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Mithgar 13 - Zwergenzorn

Mithgar 13 - Zwergenzorn

Titel: Mithgar 13 - Zwergenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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unternehmen. Aber eines wissen wir: Unter der Sonne kann Euch nichts geschehen – obwohl Ihr Euch vor verborgenen Fallen vorsehen müsst –, also nutzt den Tag aus. Bei Nacht haltet aufmerksam Wache und zündet kein Lagerfeuer an, sobald Ihr in Reichweite der Grg-Räuber seid. Und noch eins: Betretet Kraggencor mit der Morgensonne, denn das Licht des Sonnenaufgangs wird tief ins Portal fallen und die Grg zurückdrängen. Aber tief in den Kavernen wird Euch die Sonne nicht beschützen, denn dorthin dringt ihr Licht nicht, außer an den Steinfensterschächten. Selbst in dem Licht seid Ihr nicht sicher, da schwarzschäftige Giftpfeile der Grg aus den Tiefen der umliegenden Finsternis auf Euch abgeschossen werden können. Also seid auf der Hut.«
    Dann erhob sich Durek und sagte mit seiner rauen Stimme: »Brega, Bekkis Sohn, ist auf dem Weg der Ehre in die Legende eingegangen. Möge die Spanne Eurer Schritte seinen gleichkommen – denn das ist der eigentliche Weg Bregas.«
    Dann schwieg Durek einen Moment und sah jedes einzelne Mitglied des Stoßtrupps eindringlich an, als wolle er den Schleier der Zukunft durchschauen und ihr Schicksal erblicken, aber das konnte er nicht, und schließlich sagte er: »Möge Adons Auge über Euch wachen und Euch Seine Hand vor Schaden bewahren.« Er verbeugte sich tief vor jedem der Sieben. »Und nun müssen wir scheiden, denn ich muss eine Verabredung mit sieben treuen Freunden um Mitternacht des fünfundzwanzigsten Novembers einhalten.« Mit diesen Worten wandte sich der Zwergenkönig ab und schritt davon.
    In diesem Augenblick kam Brytta auf seinem schwarzen Ross Nachtwind zu ihnen geritten, beugte sich herab und umschloss Fürst Kians Unterarm. »Mein Fürst, gehabt Euch wohl. Eanor, König von ganz Valon, würde Euch eine gute Reise wünschen, wäre er hier, aber das ist er nicht, also spreche ich für ihn und für alle meine Landsleute: Jedem Einzelnen von Euch viel Glück!« Mit einem letzten Winken rief der Mensch aus Valon seinem Pferd etwas zu, und sie galoppierten davon.
    Zwirn ging zu Perry und sie umarmten sich. »Herr, Ihr gehört jetzt zu den Geheimen Sieben, also passt auf, dass Ihr keine Rukhs auf Euch aufmerksam macht. Und bringt Euch nicht in Schwierigkeiten, um Hollis willen.«
    »Ich beneide dich nicht darum, noch einmal über den Crestan-Pass zu marschieren, Zwirn, aber grüß mir Baru und seine Söhne von uns«, erwiderte Perry in dem Versuch, tapfer zu wirken. Dann fuhr er jedoch fort: »Zwirn, alter Freund, ich werde dich vermissen, aber an der Dämmertür sehen wir uns wieder.«
    Rand und Kian umarmten sich ebenfalls und sahen einander lange an. »Das Königreich braucht deine starke Hand, Kian«, sagte Rand. »Bleib gesund. Und zieh dieses Kettenhemd über, das wir den ganzen Weg von Dael zu dir geschleppt haben.«
    »Rand, wenn das hier vorbei ist«, gelobte Kian, »werden du und ich uns die Zeit nehmen, auf eine lange Jagd zu gehen, wie in alten Zeiten: zu Pferd, mit Falke und Hund. Bis wir uns am Westtor treffen, wünsche ich dir alles Gute, mein Bruder.«
    Die Sieben standen am Waldrand und sahen zu, wie Bryttas berittene Kundschafter aus Valon – die der Geländebeschreibung Rands und der geplanten Marschroute der Zwerge entsprechend handelten – in verschiedene Richtungen über die Ebene ritten, während sich auf der Straße die Marschkolonne der Zwerge bildete: vier Mann breite Reihen mit den Wagen dazwischen, die mit hinten angebundenen Reservepferden zu den ihnen zugewiesenen Plätzen fuhren. Die Sonne stand im Zenith, als schließlich alles zum Abmarsch bereit war. Dureks Stimme knirschte: »Châkka!« Eine lange Pause trat ein, in der wie ein verhallendes Echo der Befehl die Kolonne entlang von einem Hauptmann nach dem anderen wiederholt wurde. »Hauk!« Damit setzte sich die Armee in Bewegung.
    Zwergenstiefel trampelten auf die gestampfte Erde der Straße. Bunte Wagen rollten langsam vorwärts. Das Knarren von Holzwandungen, das Quietschen von Geschirr, das Knirschen von rollenden Eisenbändern, das Klirren von Rüstungen, das Klappern von Hufen – all diese Geräusche und noch mehr erzeugte die vier Meilen lange Kolonne. Als Durek und Rand an der Spitze der Armee vorbei ritten, salutierten sie vor den Sieben und dasselbe taten anschließend die Hauptleute. Reihe um Reihe marschierte vorbei, zwischendurch immer wieder durch Wagen in Weiß, Grün, Schwarz, Rot, Blau und Gelb aufgelockert. Schließlich sah der Trupp das Ende der Kolonne nahen,

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