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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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kam sie an eine Schlucht, deren Boden in der Dunkelheit verschwand. Zu ihrer Linken sah sie eine Schneebrücke, die den Spalt überspannte, doch ihr fiel ein, dass Riatha gesagt hatte, wie tückisch solche Brücken waren, selbst für jemanden so leicht wie sie. Sie ging weiter, bis sie eine steile Felswand erreichte. Hier komme ich nicht weiter, es sei denn, ich klettere.
    Rechts von ihr setzte sich der Spalt ein ganzes Stück weiter fort, aber schließlich erreichte sie sein Ende und lief weiter, das zerklüftete Land hinauf, während der Wind unter dem dunklen Himmel drohend heulte.
    Der Sturm brach nach dem Mittag aus, wann genau jedoch, das konnte Faeril nicht sagen. Sie war noch eine Meile von dem Bergsattel entfernt, als eine weiße Wand hinter ihr auftauchte. Der Schnee wurde von dem heulenden Sturm horizontal über das Land gepeitscht.
    Die Damman suchte in einer Felsspalte Schutz. Während sie aus ihrer Deckung heraus das tosende Weiß beobachtete, das unter dem schwarzen Himmel grau wurde, dachte sie zum ersten Mal daran, was sie wohl tun würde, wenn sie das Kloster erreichte und niemand da war, weder Gwylly noch Aravan noch Urus. Wenn Urus sich inzwischen erholt hat und sie unserer Spur bereits folgen? Oder wenn sie das Kloster gar nicht erreicht haben? Wenn die Brut sie erwischt hat? Und sie alle tot sind? Sie fühlte sich leer, als ihr diese Gedanken kamen, aber sie konnte sie einfach nicht abschütteln, wie sie da in dieser Spalte hockte, gefangen vom Sturm.
    Wenn der Sturm jetzt Tage dauert? Was dann, meine dunkelhaarige Kleine? Faeril begann, ihr Wasser einzuteilen, da sie kein Holz hatte, um ein Feuer zu machen, auf dem sie Schnee schmelzen konnte. Würde sie jedoch Schnee essen, so würde das ihre Kraft rasch aussaugen. Sie erinnerte sich an B’arrs Worte: Essen Schnee, schlecht. Essen Schnee, stiehlt makt. Hunde essen Schnee, kalt innen. Hunde brauchen mehr zu essen, um wieder warm zu werden.
    Die Erinnerung an B’arr schnürte ihr die Kehle zu. B’arr, diese Hunde werden keinen Schnee fressen, wenn ich es verhindern kann, denn ich habe vor, deinen Tod zu rächen.
     
    Faeril wachte kurz nach Einbruch der Nacht schlagartig auf. Himmel, ich bin eingeschlafen! Der Wind wehte zwar noch, aber es hatte aufgehört zu schneien. Stöhnend richtete sich die Damman auf und stolperte aus dem Spalt.
    Der Sturm hatte sich gelegt, es klarte auf. Hier und da blinkte ein Stern durch eine Lücke in der Wolkendecke. Im Osten stand der Mond am Himmel und beleuchtete die Wolken von oben. Der Südwind wehte zwar noch, aber viel sanfter, und trieb die Wolken vor sich her. Eine unberührte Schneedecke lag über dem Land. Gut! Jetzt sind wenigstens meine Spuren ausgelöscht!
    Etwa eine Meile vor ihr lag der breite Bergsattel, auf dessen anderer Seite sie das Kloster zu finden hoffte. Faeril griff in ihre Tasche und holte die letzte Tannenwurzel heraus. Während sie die bittere Wurzel kaute, setzte sie ihren Weg fort.
    Sie stieg weiter hinan. Manchmal war der Weg einfach, häufig jedoch auch schwer zu erklettern, denn in dem zerklüfteten Land wimmelte es von Erdspalten, Schluchten und Kämmen. Für jemanden, der nur knapp einen Meter groß war, wirkte dieses Gelände wie ein Gebirge. Doch Faeril kämpfte sich weiter voran und kam dem Kamm des Bergsattels langsam immer näher.
    Es kostete die Damman noch fast zwei Stunden, bis sie den Kamm schließlich erreichte. In dieser Zeit hatte der Wind die Wolken vertrieben. Über ihr schien der Mond hell und die Sterne funkelten. Das Auge des Jägers glühte mit seinem langen, blutroten Schweif am Himmel. Weit unter ihr sah Faeril ein schmales Plateau, und etwa eine Meile von ihr entfernt, am Ende der Ebene, dort lag ihr Ziel: das Kloster, aus dessen dunklen Gebäuden kein einziger Lichtschimmer fiel. Sie hoben sich finster vor dem breiten, schimmernden Gletscher hinter ihnen ab. Ach, mein Gwylly, bist du da drin?
    Sie begann ihren Abstieg vom Bergsattel über den flachen Hang, der vor ihr lag. Trotzdem war der Pfad beschwerlich, denn überall bildeten Spalten und Risse Hindernisse und schienen ihr den Weg versperren zu wollen. Aber es gelang ihr, hinüberzuspringen und sie zu umgehen. Anschließend schlug sie wieder die Richtung zu den dunklen Gebäuden ein, die vor ihr lagen.
    Sie hatte schon eine Dreiviertelmeile hinter sich gebracht, und das Kloster lag nur noch eine Viertelmeile vor ihr, als ein fürchterliches Heulen hinter ihr ertönte, das Heulen von Vulgs, die auf der

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