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Mithgar 13 - Zwergenzorn

Mithgar 13 - Zwergenzorn

Titel: Mithgar 13 - Zwergenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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machten. Der Korridor endete in einer Querdiele: Auf der Westseite führte sie zu Küche, Spülküche und den Vorratsräumen und auf der Ostseite zu den Schlafzimmern.
    »Die ursprüngliche Wurzel«, fuhr Perry fort, »war eine gewöhnliche Wurrling-Behausung, deren Größenverhältnisse auf Wurrlinge abgestimmt waren – und voll ausgewachsen sind wir zwischen drei und vier Fuß groß. Ich bin mit dreieinhalb Fuß recht durchschnittlich. Zwirn ist etwas größer, einen Fingerbreit oder so. Jedenfalls, wie ich schon sagte, war die ursprüngliche Wurzel ganz gewöhnlich, aber sie ist im Krieg zerstört worden. Modrus grausame Schergen – die Ghule –, die keine geeignete Beute fanden, überfielen sie und verbranntet sie zusammen mit vielen anderen Behausungen in Waldsenken. Aber nach dem Krieg kamen Männer des Königs und viele andere, um beim Wiederaufbau zu helfen – aber ganz besonders, um an diesem Bau zu arbeiten, an Tucks Bau, um ihn besser als neu zu machen. Das haben sie auch getan, wie Ihr sehen könnt. Jedenfalls hat Herr Tuck seinerzeit darum gebeten, die neue Wurzel so geräumig auszuheben, dass zukünftig Große Leute als Gäste untergebracht werden könnten, weil Tuck sich mit vielen Menschen angefreundet hatte.
    Ihr seht also, Fürst Kian, die Decken sind hoch genug für Euch und es gibt viele robuste – und wie ich hoffe auch bequeme – Stühle überall in den Räumen, auf denen jemand von Eurer Statur Platz findet.« (Und Perry wusste zwar noch nichts davon, aber Holli hatte in einem der lange unbenutzten Räume im Bau ein menschengroßes Himmelbett entdeckt, sehr zu ihrer Überraschung und Freude – denn nun hatte sie ein anständiges Schlafzimmer für jeden ihrer Gäste, auch für diesen »Menschen-Riesen«, der förmlich über Perry und Zwirn aufragte, da er sich zur unglaublichen Größe von sechs Fuß oder mehr in den Himmel reckte.)
    »Wollt Ihr damit sagen, dass ich in jeder anderen Wurrling-Behausung auf Händen und Knien umherrutschen müsste?«, fragte Kian, indem er nach oben griff und die Eichenvertäfelung berührte.
    »Nicht ganz«, lächelte Perry, »aber Ihr müsstet Euch schon ein wenig bücken.«
    Auf halbem Weg durch die Diele führte Perry die Gruppe durch eine Tür zur Linken in das walnussvertäfelte Arbeitszimmer. Während seine Gäste Hut und Umhang ablegten, deutete Perry auf die Glasvitrinen ringsumher. »Die Wurzel ist nicht nur wegen ihrer Größe etwas Besonderes. Sie ist auch etwas Besonderes, weil sie ein Museum ist. Wisst Ihr, Wurrlinge haben es nicht sonderlich mit Denkmälern, wobei das Monument von Lammdorf, das an die Kämpfe erinnert, eine Ausnahme ist. Aber das hier, mein Heim, ist auch eine Ausnahme. Schaut Euch um. Ihr werdet Rüstungen und Waffen finden, elfische Umhänge und viele andere Dinge aus der Vergangenheit. Die Wurzel ist eine Behausung und auch ein den Wurrling-Helden des Winterkrieges gewidmetes Museum. Die Verwandtschaft von Herrn Tuck kümmert sich darum. Derselbe Herr Tuck, der den Roten Pfeil abgeschossen hat. Der Myrkensteintöter. Und der letzte wahre Besitzer der Wurzel. Heute bin ich, Perry Schönberg, der gegenwärtige Kurator dieser Erinnerungsstücke aus ruhmreichen Zeiten.«
    Perry wandte sich einer Ecke des Raums zu. »Seht, Anval und Borin, hier ist etwas, das ganz sicher Euer Interesse wecken wird: ein schlichter Kettenpanzer.«
    »Ein schlichter Kettenpanzer!«, platzte Borin mit funkelnden Augen heraus. Er sah vor sich einen kleinen, silbern glänzenden Harnisch. Zwischen die Kettenglieder waren Bernsteinsplitter eingearbeitet, und um die Taille schloss sich ein mit Edelsteinen – Beryll und Jade – besetzter Gürtel. Doch nicht die Edelsteine waren es, die Borin zu seinem Ausruf veranlasst hatten. Er staunte über das Metall, aus dem der Harnisch gearbeitet war. »Das ist Sternsilber! So etwas ist seit Jahrhunderten nicht mehr geschmiedet worden. Das ist Châkka-Arbeit und von unschätzbarem Wert.«
    »Sternsilber. Silberon«, sagte Anval, dessen klobige Hand leicht über die feingeschmiedeten Glieder strich. »Stärker als Stahl, leichter als Daunen, weich wie Hirschleder. Dieser Harnisch ist in den Schmieden unserer Vorfahren gefertigt worden – er stammt aus Kraggencor.« Plötzlich hieb Anval sich mit geballter Faust auf die geöffnete Handfläche. »Ha! Ich hab’s: Das ist der legendäre Harnisch, den Tuck von Prinzessin Laurelin bekommen hat, als die Welt am Rande des Winterkriegs stand.«
    »Tuck hat ihn bei

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