Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
sie im Ardental geübt hatten.
    Eine weitere Stahlkugel traf einen Vulg und brach ihm das Bein. Das Vieh jaulte auf, lief jedoch weiter, wenn auch humpelnd, und blieb hinter den anderen zurück.
    Schritte polterten die Leiter hinauf.
    Faeril fasste das Seil und kletterte es Hand über Hand hinauf, während Aravan sie hinaufzog. Hinter ihr sprang ein großer Vulg hoch, das geifernde Maul weit aufgerissen. Mit einem giftigen Fauchen bohrte sich ein brennender Bolzen in das Auge der Bestie, die zu Boden taumelte. Hinter ihr sprangen andere Vulgs hoch. »Petal!«, brüllte eine dröhnende Stimme, und eine große, dunkle Gestalt hechtete über die Mauer und zwischen die Vulgs, schleuderte sie zurück und begrub sie mit ihrem massigen Gewicht unter sich.
    Und aus dem Haufen von Leibern und zuckenden Gliedern lösten sich drei Vulgs und ein … Bär. Ein riesiger, wütender Bär.
    Der mit einem ohrenbetäubenden Brüllen seine gewaltigen Klauen durch die Luft sausen ließ. Ein Vulg stürzte mit zerfetzter Kehle tot zu Boden. Aravan zog währenddessen Faeril weiter hinauf. Mit einem Krachen zerschmetterte eine Stahlkugel einem Vulg den Schädel, der sich hinter den Bär geschlichen hatte. Doran hatte gleichzeitig einen weiteren brennenden Bolzen in die Mulde der Armbrust geladen und zielte. »Schießt nicht auf den Bär!«, schrie Gwylly, als der Abt feuerte. Der Bolzen zischte fauchend an dem Vulg vorbei und erlosch zischend im Schnee.
    Der Vulg wirbelte herum und flüchtete, während der Bär vor Wut laut aufbrüllte. Aber die schwarze Bestie war trotz ihres verwundeten Laufs zu schnell, als dass er sie hätte einholen können, und befand sich kurz darauf außerhalb der Reichweite von Kralle, Kugel und Bolzen.
    Aravan zog Faeril über die Mauer und setzte sie auf dem Wachgang ab. Gwylly warf einen letzten Blick auf den Bären, der an den Kadavern der Vulgs schnüffelte und sie mit seinen mächtigen Tatzen herumschob, sprang dann von dem Sims und umarmte seine Dammia. Tränen der Erleichterung liefen dem Bokker über das Gesicht. »Ach, Faeril, ich dachte schon, du wärst verloren!«
    Faerils Herz schlug immer noch wie rasend, sie schluchzte und rang gleichzeitig keuchend nach Luft, unfähig, zu sprechen. Ihre Augen jedoch waren auch tränennass.
    »Bei Adon!«, stieß Doran hervor und wandte sein Gesicht von der Szene unterhalb der Mauer ab, während er ein Zeichen gegen das Böse schlug. Aravan kletterte nach einem kurzen Blick über die Mauer rasch die Leiter hinab, zog den Balken von dem Tor zurück und öffnete es. Im nächsten Augenblick humpelte ein Hüne von einem Mann durch das Tor, ein Baeron. Urus.
    Er blickte zu dem Wachgang hinauf. »Also, Petal!«, rief er mit seiner tiefen, dröhnenden Stimme, »geht es dir gut? Komm runter und lass dich anschauen! Was hattest du da draußen zwischen den Vulgs zu suchen? Und wieso sind du, Tomlin und ich überhaupt wieder hier im Kloster?« Dann, ohne jede Vorwarnung, sank Urus auf die Knie und sackte zur Seite in den Schnee.
     
    Urus hielt den Napf hoch. »Noch eine Portion, bitte.«
    Der Baeron saß auf einem Stuhl, ein Tuch über die Schultern geworfen. Auf dem Boden um ihn herum lagen geschorene Haare. Hinter ihm stand Gavan mit Kamm und Schere in der Hand. Er hatte seinen verwundeten Arm nicht mehr in der Schlinge, legte jetzt Kamm und Schere beiseite, nahm Urus den hölzernen Napf aus der Hand und füllte ihn mit Eintopf. »Warum esst Ihr nicht gleich aus dem Topf, Urus?«, fragte er lächelnd. »Immerhin ist das hier die fünfte Portion!«
    Urus grinste und brach ein Stück von dem mächtigen Brotlaib neben sich ab. »Es ist schon schwierig genug, mein Haar aus dem Essen zu halten, Gavan. Wie schwer würde das wohl sein, wenn ich den winzigen Topf davor bewahren wollte? Sonst, glaubt mir, würde ich Euer Angebot annehmen.«
    Die Farbe war in das Gesicht des Baeron zurückgekehrt, das so blass gewesen war, als sie ihn hierher gebracht hatten. Zwar hatten sie zunächst befürchtet, dass ihm die Vulgs eine giftige Bisswunde beigebracht hatten, konnten jedoch, als sie ihn untersuchten, keine finden. Urus war nach dem Kampf einfach nur ohnmächtig geworden. Er war durch den Alarm geweckt worden und herbeigeeilt, um zu helfen, obwohl ihm sein Zustand das eigentlich noch nicht erlaubte. Deshalb hatte der Kampf mit den Vulgs die Kraft, die er, Adon weiß woher, zusammengerafft hatte, vollkommen aufgezehrt und er war anschließend zusammengebrochen. Als es ihnen schließlich

Weitere Kostenlose Bücher