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Mithgar 14 - Zwergenmacht

Mithgar 14 - Zwergenmacht

Titel: Mithgar 14 - Zwergenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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flüsterte Delk, und sie huschten in einen Seitengang, der in einem Bogen nach Südosten führte. So rasch sie konnten, eilten sie leise voran, wobei ihnen der trübe Schein ihrer Laternen den Weg wies. Sie stießen auf eine Öffnung zu ihrer Linken. Sie wollten gerade daran vorbei, als vor ihnen Fackelschein auftauchte. »Wir haben keine Wahl«, zischte Delk. »Vor uns und hinter uns sind Grg. In diesen Raum.«
    Rasch betraten sie einen schmalen, länglichen Saal. Ein großer Haufen Gesteins, das herabgefallen war, versperrte den größten Teil des Saals und stapelte sich vor der Mitte der Wand auf der anderen Seite. Es gab keinen anderen Ausgang. Sie saßen in der Falle!
    Die Sieben bauten sich entlang der Wand auf, als die Schritte näher kamen. Die Zwergen-Laternen wurden geschlossen, und im Saal wurde es dunkel. Alle Waffen bis auf Langmesser waren gezogen und bereit. Durch die geborstene Tür konnten sie jetzt flackerndes Fackellicht draußen im Gang sehen.
    Trapp! Trapp! Das Gezücht kam näher.
    Perrys Herz klopfte wild, und seine Hand krampfte sich um Langmessers Heft. Er bereitete sich darauf vor, die Klinge zu ziehen, sollten die Feinde in den Saal gelangen.
    Trapp! Trapp! Sie waren jetzt so nah, dass die Sieben das Knurren und Fluchen in den Reihen der Rukhs hören konnten.
    Trapp! Trapp! Perry wappnete sich.
    Doch das Gezücht marschierte an der Tür vorbei und weiter den Gang entlang.
    Perry stellte fest, dass er die Luft angehalten hatte, und er atmete mit einem Seufzer der Erleichterung aus. Doch voller Besorgnis hielt er ihn gleich wieder an, als aus dem Gang lautes Fluchen und Geschrei ertönte. Die beiden Rukh-Trupps hatten einander getroffen und stießen und rempelten sich gegenseitig an, als sie einander passierten. Dann marschierte der zweite Trupp immer noch grollend an dem Saal vorbei, in dem sich die Sieben verbargen.
    Als das Trampeln der Stiefel des Gezüchts zu einem schwachen Echo verhallt war, glitt Perry zittrig an der Wand herab und setzte sich auf den Boden. Das war viel zu knapp gewesen. Sie hatten es nur ganz knapp vermieden, zwischen zwei Rukh-Kompanien zu geraten, und ihre Mission wäre beinah beendet gewesen, gleich nachdem sie begonnen hatte. Perrys Hände zitterten, und sein Atem schien heiser durch seine Kehle zu pfeifen. Doch keiner von den anderen sagte etwas oder schien es überhaupt zu bemerken.
    Kurz darauf öffnete Delk den Schirm seiner Laterne einen Spalt, und ein matter Schein warf Licht in den Saal mit seinen Trümmern. Sie saßen eine Weile da, ohne zu reden.
    Perry trank einen Schluck Wasser, als ihm ein Teil eines dunklen Runenzeichens auf der Seitenwand auffiel, das teilweise hinter Geröll verborgen war. Er nahm die Laterne und ging zu der schwarzen Glyphe. Sie gehörte weder der Umgangssprache noch dem Elfischen an, sondern war zwergisch. Der Bokker trug etwas von dem Geröllhaufen ab, sodass die ganze Rune sichtbar wurde, die mit längst getrocknetem schwarzen Blut geschrieben zu sein worden schien:
     

     
    Perry schaute für einen Moment verwirrt drein. Diese Glyphen kamen ihm bekannt vor. Sie standen irgendwo im Buch des Raben. Der Wurrling runzelte die Stirn. Es war… es war… »He!«, rief Perry, als er sich plötzlich erinnerte, »das hier ist Braggis Rune! Ich weiß, wo wir sind!«

2
     
    Flucht unter dem Berg
     
    Perrys Feststellung ließ Fürst Kian aufspringen. Der Mensch kam zur Wand, zog die Karte von Bregas Weg aus seinem Wams und breitete sie vor dem Wurrling auf dem Boden aus. »Wo?«, fragte Kian hastig. Perry kauerte sich hin und öffnete den Laternenschirm ein wenig mehr, um die Karte zu beleuchten, während die anderen sich rings um ihn scharten.
    »Genau hier!«, verkündete der Bokker erfreut, indem er mit dem Zeigefinger auf die Karte tippte. »Dieser Raum ist die Halle des Gravenarchs. Hier hat Braggi sein letztes Gefecht ausgetragen. Seht Ihr? Hier ist Braggis Rune.« Perry berührte einen Glyph an der Wand neben sich und gestikulierte dann. »Und dieses Geröll rings um uns, dort ist die Decke eingestürzt, als Brega den Schlussstein zerstört hat.« Perry lugte in die Düsternis, um ein wenig mehr von dem Raum sehen zu können. »Irgendwo müssten die Zeichen von Braggis uraltem Kampf sein: zerbrochene Waffen, zerschmetterte Rüstungen, die lange toten Überreste von Kämpfern. Aber ich nehme an, dass sie nun unter dem herabgefallenen Gestein begraben sind.«
    Der Wurrling schaute in die Gesichter seiner Gefährten, auf die der

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