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Mithgar 14 - Zwergenmacht

Mithgar 14 - Zwergenmacht

Titel: Mithgar 14 - Zwergenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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die zweite Reihe vor. Perry, der noch nicht gegen den Feind gekämpft hatte, kam sich nutzlos vor, aber ihm war klar, dass in dieser Schlacht die anderen weitaus wirkungsvoller waren, als ein Wurrling dies sein konnte.
    Doch es war nicht nur ein Gefühl der Nutzlosigkeit, das dem Bokker zusetzte. Die Wendung der Ereignisse erfüllte Perry mit einem starken Schuldgefühl. »Fürst Kian«, verkündete der Wurrling leise, »ich habe Euch und meine Kameraden enttäuscht. Ich habe Durek und seine Armee enttäuscht. Und ich habe mich selbst enttäuscht.« Auf den fragenden Blick des Menschen fuhr der Bokker fort: »Im Gitterraum habe ich Langmesser nicht gezogen, und wir wurden entdeckt. Unsere Mission ist in großer Gefahr, und das ist meine Schuld.«
    »Perry, Freund Perry«, seufzte Kian, »wäre Langmesser nicht in der Scheide gewesen, wären wir da vielleicht noch nicht entdeckt worden. Aber ich glaube, wir wären Bregas Weg weiter nach Westen gefolgt, wenn Langmessers Flamme ›Rûpt!‹ geschrien hätte. Und dann wären wir auf den Trupp Yrm gestoßen, der aus dieser Richtung kam. Natürlich hätten wir uns auch nach Osten wenden können und wären dann dem anderen Trupp in die Arme gelaufen. Perry, Langmesser ist eine erstaunliche Elfenklinge, aber sie verrät uns nicht, woher die Gefahr kommt, nur dass sie nah ist oder fern oder gar nicht vorhanden. Lasst mich Folgendes sagen: Als wir in den Gitterraum kamen, habt Ihr gesagt, dass es auf der nächsten Meile keine Abzweigungen auf Bregas Weg gäbe. Und auf der letzten Meile zum Gitterraum gab es auch keine seitlichen Gänge und Nischen. Richtig?«
    »Ja, es gibt nur die Wege direkt am Gitterraum«, erwiderte Perry, »vier nach Osten und einen nach Westen.«
    »Und von diesen Wegen«, fuhr Kian fort, »waren in zweien Yrm-Kompanien unterwegs. Eine hinter uns und eine vor uns. Wenn wir Langmessers Licht gesehen hätten, wären wir dem Weg gefolgt und entweder auf die eine oder die andere Rukh-Kompanie gestoßen, und wir hätten keine Möglichkeit gehabt, uns zu verstecken. Dann hätten wir zwischen den beiden Trupps in der Falle gesessen und wären in diesen breiten Gängen ein Opfer ihrer großen Übermacht geworden.« Fürst Kian verstummte. Obwohl Perry der Argumentation des Menschen zustimmen musste, fühlte er sich dennoch irgendwie schuldig daran, dass die Sieben entdeckt worden waren.
    »Fürst Kian hat Recht«, sagte Shannon leise zu Perry. »Er ist weise. Was geschehen ist, ist geschehen und wäre ohnehin eingetreten, ungeachtet der Umstände. Denn wir saßen bereits in der Falle, nur wussten wir es nicht. Manche, die sich Anführer nennen, hätten rasch die Gelegenheit beim Schopf ergriffen, Euch die Schuld in die Schuhe zu schieben, Perry, verdient oder nicht. Fürst Kian aber weiß, dass wir unsere Mission irgendwie aus den Klauen des Missgeschicks retten müssen und es uns nicht weiter bringt, einen kleinen Waerling für alle Rûpt verantwortlich zu machen, die es in diesen Höhlen…« Plötzlich und mit einem lang gezogenen Geheul sprang ein großer, mit einem Speer bewaffneter Hlök auf die Barrikade der toten Rukhs, um sofort von Delks Axt getroffen zu werden. Drei weitere Rukhs wurden von Borin und Delk erschlagen. Wiederum wurde der Angriff abgebrochen, und die Rukhs zogen sich wieder vom Eingangsloch zurück.
    Zwei weitere Stunden verstrichen ohne Angriff, abgesehen davon, dass ab und zu ein schwarzer Pfeil in die Kammer zischte und an der entfernten Wand zerschellte. Die Wache am Eingangsloch wechselte regelmäßig, und jeder der Sieben war abwechselnd durch die Kammer gelaufen – außerhalb der Schusslinie der schwarzen Pfeile und auf der Suche nach einer Geheimtür oder einem versteckten Gang –, aber nichts war gefunden worden, denn dies war in der Tat das Vergessene Gefängnis, die Höhle des Gargon. Jene schreckliche Kreatur war vom Sturz Gyphons am Ende des Bannkriegs bis zum Jahr 780 der Vierten Ära in dieser Kammer eingesperrt gewesen, alles in allem also fast dreitausend Jahre lang. Die Zwerge hatten den Gargon unabsichtlich beim Abbau des Silberons befreit, von Modrus schwarzen Künsten dorthin geführt. Man sah, dass die Zwerge bis zur Wand der Kammer gegraben hatten, aber allem Anschein nach hatte der Gargon die geschwächte Mauer dann von innen durchbrochen – ob vermittels eines Zaubers oder durch schiere Kraft konnte keiner der Sieben sagen.
    In den alten Geschichten hieß es, der Gargon habe viele Zwerge erschlagen, darunter

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