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Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Titel: Mithgar 11 - Die kalten Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKIernan
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die Große Tiefe riss.
    Und als die Zugbrücke fiel, erhoben sich die vier Grubengänger und machten sich auf den Weg nach Osten, Galen noch auf schwankenden Beinen, gestützt von dem kräftigen Brega. Eine viertel Meile weit gingen sie durch einen sanft ansteigenden Korridor, von der Ersten Senke bis auf Torhöhe.
    Dann kamen sie zur Osthalle und durchquerten deren weite Fläche, um schließlich das zerstörte Portal des Morgentors zu passieren, hinaus aus dem Berg, hinaus endlich wieder ins Freie.
    Vor ihnen lag im Schattenlicht des Dusterschlunds das sich neigende Tal, das aus der Quadra hinausführte. Und in dieses gewölbte Tal schritten die vier, erst nach Osten, aber bald darauf nach Süden, in Richtung des fernen Darda Galion, um den Lian die Nachricht von der Horde in Drimmenheim zu bringen, aber auch, um ihnen die bemerkenswerte Neuigkeit zu erzählen, dass der Gargon tot war. Es hatte aller vier bedurft, den Graus zu töten, und es war nur durch glückliche Umstände gelungen. Doch einer der vier Helden hatte den ersten Funken entzündet, denn wie Galen stockend und unter großer Anstrengung sagte, da der Schlag des Gargon immer noch nachwirkte: »Als wir erstarrt waren… hoffnungslos verloren… da war es Euer Streich, der uns befreit hat, Tuck, Euer Schlag, der zählte.«

SECHSTES KAPITEL
     
    Schatten des Unheils Tuck ließ den Blick seiner Juwelenaugen bis an die Grenze seines Sehvermögens schweifen; im Schattenlicht überschaute er das weite Tal im Schoß der Quadra, und kein Feind war in Sicht. Auf müden Beinen schleppten sich die vier Grubengänger vom Morgentor nach unten: Tuck und Galen voran, Gildor und Brega dahinter. Von Drimmenheim schritten sie hinab zu dem alten, aufgegebenen Handelsweg, der ein kurzes Stück nach Süden verlief, ehe er nach Osten schwenkte, um dem Tal zu folgen, das sich langsam zum Ausgang der Quadra in vielleicht fünfundzwanzig Meilen Entfernung hin senkte.
    Und während sie die Stufen zu dem alten Pflaster hinabstiegen, sagte Brega ernst: »Mein Leben lang habe ich mich danach gesehnt, nach Kraggencor zu kommen, doch nun bin ich froh, es hinter mir zu lassen.«
    Weiter trotteten sie, unsagbar erschöpft, doch sie mussten sich rasch ein gutes Stück vom Morgentor entfernen, denn Galen hatte eine Beobachtung gemacht. »Unter dem Gezücht im Schwarzen Loch waren keine Ghola. Ich vermute, sie streifen hier draußen irgendwo durch den Dusterschlund. Früher oder später werden sie nach Drimmenheim zurückkehren, und bis dahin sollten wir ein gutes Stück weitergekommen sein.« Und so schleppten sie sich über die alte Handelsstraße am Ufer des Quadra-Sees entlang, der weniger als eine Meile vom Morgentor entfernt war. Normalerweise wurde das klare Berggewässer von der Schneeschmelze des Stormhelm gespeist, die über den Quadra-Lauf zu Tal floss. Doch See und Zulauf waren nun in der Kälte der Winternacht erstarrt. Und während die vier an der Eisfläche entlang schlurften, vernahm Tuck weit entfernt ein leises Grollen, wie von… doch sein Verstand war zu müde, um eine Antwort geben zu können.
    Am steilen Westufer des Sees kamen sie an einem von Schnee überpuderten und mit Runen verzierten Reichstein vorbei, der die alte Grenze markierte, hinter der das Königreich der Zwerge von Drimmenheim begann.
    In südöstlicher Richtung zogen sie das Tal hinab, nun dem Lauf des Quadrills folgend, einem Fluss, der aus dem Grimmwall kam, um schließlich weit im Osten in den Argon zu münden.
    Ohne zu sprechen, schleppten sie sich rund zehn Meilen dahin, müde bis ins Mark; Drimmenheim und das Morgentor blieben zurück, das geheimnisvolle Grollen wurde schwächer, und schließlich schlugen sie ein Lager zwischen Ginsterbüschen und Kiefern am Hang des Tals auf. Und trotz ihrer lähmenden Erschöpfung hielten sie abwechselnd Wache, auch wenn Gildor protestierte, er könne diese Aufgabe allein übernehmen. Und jeder, der an der Reihe war, bekämpfte den Schlaf, indem er langsame Runden um das Lager drehte. Sie machten kein Feuer, und es war bitterkalt. Dennoch schliefen sie in ihrer Daunenkleidung und in die Umhänge gehüllt den Schlaf von Toten.
    Rund zwölf Stunden blieben sie in dem Kiefernwäldchen, und die ganze Zeit schliefen alle bis auf den jeweils Wache Stehenden. Das Schwert Wehe mit seinem roten Edelstein hielt mit jedem Posten Wacht, und das Klingenjuwel flüsterte nur von weit entferntem Bösen. Schließlich aber weckte Gildor, der die letzte Wache hatte, seine

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