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Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Titel: Mithgar 11 - Die kalten Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKIernan
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unterbrach Danner.
    »Ja, oder getötet«, fuhr Patrel fort. »So oder so können wir nicht zu lange warten, da wir nicht wissen, wann Ghule, Vulgs oder sonstiges Gezücht hier sein werden. Fest steht nur, sie werden kommen.
    Wir wissen auch dies: Wurrlinge sehen weiter durch diese fürchterliche Dunkelheit als Menschen oder Elfen - wer weiß, vielleicht sehen wir im Schattenlicht besser als jedes andere Volk. Das Reich braucht unsere Augen, Danner, aber du und ich, das ist zu wenig: Es werden mehr Dorngänger gebraucht als nur wir beide.
    Hier ist mein Vorschlag: Lass uns noch den heutigen und den morgigen Dunkeltag in Steinhöhen bleiben. Wenn weder Vidron noch Gildor oder sonst irgendwer kommt, dann brechen wir am Tag darauf in die Sieben Täler auf. Wir gehen zu Hauptmann Alver und berichten ihm, was wir wissen. Dann bilden wir eine Dorngängerkompanie, die nach Süden, nach Pellar ziehen soll, eine Kompanie, die sich dem Heer anschließt und für es sieht - als seine Augen, seine Kundschafter, um die Bewegungen des Feindes zu beobachten und den Legionen des Königs in der Schlacht die nötige Schlagkraft zu verleihen.«
    Patrel packte Danner am Unterarm und sah ihm in die Augen. »Niemand außer uns Wurrlingen kann das leisten, Danner. Was meinst du?«
    Ein breites Grinsen zog über Danners Gesicht. »Hei! Mir gefällt dein Plan. Selbst wenn Vidron oder andere kommen, muss einer von uns in die Sieben Täler zurückkehren und weitere Dorngänger sammeln.« Dann verschwand das Lächeln und ein finsterer Ausdruck trat an seine Stelle. »Modru muss sich für viele Dinge verantworten.« Sie machten Wasser heiß, nahmen ein Bad und wuschen ihre Kleidung, die sie anschließend am Feuer zum Trocknen aufhängten. Und sie schliefen in Betten! Den ganzen nächsten Tag hielten sie nach Anzeichen von Überlebenden aus der Feste Ausschau; sie ritten die Talmulde hinauf bis zur Kuppe des Hügels, aber auch von dort sahen sie nichts von Männern aus Challerain. Zwar bemerkten sie einige Wurrlingshöhlen hoch oben in dem Taleinschnitt, doch sie waren leer wie alle anderen Behausungen in Steinhöhen.
    »Könnten welche aus Tobi Holders Verwandtschaft sein«, sagte Danner, dem eingefallen war, dass Tobi häufig Reisen unternahm, um mit den Leuten in Steinhöhen Handel zu treiben, und dass die Holders immer behaupteten, sie stammten ursprünglich aus der Gegend des Weitimholz.
    Sie kochten neuen Lauch, und Patrel trieb eine kleine Ecke Käse auf, welche die Bräuers bei ihrer Abreise ins Weitimholz übersehen hatten - »es reicht gerade für einen Bissen für jeden« -, aber sie genossen ihn, als wäre er Ambrosia, und sprachen den ganzen restlichen Dunkeltag über von dem Festmahl am Vorabend von Laurelins Geburtstag. Am nächsten Tag ritten sie noch einmal auf den Hügel, doch sie sahen nichts von Überlebenden, und so gingen sie zurück ins Gasthaus, löschten das Feuer und sammelten ihre Sachen zusammen.
    »Wenn ich ein, zwei Kupfermünzen hätte«, sagte Danner und warf einen letzten Blick auf die Herberge, »dann würde ich sie Bockelmann Bräuer als Bezahlung für das Bad, das Waschen der Kleidung und das Bett, in dem ich geschlafen habe, hier lassen.«
    »Das Bad allein war eine silberne wert«, sagte Patrel. »Sogar eine goldene«, erwiderte Danner.
    »Komm, Danner, lass uns verschwinden, bevor wir Bockelmann eine Truhe Juwelen schulden«, sagte Patrel lachend. Dann gingen sie hinaus und verriegelten die Tür hinter sich.
    Im Stall beluden sie die Satteltaschen ihrer Ponys mit Getreide, dann ritten sie durch die leeren Straßen und zum Westtor hinaus. Und als sie den Damm überquerten, der zur Querlandstraße führte, sahen und hörten sie nicht, dass Rossmarschall Vidron an der Spitze eines müden und schmutzigen Haufens von Kriegern von den Hügeln herab durch das Osttor von Steinhöhen in den nunmehr wieder verlassenen Ort ritt.
    Die Querlandstraße verlief nach Südwesten, unterhalb der südlichen Ausläufer der Schlachtenhügel, auf den Grenzwald und die Sieben Täler dahinter zu. Auf diesem Weg ritten die Bokker, und sie lagerten zum ersten Mal an den Hügeln und dann mitten im Wald.
    Am dritten Tag sahen sie durch die winterlichen Bäume des Grenzwalds den großen Dornwall und kamen zu dem Dornentunnel, der in die Sieben Täler führte. Sie nahmen Fackeln vom Eingang und zündeten eine an, dann ritten sie in die Barriere hinein, und in ihre Augen traten glitzernde Tränen, denn sie waren wieder zu Hause. Zuletzt

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