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Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Titel: Mithgar 11 - Die kalten Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKIernan
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erfüllte die Luft. Doch als der Gargon an ihm vorüberging, war der Bokker nicht länger seinem direkten Blick ausgesetzt, und in diesem Moment sah Tuck das blaue Licht des Langmessers wild aufleuchten. Und unter fortgesetztem schrillem Kreischen und während unvorstellbare Furcht sein Wesen erschütterte, stieß der Wurrling mit aller Kraft und Verzweiflung sein Elfenmesser in die Muskeln des Gargonenbeins. Die unermesslich scharfe Klinge aus dem alten Duellin drang durch die Reptilienschuppen und tief in den mächtigen Schenkel der Kreatur, und aus dem Juwel brach eine blendend helle, kobaltblaue Flamme.
    Der Gargon stieß ein metallisches Schmerzensgebrüll aus und begann sich umzudrehen, die mächtigen Krallen ausgefahren, um den kreischenden Wurrling in Stücke zu reißen.
    Doch nun hatte der Graus Galen aus den Augen gelassen, und der Mann stieß Jarriels Schwert tief in den Bauch des Ungeheuers. Die Klinge brach am Heft ab, als das grauenhafte Geschöpf erneut losbrüllte, Galen direkt in die Augen sah und ihn mit einer Furcht attackierte, die so tief war, dass das Herz eines Menschen zerspringen musste. Galen wurde von dieser gewaltigen Kraft zurückgeschleudert.
    In diesem Moment aber sauste Bregas Axt glitzernd und sich drehend durch die Luft, um den Gargon mitten in die Stirn zu treffen, und das brüllende Ungeheuer taumelte rückwärts auf die Brücke.
    Gildor warf die Fackel auf das pechgetränkte Holz, und mit einem lauten Zischen loderten Flammen empor; Brega zerrte Tuck rasch von der Brücke, ehe die sich ausbreitenden Flammen ihn erfassten.
    Dann zogen sie den benommenen Galen von der Feuersbrunst weg, denn der fürchterliche Kraftstoß des Graus hatte den Mann außer Gefecht gesetzt. Und auf der Brücke stieß der Gargon sein metallisches Brüllen aus, er war in wütende Flammen gehüllt, eine Axt steckte tief in seinem Schädel und ein abgebrochenes Schwert ragte aus seinen Eingeweiden.
    Von der Kriegshalle her drang das Geräusch rennender Füße, als Rukhs und Hlöks aus den Gängen in den großen Saal strömten. Sie liefen zwischen den vier Reihen von Drachensäulen entlang, um schließlich auf der anderen Seite der bodenlosen Großen Tiefe anzukommen. Und Tuck konnte sie rufen hören: Glär! Glär (Feuer! Feuer!) In diesem Moment brandeten mächtige Wellen unerträglicher Angst auf, und das Gezücht fiel unterwürfig auf den Boden der Kriegshalle und kreischte vor panischer Angst, während Gildor, Brega und Tuck nach Luft schnappten und auf die Knie sanken, wie zu Steinstatuen erstarrt.
    Und die fürchterlichen Schreckenswogen schienen kein Ende nehmen zu wollen. Dann aber brach der Gargon zusammen und lag in den tosenden Flammen der brennenden Brücke, und unvermittelt war auch die peinigende Angst verschwunden. »Schnell«, keuchte Gildor, der sich als Erster erholt hatte, »wir müssen König Galen aus der Reichweite der Pfeile schaffen. «
    Und so schleiften sie den bewusstlosen Mann eine Treppe hinauf zu dem nach draußen führenden Durchgang. Und während Gildor sich bemühte, Galen wiederzubeleben, standen Tuck und Brega Wache, der eine mit einem Elfenmesser, der andere mit Gildors Schwert, dessen Klinge mit dem roten Juwel in der knorrigen Hand des Zwergs seltsam wirkte - in diese Hand passte besser eine Axt.
    »Ai, Tuck, sieh, wie riesig der Mustersaal ist«, sagte Brega ehrfürchtig, während die Flammen in die Höhe schlugen. »Er muss eine Meile lang sein und halb so breit.« Und Tuck spähte über die hin und her rennenden Rukhs und Hlöks hinweg, und im Schein der brennenden Brücke sah er, wie sich die Reihen der Drachensäulen an gewaltigen Rissen im Boden vorbei in der Ferne verloren, und er wusste, dass Brega richtig geschätzt hatte.
    Schließlich kam Galen wieder zu sich, doch er war schwach, mitgenommen, blass und abgezehrt das Gesicht, und tief in seinen Augen lauerte ein gehetzter Blick, denn er war von einem Angststreich des Gargon überwältigt worden, von einem Streich, der Galen getötet hätte, wäre er nicht im letzten Augenblick von Bregas wohl gezieltem Axtwurf gerettet worden. Dennoch, er war dem Tod nahe gewesen und nicht in der Lage, aufzustehen. Und so warteten sie auf dem steinernen Absatz oberhalb der Stufen, die zum Rand des Abgrunds hinabführten, während Kraft und Wille langsam in den vom Graus getroffenen König zurückflossen. Lange schauten sie den Flammen zu, bis die brennende Brücke einstürzte und den verkohlten Leichnam des Gargon mit sich in

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