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Mithgar 13 - Zwergenzorn

Mithgar 13 - Zwergenzorn

Titel: Mithgar 13 - Zwergenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Pinien entgegenstrebte, die irgendwo weiter unten warten mussten.
    Zwirn hatte jegliches Gefühl für Zeit, Ort und Richtung verloren und stolperte nur noch vorwärts. Er fror entsetzlich und wollte nichts mehr, als vor einem flackernden Feuer in der Wurzel sitzen, oder nein, nicht einmal das, nur irgendwo im Warmen zu sein, hätte ihm schon gereicht. Benommen schaute Zwirn auf, und war dankbar, dass er bei Bomar war, denn ohne den robusten Zwerg würden er und die anderen sich ganz sicher verirren und hier irgendwo inmitten der eiskalten Spalten und Nischen sterben.
    Sie hatten einen weiteren Trupp Nachzügler eingesammelt, diesmal mit einem grünen Wagen, und marschierten weiter durch den eisigen Sturm. Zwirn und mehrere Zwerge wechselten sich mit dem Fahren der Wagen ab und bedienten die Bremse, während andere Zwerge die Tiere am Zügel führten. Zwirn saß auf dem Bock des gelben Wagens, als er entdeckte, dass sie soeben ein paar vereinzelte Bäume passierten. »Hurra!«, schrie er heiser. »Wir haben es geschafft!« Aber der Wind zerstob seine Worte und fegte sie davon. Ihre Bruchstücke verloren sich im endlosen Weiß und niemand hörte ihn.
    Grimmig trieb Bomar sie weiter, denn sie hatten noch zwei Meilen vor sich, bis die Pinien dichter standen. Aber schließlich erreichten sie den Schutz bietenden Wald: Bomar vorneweg, Zwirn auf dem gelben Wagen und neunzehn verirrte Zwerge im Schlepptau, denen ein grüner Wagen folgte.
    Als Bomar, Zwirn und die Nachzügler aus dem Schneetreiben auftauchten, trat Durek, der am Waldrand gewartet hatte, vor und dirigierte sie auf eine der geschützten Lichtungen, wo bereits Unterstände gebaut wurden und viele Feuer brannten. Als die Nachzügler vorbei waren, lächelte Durek, denn sie waren die letzten.
    Zwischen den Bäumen war der Wind nicht so stark, denn die dicken Pinienstämme hielten ihn ab und schützten die Armee. Dennoch wirbelte der Schnee umher und sammelte sich auf Ästen und Zweigen. Deswegen wurden die Feuer im Freien angelegt – ansonsten hätte die Hitze den Schnee geschmolzen und herabregnen lassen.
    Zwirn kletterte erschöpft vom Wagen herab und nahm eine Tasse heißen Tee von Rand an, der ihn erwartete. Der zitternde Wurrling sagte mit klappernden Zähnen: »T-tja, wir ha-ha-haben’s geschafft. Das Schlimmste i-i-ist überstanden.«
    »Noch nicht ganz, Zwirn«, erwiderte Rand grimmig mit Blick auf den Schneefall. »Wir müssen so schnell wie möglich weiter, denn je länger wir bleiben, desto tiefer werden die Wehen.«
    Die Nacht brach herein, aber sie mussten dringend weiter. Durek rief seine Obersten Hauptleute zusammen und ihre Zählungen ergaben, dass es dank Bomar und der anderen Führer wunderbarerweise keine Verluste gab, obwohl drei Wagen in den Abgrund gestürzt waren und die Pferde mit ins Verderben gerissen hatten. Die Fahrer hatten jedoch in allen drei Fällen noch rechtzeitig den Absprung geschafft. Folglich waren alle noch da, von Bryttas vier vorgezogenen Kundschaftern abgesehen, die verschwunden blieben. Man hoffte allgemein, dass die valonischen Reiter weiter ins Tiefland geritten waren, um dem Schneesturm zu entgehen. Doch Brytta war nervös und rastlos, obwohl nichts unternommen werden konnte, um seinen vermissten Männern zu helfen.
    Die Armee war erschöpft und bis auf die Knochen durchgefroren, also beschloss Durek, dass sie sich im Schutz der Pinien ausruhen würden. Die Obersten Hauptleute planten einen riskanten Nachtmarsch durch den Schneesturm bei Laternenlicht.
    Doch sie hatten die Rechnung ohne den Sturm gemacht, denn in der nächsten halben Stunde verdoppelte sich seine Stärke. Das Schneetreiben wurde noch dichter und es wurde unmöglich, sich den Elementen außerhalb des Schutzes der Pinien zu stellen. So wurde der geplante Nachtmarsch abgeblasen.
    Später in der Nacht lehnte ein erschöpfter Zwirn müde den Kopf an einen Pinienstamm, während er auf einem Teppich herabgefallener Nadeln saß, und durch die Schutz bietenden Stämme auf das flackernde Feuer im Unterstand starrte. Der Wind heulte über ihnen und der Schnee wirbelte in dicken Flocken. So müde er auch war, die Angst ließ ihm keine Ruhe, denn er konnte immer nur denken: Was, wenn wir hier festsitzen? Was, wenn wir es nicht rechtzeitig zur Dämmertür schaffen? Der Fünfundzwanzigste wird kommen und gehen und Herr Perry und die anderen werden in der Rukh-Höhle in der Falle sitzen.
    Am Himmel tobte, ächzte, heulte und brauste Waroo der Weiße Bär. Er schlich

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