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Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Titel: Mithgar 11 - Die kalten Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKIernan
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schnallte den Sattel auf sein Pony, und als er damit fertig war, drehte er sich zu Danner um. »Dann verrate mir doch mal«, bemerkte der winzige Bokker, »was du nächstes Jahr sagen wirst, wenn es richtig schlimm kommt.«
    Danner starrte Patrel völlig entgeistert und mit offenem Mund an. Dann brachen beide in ein schallendes und lang anhaltendes Gelächter aus. Patrel johlte und kreischte, Danner hielt sich den Bauch und sein brüllendes Lachen hallte über die Ebene. Die Ponys drehten den Kopf zu den lärmenden Wurrlingen, stellten die Ohren auf und schauten fragend, und das ließ Danner noch heftiger lachen. Er zeigte auf die Tiere und fiel rücklings in den Schnee, während Patrel in die Knie ging, und Tränen über sein Gesicht strömten.
    Immer neue Lachsalven brachen aus ihnen hervor, und Danner ging auf den Knien durch den Schnee zu Patrel, warf die Arme um ihn und lachte. Schließlich wischten sie sich die Tränen aus den Augen, standen auf, stiegen auf ihre Ponys und ritten weiter nach Süden. Beide hatten ein breites Lächeln im Gesicht, und ab und zu fing einer von ihnen an zu kichern oder lachte dröhnend, und der andere fiel jeweils mit ein. Und so flohen sie müde und hungrig, halb erfroren und ohne Waffen vor Massen von Feinden, und das alles in einer trostlosen Finsternis, die ihnen eine böse Macht geschickt hatte, eine Macht, die in einem eisernen Turm in der Ödnis von Gron wohnte - und sie lachten. Sie waren beinahe zehn Meilen auf der Poststraße geritten, zwischen den nördlichen Ausläufern der Schlachtenhügel hindurch, als sie auf den Überfallenen Wagenzug stießen, und das Blutbad erschütterte sie.
    »Das ist Laurelins Karawane«, murmelte Danner und ballte die Fäuste, dass die Knöchel weiß hervortraten, während sie an den Opfern entlangschritten. Sie gingen eine Seite des Zugs hinab und die andere zurück und suchten nach Überlebenden, doch da waren nur die steifgefrorenen Leichen der Erschlagenen. »Oi! Sieh mal hier«, sagte Patrel und kniete sich in den Schnee. »Eine breite Spur, die nach Osten führt, Klumphufe - Helrösser.«
    »Ghule!«, fauchte Danner, und dann sahen sie wie zur Bestätigung den Kadaver eines Feindes aus dem Leichenvolk, der Kopf von einem Schwertstreich gespalten. »Wie alt ist diese Spur?«
    »Schwer zu beurteilen«, antwortete Patrel. »Mindestens fünf Tage, vielleicht sieben oder mehr.«
    »Warte mal«, sagte Danner. »Der Zug hat die Feste Challerain am ersten Jultag verlassen, und heute ist der elfte Jul. Sie können, selbst wenn sie nach Süden gerast sind, nicht vor dem späten vierten Jul hier gewesen sein, und sie haben sicherlich nicht so getrödelt, dass sie nach dem siebten Jultag durchgekommen wären.«
    »Damit wäre die Spur sechs Tage alt«, stellte Patrel fest, »einen Tag hin oder her.«
    Weiter marschierten sie den Zug ab und sahen in die Wagen und die Gesichter der Getöteten.
    »Sie ist nicht dabei«, sagte Danner. »Und Prinz Igon auch nicht.«
    »Entweder sie konnten fliehen, oder sie sind Geiseln«, er widerte Patrel. »Falls sie entkamen, haben sie sich wahrscheinlich nach Süden gewandt; falls sie als Geiseln genommen wurden… « Patrel zeigte auf die Fährte der Ghule. Danner schlug sich zornig mit der Faust in die Handfläche. »Ponys können Helrösser nicht einholen.« In seiner Stimme klang hilflose Verzweiflung. »Selbst wenn sie es könnten«, sagte Patrel, »haben die Ghule einen nicht wettzumachenden Vorsprung, und wer weiß, was ihr Ziel ist. Abgesehen davon wissen wir nicht, ob Laurelin und Igon tatsächlich Geiseln sind. Vielleicht konnten sie entkommen.«
    Danner stand da und brütete vor sich hin. Ohne Vorwarnung stieß er einen wortlosen Wutschrei aus. »Was für eine grausame Wahl«, rief er und bemühte sich dann erkennbar, seine Gefühle zu beherrschen. »Du hast Recht, Patrel«, knurrte er schließlich, »sie reiten Helrösser, keine Ponys, und statt der sechs Tage Vorsprung könnten sie ebenso gut sechzig haben, wir würden sie so oder so nicht einholen, ob die beiden nun gefangen sind oder nicht. Lass uns unverzüglich nach Steinhöhen weiterreiten; wenn wir von der Sache hier erzählen, werden Vidron oder Gildor die Ghule auf schnellen Pferden verfolgen, wenn es sein muss… wenn es noch Hoffnung gibt, obwohl ich glaube, diese wird nur noch schwach glimmen.«
    Patrel nickte. »Lass uns Pfeile, Getreide und vielleicht noch weitere Vorräte in den Resten der Karawane suchen. Dann reiten wir nach

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