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Mithgar 13 - Zwergenzorn

Mithgar 13 - Zwergenzorn

Titel: Mithgar 13 - Zwergenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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und ihn die Trennung von einem Freund im richtigen Licht sehen lässt.« Ein Lächeln huschte über Bomars Gesicht, aber er sagte nichts und der Wagen rollte weiter.
    Die Kolonne marschierte den ganzen Nachmittag und hielt schließlich bei Einbruch der Abenddämmerung an. Sie hatten gut vierzehn Meilen zurückgelegt und konnten in der Ferne vor sich die ersten Ausläufer des Grimmwalls sehen.
    Der Kochwagen rollte von der Straße ins angrenzende Gras und hielt neben einem grünen Essenswagen. Bomar und Zwirn sprangen ab. Acht emsige Zwerge gesellten sich zu ihnen, die von Bomar angewiesen mit der Arbeit anfingen: Nare entzündete drei Feuer mit Holz, das im Uferwald gesammelt und auf den Wagen gelegt worden war, denn Bomar hatte ebenso wie die anderen Kochwagenfahrer gewusst, dass die Kolonne heute auf offenem, baumlosem Gelände lagern würde, und jeder hatte einen Vorrat an Feuerholz geschlagen und gesammelt, das er für die Zubereitung des Abendessens benutzen konnte. Caddor und Belor füllten große Teekessel mit Wasser aus den Fässern, während Naral Herdstangen aufstellte, um die Kessel über das Feuer hängen zu können. Oris, Crau, Funda und Littor begannen mit der Zubereitung eines Eintopfs.
    Zwirn spannte Brauni und Dauni aus und führte sie ein kurzes Stück weiter in das saftige Präriegras, wo er ihnen etwas Hafer gab. Er redete noch eine Weile mit den Pferden und streichelte sie, bevor er zum Wagen zurückkehrte.
    Als er an der Kochstelle eintraf, blubberten und brodelten die Töpfe und Kessel munter vor sich hin. Zwirn meldete sich zur Stelle und half bei den noch verbliebenen Arbeiten. Nach etwa einer weiteren Stunde war das Essen fertig, und die Kochmannschaft servierte etwa hundert hungrigen Kriegern und einem einsamen Kundschafter, der kurz nach Einbruch der Dunkelheit ins Lager geritten kam, Eintopf und mit Honig gesüßten Tee. Bevor sie sich selbst zum Essen hinsetzten, hing Bomars Mannschaft noch zwei große Kessel mit Wasser zum Kochen über das Feuer. Mit dem Wasser würden die Krieger nach dem Essen ihr Feldgeschirr spülen.
    Zwirn füllte sich gerade selbst eine Portion Eintopf auf, als Durek und Rand in den Kreis des Feuerscheins traten. »Nun, Freund Zwirn«, sagte Durek, »obwohl es in Eurem Fall erst kritisch wird, wenn wir die Dämmertür erreicht haben, ist das Ende der Kolonne ein seltsamer Ort für einen meiner Führer.« Lachend setzten sie sich zum gemeinsamen Essen nieder.
    Als Zwirn in jener Nacht schlafen ging, nachdem er Bomars Mannschaft beim Aufräumen geholfen hatte, fiel ihm auf, dass die Zwergenarmee einen Kreis von Wachposten aufgestellt hatte. Der Bokker verspürte einen Anflug von Bedauern darüber, dass er selbst dabei nicht an die Reihe kommen würde. Mittlerweile hatte er sich daran gewöhnt, und er hatte Freude daran mit anzusehen, wie der schwarze Nachthimmel in der Morgendämmerung langsam zuerst grau, dann violett und orange wurde und vom nahenden Aufgang der Sonne kündete.
     
    Am nächsten Morgen wurde Zwirn vom Topfgeklapper geweckt, das Bomar und seine Mannschaft bei den Frühstücksvorbereitungen veranstalteten. Er sprang auf und sah, dass er die Dämmerung gar nicht verpasst hatte, denn es war immer noch dunkel. Wie der Bokker in den nächsten Tagen erfahren sollte, begann Bomars Tag früh und endete spät. Der Wurrling half Bomar bei der Arbeit und bediente Krieger, als die Sonne über den Rand der Welt kroch.
    Nach dem Frühstück ging Zwirn zu Brauni und Dauni. Nachdem er sie mit einem Leckerbissen in Form eines Apfels begrüßt hatte, nahm er ihnen die Fußfesseln ab, führte sie zum Wagen zurück und fütterte und tränkte sie. Dann spannte er sie in den gelben Wagen ein, während Bomars Mannschaft die Kochutensilien auflud. Bald darauf hallte der Befehl zum Abmarsch durch die Reihen, und der Kochwagen fuhr wieder auf die Straße.
    Am späten Morgen erreichte die Armee die Ausläufer des Gebirges und erklomm langsam die flachen Steigungen der untersten Berghänge. Zwirn sah, dass hier die Blätter zum größten Teil ihre hellen Farben verloren hatten und einförmig braun geworden waren und sich nur ganz vereinzelt sture rote und gelbe Flecken hielten. Viele Blätter waren bereits abgefallen und knisterten unter den marschierenden Füßen.
    Der Marsch setzte sich den Rest des Tages durch dieses umbrafarbene Waldland fort, wobei sie jede Stunde für ein paar Augenblicke rasteten. In diesen Ruhepausen besah Zwirn sein Schwert und dachte an andere

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