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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Seil vom Greifhaken und rollte es zusammen. »Ja, Kleine. So ist es immer. Aber bedenkt: Der Geliebte, der so fern von Euch ist, hegt dieselbe Sorge um Euch. Deshalb müsst Ihr schon um seinetwillen alle Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, damit Ihr in Sicherheit seid, so wie er es auch für Euch tun muss. Viel anderes könnt Ihr und er nicht tun. Er weiß es genauso gut wie Ihr. Zieht Trost aus diesem Wissen, wie auch aus der Überzeugung, dass er ein genauso verlässlicher Gefährte ist wie Ihr.«
    Faeril schlang ihre Arme um die Elfe und küsste sie auf die Wange. Riatha drückte sie. Dann stand sie auf und befestigte den Greifhaken wieder an ihrem Gürtel. »Verschwinden wir von hier.«
     
    Als die Sonne unterging, hatten Faeril und Riatha ihre Stellung auf der Klippe über dem runden Kessel in der Schlucht bezogen. Zuvor hatte Riatha erkundet, woher der Wind wehte, und sie hatten sich so platziert, dass er ihre Witterung möglichst nicht in den Kessel wehte. Ebenso hatten sie den Schnee und lose Felsbrocken sorgfältig weggeräumt, damit nichts davon aus Versehen über den Rand fiel und den Feind alarmierte. Links von ihnen befand sich die Schlucht, durch die die Brut in den Kessel gekommen war, rechts die Schlucht, die abwärts führte. Sie verbreiterte sich, während die Wände abfielen, bis sie schließlich mit der Landschaft dahinter verschmolzen. Auf dem gesamten Rand des Kessels standen arktische Kiefern, die bis zu den Berghängen auf der anderen Seite reichten und das Tal umfassten.
    Als es dunkel wurde, machte sich die Brut bemerkbar. Riatha und Faeril legten sich auf den Bauch und spähten über den Rand hinab. Der Kessel lag noch in tiefstem Schatten, aber die beiden Frauen konnten den Boden des Kessels schon erkennen. In vielen Ritzen, Spalten und Höhlen der Wände flackerte das Licht von Fackeln, und dunkle Umrisse tauchten in den schwarzen Eingängen auf, warfen schwarze Schatten auf den Schnee. Es waren Vulgs und die Brut, Rukhs und Hlöks, die sich im Mittelpunkt des Kessels sammelten und in ihrer gutturalen Sprache miteinander verständigten. Schließlich trennte sich eine kleine Gruppe ab, angeführt von Vulgs. Sie liefen durch die Schlucht nach Süden. Kurz darauf bildete sich eine weitere Gruppe, die nach Norden aufbrach. Einige Vulgs und Rukhs blieben jedoch zurück und verschwanden wieder in ihren Höhlen.
    Einige Stunden verstrichen, ohne dass sich etwas tat. Das Auge des Jägers zog glühend über den Himmel und der Mond warf sein Licht in den Kessel. Plötzlich gab es einen Tumult im Süden und erneut rutschten Riatha und Faeril bäuchlings bis zum Rand der Klippe. Vulgs, Rukhs und Hlöks marschierten durch die Schlucht herein. Sie hatten einen erlegten Hirsch bei sich. Die Vulgs jaulten, und ihnen antworteten ihre Gefährten aus den Nischen und Höhlen der Felswand. Kurz darauf erschienen Rukhs und ihresgleichen aus den Spalten, der Kadaver des Tieres wurde in Stücke zerlegt, und die Brut stritt lautstark über die Verteilung der besten Stücke. Plötzlich ertönte ein Heulen aus einer hoch gelegenen Höhle und der Streit brach schlagartig ab. Alle richteten ihre Blicke auf die Ostwand, und dort, in der schwarzen Öffnung einer Höhle, bewegte sich ein noch dunklerer Schatten. Seine Gestalt war jedoch nicht zu erkennen, da kein Licht dorthin fiel.
    Nur ein an Vulg erinnerndes Knurren ertönte, woraufhin die Gruppe unten im Kessel den Leichnam zerfetzte, mit den Stücken zur Ostwand ging und in ihr verschwand.
    Riatha zog Luft zwischen den Zähnen ein und ballte die Faust, rührte sich sonst aber nicht. Sie hatte keine Möglichkeit, mit einer Waffe den Schatten gegenüber zu erreichen.
    Faeril neben ihr starrte in die düstere Höhle. Ihr Herz schlug heftig. Sie konnte nicht einmal die Form des Schattens erkennen, aber sie hegte keinen Zweifel daran, um wen es sich dabei handelte. Erst nach einer Weile merkte sie, dass sie ein silbernes Wurfmesser in der Hand hielt; wann sie die Waffe gezückt hatte, wusste sie nicht.
    Im nächsten Augenblick veränderte sich die Schwärze in dem gähnenden Loch, als wäre derjenige, der dort gestanden hatte, verschwunden.
    Die Elfe drehte sich zu Faeril herum. »Das ist Stoke«, zischte sie mit eisiger Stimme. »Er lebt! Ich habe ihn einmal im Drachenhorst gehört, als er dort sprach wie ein Vulg, und das klang genauso.« Riatha sah Faeril eindringlich an. »Morgen solltet Ihr diese Kunde in der Sicherheit der Sonne zum Kloster bringen. Aravan und Gwylly

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