Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Titel: Mithgar 11 - Die kalten Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKIernan
Vom Netzwerk:
unten am Boden in einen ähnlichen Gitterschacht; beide Öffnungen waren dunkel.
    Brega untersuchte das Eisengitter im Boden. »Vorsicht. Dieses Gitter ist lose, obwohl es früher einmal fest im Stein verankert war.«
    Tuck betrachtete verwundert den kleinen Saal. »Wozu ist das gut, Brega? Der Schacht und die Kette. Und weshalb die Eisengitter?«
    Der Zwerg zuckte mit den Achseln. »Ich kenne den Zweck all dessen nicht, Tuck. Luftschächte, Fensterschächte, Schächte zum Abbau von Erzen, Brunnenschächte für Wasser, Löcher, in denen man Dinge hinaufzieht oder hinablässt - darüber weiß ich Bescheid. Aber diese Konstruktion entzieht sich meiner Kenntnis, wiewohl andere Chäkka ihren Zweck sicherlich erklären könnten. Was die Gitter angeht, kann ich nur vermuten, dass sie verhindern sollen, dass etwas herauskommt.«
    »Oder hinein«, fügte Gildor hinzu.
    »Ist dies das Vergessene Gefängnis?« Tuck blieb fast das Herz stehen.
    »Nein, Tuck«, sagte Gildor und zeigte auf die Steintür und die Eisenstäbe. »Eine solch windige Konstruktion würde nicht einmal einen entschlossenen Ruch zurückhalten und noch viel weniger der Kraft eines bösen Vülk etwas entgegensetzen.«
    Brega schnaubte wütend. »Dieser Raum wurde von Chäkka gebaut, Elf; Ihr übertreibt, wenn Ihr sagt, er könnte keinen Ükh an der Flucht hindern… Allerdings habt Ihr Recht, was den Ghath betrifft.«
    Bei der Erwähnung des Graus hörte Tuck erneut sein Blut laut in den Ohren rauschen.
    »Ich nehme alles zurück, Drimm Brega, und entschuldige mich für mein vorlautes Gerede.« Gildor verbeugte sich vor dem Zwerg, und Brega erwiderte die Verbeugung. Sie setzten sich, aßen ein wenig Mian und tranken Wasser, und Gildor erwog die Frage der vier Korridore. »Ich denke Folgendes: Keiner der beiden mittleren Gänge dürfte unser Weg sein, denn ich weiß noch, dass ich damals keine engen, gewundenen Pfade ging. Was aber die beiden ganz links und rechts angeht, so kann ich nicht sagen, welchem wir folgen müssen.«
    »Sagt Eure Überlieferung nichts über diesen vierfach geteilten Weg, Brega?«, fragte Galen.
    »Nein, König Galen«, antwortete der Zwerg.
    »Dann, Fürst Gildor«, sagte Galen, »müsst Ihr Euch für einen der beiden Wege entscheiden und hoffen, dass wir irgendwann an eine Stelle kommen, die Ihr wiedererkennt.«
    Plötzlich brandete eine gewaltige Angst in Tuck auf, und er hielt erschrocken die Luft an. Auch Galen, Gildor und Brega erbleichten. Ebenso plötzlich war das Angstgefühl jedoch wieder verschwunden und ließ nur schnell klopfende Herzen zurück.
    »Er weiß es!«, schrie Gildor und sprang auf. »Der Graus weiß, dass wir in seinem Herrschaftsgebiet sind, und sucht nach einer Spur von uns.«
    »Die Ghola«, fauchte Galen. »Sie haben ihm die Nachricht gebracht.«
    »Wir müssen hinaus!«, rief Brega. »Wir müssen nach draußen, bevor er uns findet!«
    Hastig schulterte der Zwerg seinen Tornister und ging zur Tür, wo er die Laterne hochhielt, während die Übrigen ihm eilig folgten.
    Nun standen sie vor den vier Durchgängen. »Welchen nehmen wir, Fürst Gildor?«, fragte Galen. »Wir können nicht mehr warten. Ihr müsst Euch entscheiden.«
    »Dann soll es der äußerste linke sein«, erwiderte Gildor, »denn er ist der breiteste.« Und schon hasteten sie den abwärts führenden Korridor entlang, wobei sich alle nach Tuck richteten, denn der Wurrling war der Kleinste, und deshalb bestimmte er das Tempo.
    Gildor zog Wehe aus der Scheide und trug das Schwert offen, damit sein Licht die vier warnen konnte, falls sich das Gezücht näherte.
    Ein halbe Meile gingen sie durch den glattwandigen Tunnel, doch plötzlich begannen Gildors Schritte langsamer zu werden, als würde es ihm widerstreben, weiter vorzudringen, obwohl Wehes scharlachrotes Klingenjuwel nur schwach glomm. Noch eine Achtelmeile marschierten sie, dann blieb der Elf stehen, und seine Gefährten taten es ihm gleich; nur Brega trippelte noch ein paar Schritte weiter. »Wir dürfen diesen Weg nicht weitergehen«, murmelte Gildor, weiß im Gesicht. »Aber der Pfad ist breit und glatt«, brummte Brega und deutete auf den offenen Gang vor ihnen.
    »Wir gehen auf einen unheilvollen OP zu«, entgegnete Gil dor. »Er stinkt wie eine große Schlangengrube, doch sind es keine Schlangen, die in ihm hausen.«
    Tuck schnupperte und nahm einen leichten Natterngeruch in der Luft wahr. »Was ist das, Fürst Gildor? Was verursacht diesen Gestank?«
    »Ich weiß es nicht mit

Weitere Kostenlose Bücher