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Mithgar 13 - Zwergenzorn

Mithgar 13 - Zwergenzorn

Titel: Mithgar 13 - Zwergenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Steinbrocken.«
    »Das ist gut«, sagte Zwirn, »weil ich es hassen würde, für den Rest meines Lebens mit Hämmern Felswände abzuklopfen und mit Stemmeisen Steinplatten hochzuhieven.« Alle lachten herzlich über Zwirns Worte, besonders Durek, der die Vorstellung eines Waeran, der mit Hämmern und Stemmeisen über die Felsen kletterte, umwerfend komisch fand.
    Obwohl die Unterhaltung lebendig und die Gesellschaft angenehm war, mussten Durek und Rand schließlich gehen, um sich um das Lager zu kümmern und den morgigen Weitermarsch zu planen. Widerstrebend gingen Grau, Rolf und Wrall ebenfalls, denn sie wussten, dass es ein langer, anstrengender Tag für ihre Freunde gewesen war und sie sich für den bevorstehenden Marsch ausruhen mussten. Nachdem die Besucher gegangen waren, half Zwirn Bomar und dem Rest der Mannschaft bei der Reinigung der Töpfe und Pfannen und legte sich dann etwa eine Stunde später schlafen.
     
    Kurz nach Sonnenaufgang setzte die Armee sich wieder in Marsch. Bald rollte Zwirns Wagen an der Steinhütte vorbei und er winkte Baru, Grau, Rolf und Wrall zu, die »Viel Glück!« riefen. Die Baeron sahen der Kolonne nach, bis sie zwischen den bewaldeten Hügeln verschwunden war.
    Der Weg wand sich immer höher ins Gebirge. Die Berge ragten jetzt dicht vor der Zwergenarmee in die Höhe. Die Sonne stieg über den Gipfeln auf, und erwärmte die Böschung über ihnen. Die Armee marschierte die Straße entlang, die sich serpentinenförmig durch die Bergwälder wand. Je höher sie kamen, desto mehr wichen Flachlandbäume wie Eiche und Ahorn den Gebirgsbäumen wie Espen und Pappeln und schließlich den immergrünen Nadelbäumen des Hochlands.
    Es war mitten am Nachmittag, als die Armee die letzte dichte Baumgruppe unterhalb der Baumgrenze erreichte. Sie waren achtzehn Meilen bergauf marschiert und obwohl noch heller Tag war, würde die Armee hier lagern, denn von hier aus mussten zwanzig Meilen im Hochgebirge zurückgelegt werden, bevor sie auf der anderen Seite wieder die Baumgrenze erreichen würden, und die Nächte im November waren zu kalt auf den freien Hängen, um nach Einbruch der Dunkelheit noch marschieren zu können, also wurde ein frühes Lager aufgeschlagen.
    Mit einem Ruf der Hörner wurden sämtliche Kundschafter Bryttas ins Lager gerufen. Das heißt, alle bis auf die Vorauskundschafter: vier Vanadurin mit einem Anführer namens Hogon, die vorausgeritten waren und bereits das Gebirge überquerten.
    Zwirn band die Pferde an die Pinien und kehrte zurück, um beim Feuermachen zu helfen. Die Sonne war hinter den Gipfeln verschwunden und ein kühler Schatten lag auf dem Land. Doch im Lager war es viel kälter, als der Schatten hätte erwarten lassen. Eine eisige Kälte in Form eines rauen Winds drang aus der Höhe herab. Als sich der Abend näherte, wurde aus dem Wind eine steife Brise. Zwirn und viele andere zogen wärmere Kleidung aus ihren Rucksäcken an, aber die Kälte drang trotzdem hindurch, und die Feuer wurden höher aufgeschichtet, um mehr Wärme zu erzeugen.
    Eine Stunde nach Sonnenuntergang waren die Krieger versorgt und das Kochgeschirr weggeräumt, wenngleich als Schutz vor der eisigen Kälte immer noch Kessel mit heißem Tee über den Kochfeuern hingen. Zwirn füllte gerade seine Tasse, als ein zwergischer Wachposten rief, »jemand kommt!«, und Zwirn Schritte die Straße entlang trotten hörte. Als sie näher kamen, konnte er im Feuerschein ausmachen, dass es ein Mensch war – Rolf!
    »Rolf!«, rief Zwirn. »Hier drüben!« Der junge Mensch kam erschöpft ans Feuer.
    Ohne noch mehr zu sagen, bot Zwirn dem keuchenden Mann eine Tasse Tee an, doch Rolf winkte ab und krächzte: »Wasser!« Weit entfernt davon, wie jene zu frieren, die sich um das Lagerfeuer kauerten, war der Junge schweißnass von seinem langen Lauf. Rasch tauchte Zwirn eine Tasse in ein Wasserfass und reichte sie Rolf. Der Mensch stürzte das Wasser hinunter, wobei er zwischen den Schlucken nach Luft schnappte. Nach einer weiteren Tasse und einigen Augenblicken, um wieder zu Atem zu kommen, fragte er: »Wo ist Durek? Ein Schneesturm zieht auf, und er muss gewarnt werden.«
    »Er ist irgendwo ganz vorne«, antwortete Zwirn, indem er mit einer Hand in Richtung Berg zeigte, und sah dann zu, wie Rolf weitertrottete.
    Nicht ganz eine Stunde später kam ein zwergischer Bote durch die Nacht an jedes Feuer und traf schließlich auch an Zwirns ein. »König Durek ruft alle Obersten Hauptleute und all jene zu sich, die schon

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