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Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Titel: Mithgar 11 - Die kalten Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKIernan
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Warnung.
    Eine weitere Stunde gingen sie, und Tucks Blick suchte den Horizont ab, nach Freund, Feind oder was auch immer, doch alles, was er sah, waren vereinzelte Bäume und nach Süden hin abfallendes Land entlang des Quadrill.
    Plötzlich aber rief er: »Hoi, da vorn! Da ragt etwas auf, mitten in unserm Weg. Ich kann es nicht genau erkennen. Vielleicht ein Berg.«
    »Genau vor uns dürfte kein Berg sein«, brummte Brega, und Gildor nickte bestätigend. »Wie weit?«, fragte Galen.
    »An der Grenze meiner Sicht«, antwortete Tuck. »Vielleicht fünf Meilen, höchstens.« Weiter schritten sie, und Tuck spähte angestrengt, um zu erkennen, was ihnen im Weg stand. »Ha!«, rief der Wurrling nach einer weiteren Meile aus. »Es ist ein Sturm! Dort wirbelt Schnee auf.«
    »Ich wusste doch, dass es kein Berg ist«, brummte Brega.
    »Die Flocken wirken dunkel in diesem Schattenlicht«, erklärte Tuck, »und der Schnee sieht von hier wie eine stein graue Wand aus, denn er scheint sich weder vor- noch zurückzubewegen.« Der Wind begann aufzufrischen, als sie sich dem Rand des stehenden Sturms näherten. Bald lag ein Stöhnen in der Luft, und einzelne Flocken wirbelten um sie herum. »Psst!«, warnte Gildor und schlug die Kapuze zurück. »Horcht!«
    Auch Tuck streifte die Kapuze vom Kopf und lauschte angestrengt, doch er hörte nichts als das Heulen des Windes.
    »Ich dachte…«, begann Gildor, unterbrach sich aber sofort: »Da!« Und nun hörten alle vier in der Ferne das lang gezogene Heulen eines Vulgs.
    Erneut zog Gildor Wehe aus der Scheide, und der Elf sog zischend die Luft durch die Zähne, denn ein grellrotes Feuer leuchtete aus dem Klingenjuwel. »Sie kommen«, sagte der Lian grimmig.
    »Kruk!«, fauchte Brega, als er das Leuchten des Steins sah, während Tuck lange und angestrengt nach Norden Ausschau hielt, in die Richtung, aus der sie kamen. Wieder ertönte das schauerliche Geheul von Vulgs.
    Tucks Blick drang durch die schräg vom Wind getriebenen Flocken. »Jetzt sehe ich sie: ein großer Trupp, Ghule auf Helrössern, fünfzig oder mehr. Sie jagen auf unserer Spur heran.«
    »Ich sehe kein Versteck, kleiner Freund«, sagte Gildor. »ist da nichts?«
    »Ihr vergesst, Fürst Gildor«, mischte sich Galen ein, »dass sie von Vulgs begleitet werden - Vulgs, die unserem Geruch folgen. Selbst wenn wir ein Versteck fänden, würden Modrus Köter uns aufstöbern. Wir müssen vielmehr einen Platz suchen, den wir verteidigen können.« Galen wog den Spieß in der Hand und wandte sich an den Wurrling. »Tuck, sucht nach einer Stelle, die weder Vulgs noch Ghule auf Helrössern leicht erreichen: einen Engpass oder einen hoch gelegenen Ort, wie dicht stehende Felsen oder Bäume.«
    Wieder suchte Tuck den Dusterschlund ab. »Da ist nichts, Majestät. Die Bäume stehen vereinzelt, und das Land ist nur ein lang gezogener Hang… «
    Erneut vernahmen sie das wilde Vulggeheul.
    Brega packte seinen Knüppel fester und stemmte die Beine in den Boden. »Dann beziehen wir hier am Ufer des Quadrill Stellung«, knurrte der Zwerg. »Nein, Krieger Brega«, bellte Galen, »nicht hier.«
    »Wo dann, König Galen?« Bregas Stimme klang zornig. »Der Waeran sagt, es gibt keine Stelle, die sich verteidigen ließe, und wir können uns vor den Vulgs nicht verstecken. Und dann ist dieses Ufer so gut wie jeder andere Platz für unser letztes Gefecht, denn wenn wir hier kämpfen, können sie uns nicht in den Rücken fallen.«
    »Widersprecht mir nicht, Krieger Brega; dafür ist keine Zeit«, entgegnete Galen scharf. »Denn es gibt eine Möglichkeit, wie wir das Gezücht loswerden können: den Sturm! Wenn er sich weiter vorn verdichtet, wenn er wütet und wenn wir bis in dieses Toben gelangen, ehe die Brut uns erwischt, dann werden Wind und Schnee unsere Spur verdecken und uns verbergen. Los jetzt, und zwar schnell!«
    Galen, der Fuchs!, ging es Tuck durch den Kopf, als der Bokker nach Süden losrannte. Und hinter ihnen rasten Vulgs und Helrösser heran und verkürzten rasch den Abstand. Vom Rande des Sturms rannten die vier auf sein Zentrum zu, und je weiter sie nach Süden kamen, desto gewaltiger wurde das Tosen; doch hinter ihnen jagte das Gezücht heran, sein donnernder Hufschlag trommelte ungestüm übers Land, und schnell rückte es seiner Beute näher.
    Weiter rannten die vier, das Heulen des Windes schwoll an, der Schnee wurde dichter und flog dunkel im Schattenlicht. Tuck warf durch das graue Wirbeln verzweifelte Blicke über die

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