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Mithgar 14 - Zwergenmacht

Mithgar 14 - Zwergenmacht

Titel: Mithgar 14 - Zwergenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Raum, den sie bisher in Kraggencor zu Gesicht bekommen hatten. In der Mitte des Raums hing eine dicke, verrostete Kette aus einem schmalen, quadratischen, vergitterten Schacht in der Decke und verschwand in einem ähnlichen Gitterschacht im Boden, sodass die Kettenglieder aus der Schwärze oben auftauchten und unten wieder in eine gleiche Schwärze verschwanden. Perry und die anderen machten einen Bogen um das verrostete Gitter über dem schwarzen Schacht und setzten ihre Rucksäcke ab, um sich ihrer Last zu entledigen. Perry lehnte sich an seinen weichen Schlafsack und seufzte. Nach einer Weile fragte er: »Wie spät ist es, Shannon?«
    »Es ist beinah Mitternacht«, antwortete der Elf. »Uns bleiben nur noch achtundvierzig Stunden, bis Durek versucht, die Tür zu öffnen.«
    »Zwei volle Tage«, stellte Kian fest. »Einen, um hinzukommen, und einen, um an der Tür zu arbeiten. Es ist gut, dass wir bei der Beratung einen Tag für Verzögerungen einkalkuliert haben, denn diesen Tag haben wir aufgebraucht. Jetzt können wir nur hoffen, dass wir nicht noch mehr Pech haben, weil wir sonst nicht mehr rechtzeitig eintreffen, um Durek noch helfen zu können.«
    Borin schnaubte aufgebracht. »Hätten wir den Runden Saal nur eine Viertelstunde früher erreicht, wären wir nicht gezwungen gewesen, sieben Stunden in dieser finsteren Spalte zu hocken und uns albernes Ükh-Gezänk anzuhören. Möge uns derartiges Missgeschick in Zukunft erspart bleiben.«
    »Ja, aber genau das ist der springende Punkt«, lächelte Shannon. »Vielleicht könnten alle Unglücke, Unfälle und Kalamitäten vermieden werden, wenn wir nur wüssten, wann, wo und wie sie sich ereignen. Dann könnten wir einfach einen Moment früher oder später oder gar nicht an einem Ort sein. Oder wir könnten den Stein bewegen, über den wir andernfalls stolpern, oder die Klinge anders drehen, sodass wir uns nicht in den Finger schneiden. Doch leider ist es uns nicht gegeben, das Morgen zu kennen, und so können nur vernünftige Schritte unternommen werden, um Unglück abzuwenden. Würden wir die Zukunft kennen, wäre das Leben natürlich sicher – aber auch unsäglich langweilig.«
    »Vielleicht sind es beim nächsten Mal nicht so viele Grg«, grollte Delk, indem er mit dem Daumen über die Klinge seiner Axt strich, »und wir können das Problem mit ein paar raschen Hieben lösen und sämtliche Spuren in Spalten und Nischen loswerden.« Anval und Borin grunzten zustimmend.
    »Ruhen wir uns eine Stunde aus«, schlug Fürst Kian vor, der mit seinen Gedanken ganz bei ihrer Mission war, »und dann gehen wir weiter zur Dämmertür. Während der Rast werden wir wieder Langmessers Licht benutzen, um vor Gefahren gewarnt zu sein.«
    Bei der Erwähnung der Klinge fuhr Perry erschrocken auf. Er hatte das Schwert unbewusst in die Scheide geschoben, als er seinen Rucksack absetzte. Rasch zog er die Klinge heraus – und plötzlich flackerte ein kobaltblauer Schein durch den Raum, der den ganzen Trupp auffahren ließ. Im gleichen Moment schwang die Tür zur Kammer auf, und ein Rukh mit einer Fackel in der Hand schob den Kopf hindurch, sodass sein Blick auf den Trupp fiel. »Waugh!«, brüllte er, sprang zurück und floh in den Westgang.
    Fürst Kian sprang zum Portal und schaute in den Korridor. »Der Feind hat uns entdeckt!«, rief er und kehrte rasch zu seinem Rucksack zurück. »Wir müssen von hier fliehen!«
    Die Sieben rafften ihre Rucksäcke und Waffen zusammen und eilten durch die Tür. Sie hörten den Rukh kreischen und sahen die Fackel hin und her schwanken, als er den Westgang entlang rannte. Kian machte rasch kehrt und betrachtete die vier nach Osten führenden Gänge. »Da! Seht! Aus dem Gang zum Runden Saal nähert sich ebenfalls Fackelschein!«
    Wieder waren sie zwischen zwei Rukh-Kompanien geraten, aber diesmal waren die Sieben entdeckt worden. Ihnen blieben drei Wege zur Flucht.
    »Schnell!«, bellte Kian. »Spricht irgendwas dagegen, den linken Gang zu nehmen? Er ist breiter, und wir kommen schneller voran.« Er schaute die Gefährten an, und keiner widersprach. »So sei es! Delk, Ihr geht voran, denn wir müssen Bregas Weg wieder verlassen. Rasch jetzt! Fliehen wir von hier!«
    Sie sprangen in den linken Tunnel und eilten abwärts und tiefer unter den Berg. Der Weg war breit, aber es gab keine Seitengänge, also blieb ihnen keine Wahl, als weiter zu flüchten.
    Sie waren noch nicht weit gekommen, als hinter ihnen raue Hornsignale erklangen, die durch ihren

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