme, während Patrel das Gesicht abwandte, die Augen voller Tränen.
    »Sieh mal, dort!«, rief Danner. »Vidron bricht aus!«
    Patrel drehte sich um und sah eine Streitmacht mensch licher Krieger, die sich endlich aus dem Gefecht lösen konnte, und sie wurde angeführt vom silberbärtigen Vidron. In Richtung Osten jagten sie auf ihren Pferden, die Ghule dicht hinter ihnen. Auch Gildor hetzte davon, mit Sturmwind im Schlepptau; in weitem Bogen umging er die verfolgenden Ghule auf ihren Helrössern.
    Rukhs und Hlöks wimmelten aus dem Nordtor, dazu ein, zwei Ogrus, und sie begannen die Leichname der Gefallenen zu plündern. Auch Ghule waren da; sie standen dort, wo eben noch die fliehenden Männer vorbeigeprescht waren.
    »Sie versperren uns den Weg«, zischte Danner. »Nun können wir nicht folgen, ohne einen Umweg zu reiten.«
    »Der Treffpunkt ist in den Schlachtenhügeln«, sagte Patrel. »Wir schlagen einen Bogen nach Westen und reiten die Poststraße hinab.«
    Sie bestiegen erneut Patreis scheckiges Pony und machten sich auf den Weg ins Schattenlicht, das die Vorberge des Challerain einhüllte.
    »Hast du etwas von anderen Wurrlingen gesehen, die freikamen?«, fragte Patrel. »Nein«, knurrte Danner. »Weder zu Fuß noch auf Ponys oder rittlings hinter einem Mann.«
    »Nur acht von uns schafften es noch bis ans Nordtor«, sagte Patrel. »Und ich habe zwei… nein, drei danach fallen sehen, allerdings weiß ich nicht genau, wer es war. Sandor, vielleicht, aber wer noch, kann ich nicht sagen.«
    »Tuck?« Danner versagte fast die Stimme.
    »Das weiß ich nicht«, antwortete

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