Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Titel: Mithgar 11 - Die kalten Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKIernan
Vom Netzwerk:
Bestimmtheit«, erwiderte der Elf, »doch als ich über die Schlachtfelder des Bannkrieges schritt, hing dieser Geruch überall dort, wo Gargoni gewesen waren. «
    Sie gingen zurück zu den Korridoren beim Gitterraum, und dieses Mal nahmen sie den rechten Weg. Und als sie den aufwärts führenden Gang betraten, schwappte erneut diese bedrückende Angst über sie hinweg.
    »Er sucht.« Gildors Stimme war angespannt und seine Miene grimmig. Weiterhin gaben Tucks Beine auf ihrem Weg den Korridor hinauf das Tempo vor. Geschwind durcheilten sie den in den Stein gegrabenen Stollen, doch langsam änderte sich dessen Charakter: Die Wände wurden rauer, weniger von den Werkzeugen der Zwerge bearbeitet. Und dann erschien ein kleiner Spalt im Boden und verbreiterte sich rasch zu einem Graben, der sich schwarz und bodenlos zu ihrer Linken auftat. Der Fußboden, auf dem sie liefen, war bald nur noch ein breiter Sims am Rande des Bruches; und dann verengte er sich zu einer schmalen Leiste, und eine größere Strecke legten sie seitlich an die Wand gepresst zurück, während unter ihnen der Abgrund gähnte. Zuletzt aber kamen sie erneut auf breiteren Untergrund, und Tuck seufzte erleichtert, als sie dessen Stein betraten.
    In diesem Augenblick ließ einmal mehr grausige Angst die vier erbeben, da der Gargon sie zu erspüren versuchte und seine Suchkräfte durch die steinernen Hallen von Drimmenheim aussandte.
    Aufwärts führte der Weg, und breite Risse tauchten im Boden auf; Tuck musste über drei bis vier Fuß tiefe Gräben set zen - weite Sprünge für jemanden, der nur drei und einen halben Fuß misst. Endlich jedoch glättete sich der Boden wieder und sie durchschritten erneut ein Tunnelgewölbe, und nach drei Stunden und einer Strecke von sechs Meilen erreichten sie einen großen, runden Saal, wo Tuck um eine kurze Rast bat.
    Er setzte sich auf den Boden und massierte seine Füße, doch sein Herz war von einer unheilvollen Vorahnung erfüllt, denn sie waren dem Graus sechs Meilen näher gekommen. Um sich abzulenken, sagte er: »Na, jetzt bin ich vom Dorngänger zum Grubengänger geworden.«
    »Ai, damit habt Ihr uns einen Namen gegeben, Tuck«, sagte Gildor, »und falls unsere Geschichte je erzählt wird, wird man uns die Grubengänger nennen.«
    »Ach«, knurrte Brega, »Grubengänger sind wir. Doch von uns vieren habe nur ich davon geträumt, durch die Korridore von Kraggencor zu schreiten, und jetzt ist es so weit, aber ich wünschte es mir anders. Denn nicht triumphierend bin ich einmarschiert, sondern schleiche stattdessen heimlich hindurch. Und falls ich es erleben sollte, meinen Verwandten von dieser Reise zu erzählen, werde ich dieses sagen: Ich bin in Kraggencor gewandelt, das einst ein mächtiges Reich war; doch sein Glanz ist nicht mehr, und Furcht durchzieht nun seine Hallen.«
    Ein weiteres Mal strich die hämmernde Angst über sie hinweg, stärker nun als zuvor, und alle vier sprangen auf, als wollten sie fliegen; dann war es vorbei, und Tuck löste die geballten Fäuste wieder.
    Sie machten eine Runde durch den kreisförmigen Saal, Gildor besprach sich mit Brega, und sie wählten den östlichen Weg, denn er war breit und abgenutzt von vielen Füßen. Vorwärts schritten sie, und der Weg war glatt und eben.
    »Gibt es denn nichts, was der Gargon fürchtet?«, keuchte Tuck und lief auf seinen Wurrlingsbeinen geschwind dahin.
    »Nicht dass ich wüsste«, antwortete Gildor, »sonst würden wir es gegen ihn einsetzen.«
    »Er fürchtet die Sonne«, sagte Galen an Tucks Seite, »und vielleicht fürchtet er die Macht Modrus, doch beides steht uns nicht zu Gebot, um den Schrecken abzuwehren.«
    »Was ist mit den Zauberern?«, fragte Tuck. »Fürst Gildor, Ihr spracht doch davon, dass sie im Bannkrieg die Gargonen bekämpft haben.«
    »Die Magier von Xian wurden seit dieser Zeit nicht wieder gesehen«, entgegnete Gildor, »außer vielleicht von Elyn und Thork auf der Suche nach dem Schwarzen Berg: Es heißt, sie hatten die Zauberfestung gefunden.« -
    Weiter marschierten sie, die Laterne warf schwankende Schatten durch den Gang, und ihr Licht enthüllte seitliche Stollen und Öffnungen.
    »Gibt es etwas, das Modru fürchtet?«, fragte Tuck, der noch immer das Tempo für alle bestimmte.
    »Die Sonne«, antwortete Galen, »und Gyphon.«
    »Es heißt außerdem, er verabscheut Spiegel«, ergänzte Gildor.
    »Spiegel?«, brummte Brega überrascht.
    »Ich glaube, er sieht etwas von seiner wahren Seele vom Glas

Weitere Kostenlose Bücher