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Mithgar 14 - Zwergenmacht

Mithgar 14 - Zwergenmacht

Titel: Mithgar 14 - Zwergenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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und traf Vorbereitungen für den Rückweg.
    Shannon rief nach einem Hammer und einem Nagel, und sie wurden ihm über den Abgrund zugeworfen. Der Elf trieb den Nagel in einen dünnen Riss im Boden. Auf Silberblatts Kommando befestigte Perry das weiche und geschmeidige Elfen-Seil an einem Enterhaken und warf ihn dem Elf zu, der eine Zacke in der Öse des Nagels verankerte, während das andere Ende des Seils an einem der eisernen Brückenringe befestigt wurde. Auf eine Geste Shannons schwang sich der massige Ursor Hand über Hand über den Abgrund und gesellte sich zu dem Elf. Der Baeron war zwar von riesenhafter Gestalt, aber dennoch erstaunlich flink und gewandt.
    Perry staunte über Ursors Tat, denn das Seil war dünn, und der Wurrling befürchtete, es würde reißen. Aber es war von den Elfen gemacht und Silberblatt hatte gewusst, dass es zehn Männer wie Ursor aushalten konnte.
    Wiederum hielt Perry den Atem an vor Furcht um die Sicherheit seines Gefährten, denn Fürst Kian kletterte an der herabbaumelnden Brücke in den schwarzen Abgrund. Während sie hin und her schwankte und immer wieder gegen die Felswand schlug, holte der Mensch die losen Enden der Verankerungsseile aus der Dunkelheit empor und band sie an ein Seil. Dann kletterte er wieder hinauf und nahm das Seil mit. Wieder auf festem Boden, benutzte er einen anderen Enterhaken, um Ursor das Seil zuzuwerfen, und der Baeron fing den Haken mit den Halteseilen auf der anderen Seite, und er und Shannon schlangen sie um die alte Winde. Während die Zahnräder knirschend mahlten, hievte Ursor die Brücke aus dem Abgrund hoch und wieder in ihre ursprüngliche Position.
    Oben an der Decke war Borin mittlerweile an eine Stelle über dem Breiten Schelf zurückgekehrt. Er befestigte einen Keil und einen Haken in einer Spalte und hakte ein Seil ein, um sich daran auf den Boden herunterzulassen. Mit einem Rucken des Handgelenks zog er das freie Ende des Seils durch den Haken, sodass es herab fiel. Während Anval das Seil aufwickelte, nahm Borin den Gürtel mit dem Rest der Nägel, Keile und Haken ab und verstaute ihn zusammen mit den Seilen in seinem Rucksack. Derweilen beendete Ursor seine Aufgabe an der Winde. Die Brücke war wieder in Position, die Bremse an der Winde festgestellt. Alle zusätzlichen Seile waren aufgewickelt und verpackt. Dann reihte sich der Rest der Sieben auf, um den Abgrund zu überqueren.
    Als Perry an der Reihe war, umklammerte er die Handseile mit aller Kraft, denn die Große Tiefe erschien ihm bodenlos und eine eisige Kälte erhob sich daraus. Er hatte das Gefühl, die federnde Brücke werde wiederum nachgeben, und ihr Schwanken ängstigte ihn. Es hatte ihn erstaunt, wie gelassen Fürst Kian an der Brücke herabgeklettert war, als sie auf ihrer Seite nur von den Eisenringen gehalten in die Tiefe baumelte. Er fand außerdem, dass Ursors Kletterpartie über den gähnenden Abgrund unvorstellbaren Mut und Gewandtheit erfordert hatte. Und Borin, der mit Lederriemen an kleinen Eisenwürfeln und dünnen Nägeln an der Decke hing, oder Shannon, der sich an einem dünnen Seil über diese schreckliche Tiefe geschwungen hatte, nun, all das überstieg Perrys Mut und Geschick. Jetzt hatte er schon Mühe, auf einer schwankenden, schmalen Brücke aus Seil und kleinen Holzbrettern über einer bodenlosen schwarzen Tiefe einen Fuß vor den anderen zu setzen. Vor seinem geistigen Auge sah er wieder die Rukhs in den Tod stürzen. He! So geht das nicht, dachte er. Bleib hier draußen nicht vor Furcht wie angewurzelt stehen. Nach allem, was die anderen geleistet haben, brauchst du nur noch diese fürchterliche schwarze Grube zu überqueren. Und er überquerte sie, zitternd und mit krampfhaftem Griff um die Handseile, aber ständig in Bewegung. Er war sehr erleichtert, als er auf die andere Seite stolperte, und wäre beinah auf die Knie gesunken, als seine Füße die schwankende Brücke verlassen hatten und wieder auf hartem, festem Stein standen.
    Als Letzter kam Delk, der über die Brücke schlenderte, als sei sie eine breite, sichere Straße.
    Nachdem sie die Pfeile aus den toten Rukhs gezogen hatten, schleiften die Sieben die Leichen an den Rand des Abgrunds und warfen sie und die Waffen der Rukhs in die Tiefe. Perry ließ eine erloschene Fackel hinterher fallen, und der Luftzug ließ einen schwelenden Funken auflodern, sodass die Fackel wieder in Flammen aufging. Perrys Blick folgte ihrem flackernden Schein eine scheinbar endlose Zeitspanne, bis der helle

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