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Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Titel: Mithgar 11 - Die kalten Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKIernan
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Stelle wieder aus dem Gebirge, wo später das Morgentor gegraben wurde; wie er allerdings die Große Tiefe überwand, ist nicht bekannt, auch wenn manche behaupten, die Utruni hätten ihm geholfen.«
    »Die Utruni?«, sagte Tuck erstaunt.
    »Jawohl, die Utruni«, erwiderte Brega, »denn es heißt, die Steinriesen würden die Arbeit der Chäkka achten, denn wir stärken den lebenden Fels. Dagegen verachten die Utruni das Gewürm, denn obwohl es ebenfalls unter den Bergen lebt, besudelt die Brut gar den Stein selbst und zerstört die kostbaren Werke des zeitlosen Unterlands.«
    »Aber wie konnten die Utruni Durek helfen?«, fragte Tuck. »Ich meine, die Große Tiefe ist mindestens fünfzig Fuß breit, und wer weiß, wo ihr Grund liegt - falls sie überhaupt einen hat. Wie also konnten sie ihm beistehen?«
    »Utruni haben eine besondere Macht über Gestein«, antwortete Brega. »Sie sind in der Lage, sich durch Fels zu bewegen, den sie mit bloßen Händen teilen und dann hinter sich wieder fest verschließen.« Tuck blieb der Mund offen stehen, und Gildor nickte, um Bregas Worte zu bestätigen. Der Zwerg fuhr fort: »Mit dieser Gabe konnten sie jemandem helfen, der so eingesperrt war wie Durek.«
    Tuck dachte über diese Geschichte von Durek nach, während die vier dem Quadrill nach Südosten folgten, der sie das Tal hinab zum noch nicht sichtbaren Ausgang der Quadra führte.
    »Bei unserem Kennenlernen sagtest du, ich hätte Utruni-Augen«, sprach er schließlich zu Brega. »Wieso?«
    »Ich meinte damit nur, dass deine Augen denen der Riesen ähneln«, antwortete Brega. »Es heißt, die Augen von Utruni seien große, kristallene Kugeln - oder Edelsteine. Und sie sehen vermittels eines anderen Lichts als wir, denn sie können selbst durch massiven Fels sehen. Und deine Augen, Waeran, sehen ebenfalls mit Hilfe eines anderen Lichts, denn wie könnte dein Blick sonst diese Finsternis durchdringen?« Tuck marschierte schweigend und tief in Gedanken versunken weiter. Die Aussage des Zwergs hatte wiederholt, was die Elfen schon früher gesagt hatten. Doch Tuck hatte Brega mit großem Interesse gelauscht, denn wie die Riesen waren auch die Zwerge Felsbewohner, und irgendwie verlieh das seinen Worten Glaubwürdigkeit. Weiter schritten sie das Tal hinab, das die Zwerge Baralan nannten und die Elfen Falanith; doch unter jedem Namen war es die große geneigte Ebene, die von den vier Bergen der Quadra eingefasst war - von Stormhelm, Grimmdorn, Dachspitz und Grauturm. Und Tuck machte eine Entdeckung. »Hoi, Brega, siehst du den Fels oberhalb der Hänge dort drüben?« Brega schüttelte den Kopf, und Tuck fuhr fort: »Er ist beinahe weiß. Wir sind aus dem roten Granit des Stormhelm gekommen und am schwarzen des Grimmdorn vorbeimarschiert. Jetzt sehe ich Gestein eines weiteren Berges, und es ist hellgrau.«
    »Das ist der Uchan, den du Grauturm nennst und die Elfen Gralon«, antwortete Brega. »Der einzige Berg der Quadra, den du jetzt noch nicht gesehen hast, ist der Ghatan, und dessen Gestein hat eine Blautönung. Rot, Schwarz, Blau, Grau, das sind die Farben der vier hohen Berge, und unter jedem liegen andere Erze, andere Schätze.« Zwischen Quadrill und Grauturm schritten sie rasch den alten Handelsweg hinab. Zwölf Stunden wanderten sie insgesamt, und ihr Pfad schwenkte südlich um die Flanke des Berges herum, als sie zuletzt den Ausgang der Quadra erreichten. Schließlich hielten sie, um ein Lager aufzuschlagen, wiederum verborgen in einem Kieferngehölz. Sie waren rund fünfundzwanzig Meilen marschiert und zu müde, um noch weiterzugehen.
    Als sie ihre Wanderung wieder aufnahmen, führte ihr Weg genau nach Süden, ihrem Ziel Darda Gallon entgegen. Noch immer lag der zugefrorene Quadrill zu ihrer Linken, während sich rechts von ihnen die steilen östlichen Wände des hohen Grauturms erhoben. Und je weiter sie nach Süden kamen, desto weniger sahen sie von dem alten Pflaster, dem sie folgten, denn an manchen Stellen waren die Steine halb eingegraben, während sie andernorts tief in den Lehm am Flussufer gesunken waren. Rund neun Stunden marschierten sie stetig nach Süden. Sie hielten nur einmal für eine Mahlzeit und eine kurze Rast, und dann gingen sie rasch weiter, denn Fürst Gildor hatte eine böse Vorahnung, als sei ihnen ein ferner Verfolger auf den Fersen, der mit jedem Schritt, den sie machten, näher kam. Oft prüften sie unterwegs das rote Klingenjuwel von Wehe, doch versprühte das Schwert nicht den Schimmer einer

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