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Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Titel: Mithgar 11 - Die kalten Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKIernan
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Wächterstand ab.
    »Die Ghule können nicht weit dahinter sein.« Tucks Stimme bebte und sein Herz schlug heftig.
    Brega hob seine Axt. »Sollen wir die Brücke verteidigen oder den Säulengang, König Galen?«
    »Den Säulengang, würde ich meinen.« Galens Stimme klang grimmig. »Sie können zwischen den großen Steinsäulen nicht mit den Helrössern über uns herfallen.« Gildor schlüpfte in den zweiten Stiefel und sprang, nunmehr wieder voll bekleidet, auf. Tuck reichte ihm das Schwert Wehe, aber während Gildor sich dieses umgürtete, sagte er zu dem Waerling: »Behaltet das Langmesser als Eure Waffe, Tuck, denn für Euch ist es wie ein Schwert, und es wird in diesem Kampf der Zeitpunkt kommen, da Eure Pfeile verbraucht sind oder die Entfernung zu gering ist für den Bogen, und dann habt Ihr eine Klinge nötig.«
    »Aber ich bin ungeübt im Schwertkampf, Fürst Gildor«, widersprach Tuck, doch der Elf wollte davon nichts hören, und der Waerling gürtete sich das Langmesser um und zog es aus der Scheide. Blaues Zwielicht brach aus seinem Klingenjuwel und ließ eine helle Kobaltflamme an der scharfen Schneide aufleuchten.
    »Das Licht verrät, dass das Böse nahe ist«, sagte Gildor. »Doch die Vulgs sind noch fern und die Ghülka noch ferner, und die Klinge dürfte nicht derart kräftig glühen.« Er zog Wehe hervor, und auch dessen Flamme strahlte. Der Elf fürchte nachdenklich die Stirn. »Beide flüstern, dass das Böse näher ist.«
    Auf Gildors Worte hin wurden Tucks Augen unwidersteh lich von den dunklen Wassern des Schwarzen Teichs angezogen. »Wir können nicht den ganzen Tag hier herumstehen und uns den Kopf über die Feinheiten von Elfenklingen zerbrechen«, brummte Brega. »Lasst uns am Säulengang Stellung beziehen, und auch wenn wir möglicherweise nicht überleben, die Barden werden von diesem Kampf singen, so sie denn von ihm erfahren.« Tuck und Gildor steckten die Klingen in die Scheide, und die vier Kameraden liefen entlang der Großen Wand zum Säulengang und zogen die Pferde hinter sich her. Zwischen geriffelten Säulen gingen sie hindurch und gelangten auf eine große, halbrunde Steinscheibe innerhalb des Halbkreises von Säulen. Darüber befand sich ein großes, gemeißeltes Gebäude. Während sie ihr Gepäck ablegten, blickte Tuck über die dunklen Wasser, die den versunkenen Hof bedeckten. Dort stand der weit ausgreifende Koloss eines gewaltigen Baumes, überflutet, seit einer Ewigkeit abgestorben, aber immer noch aufrecht. Schwarzes Wasser plätscherte an die Stufen, die aus dem unsichtbaren, überschwemmten Hof heraus anstiegen.
    »Sie kommen«, sagte Gildor leise und zeigte nach hinten, auf die andere Seite des Sees. Ghule mit Fackeln auf Helrössern quollen über den Rand der Stellwand und schauten sich suchend nach den Flüchtigen um. Das Vulg-Rudel sprang, immer noch der Witterung folgend, vom Wächterstand in Richtung Norden. Der Führer der Ghule heulte den schwarzen Ungeheuern etwas zu, und die Tiere antworteten mit einem Knurren.
    Am Nordufer des Schwarzen Teichs jagten die Vulgs auf der Fährte ihrer Beute dahin, und das Hämmern der unförmigen Helrösserhufe pflanzte sich zitternd entlang der Großen Wand fort.
    Sie kamen um das Nordende des Sees herum, und die vier Kameraden schauten grimmigen Blickes zu. Brega packte seine doppelschneidige Axt mit dem beidhändigen Kampf griff der Zwerge, und Gildor zog das Schwert Wehe, während Galen Jarriels leuchtenden Stahl in der rechten Hand hielt und in der linken die runenverzierte, silberne Atala-Klinge aus dem Grab Othrans des Sehers. Tuck machte seinen Bogen bereit und bezog an einer Säule Stellung, von wo seine Pfeile ungehindert fliegen konnten.
    Nun wandten sich die Ghule südwärts und ritten entlang der Großen Wand direkt auf den brüchigen Damm und die Brücke sowie den Säulengang dahinter zu.
    Plötzlich aber heulte der Führer der Ghule auf und brachte sein Helross abrupt zum Stehen, und hinter ihm wurden die übrigen Helrösser mit harter Hand angehalten.
    »Was bedeutet das?«, brummte Brega und trat einen Schritt vor, um besser sehen zu können.
    Die Ghule waren bis zum Damm geritten, aber nicht weiter, und nun wogten sie scheinbar verwirrt durcheinander, als würde es ihnen widerstreben, über den Damm zu reiten, um sich die vier zu holen. Einige riefen den Vulgs Befehle zu, und auch die schwarzen Bestien hielten an, drehten sich um und hockten sich auf die Hinterbacken; die Zunge hing ihnen über die geifernden

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