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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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der starken Bewölkung den Stand der Sonne nur grob abschätzen. Aravan und Riatha leisteten dem Kapitän dabei unschätzbare Dienste, denn, wie allgemein bekannt war, bestätigte sich die Fähigkeit der Elfen, den Stand von Sonne, Mond und Sternen jederzeit beurteilen zu können, ohne sie überhaupt sehen zu müssen. Obwohl sie nicht darauf zu deuten vermochte, weil die Wolken sie verbargen, konnten beide Elfen dem Kapitän jederzeit sagen, wo die Sonne stand, im Morgengrauen, bei Sonnenuntergang, auch mittags und sogar den Stand der Sterne bestimmten sie um Mitternacht. Da Aravan und Riatha den exakten Verlauf von Sonne, Mond und Sternen kannten, vertraute Kapitän Legori ihren Angaben. Zudem stärkte Aravans Erfahrung als Navigator das Vertrauen von Legori darin, dass die Bello Vento, wenngleich vielleicht nicht auf ihrem exakten Kurs, so doch wenigstens nicht weit davon entfernt war.
    Solange die Regenschauer auf das Schiff peitschten, blieben die sieben Passagiere meist unter Deck und besprachen ihre bevorstehende Reise in die Wüste Karoo. Aravan, Reigo, und Halid, sie alle hatten Erfahrung mit dem Leben in der Wüste, die anderen jedoch nicht. Also sprachen sie zumeist von dem Überleben in der Wüste, wie sie es auch schon in den sechs Wochen zuvor getan hatten, in denen sie darauf warteten, dass das Schiff endlich das Trockendock verließ.
    In diesen sechs Wochen waren sie alle mit passender Kleidung für die Wüste ausgestattet worden. Reigo und Halid erklärten ihnen die Namen der Dinge auf Kabla, führten ihre Ausrüstung vor und schilderten die Sitten der Wüstenbewohner, jener K’affeyah, der Nomaden des Sandes. Aravan ergänzte ihre Schilderung noch hier und da, denn er hatte für eine Weile am Rand der Wüste gelebt und sprach darum ebenfalls Kabla.
    »Dieses Kopftuch wird kaffiyeh oder auch ghutrah genannt«, erklärte Halid gerade. »Es wird von einem Stirnband gehalten, dem agäl. Der Umhang heißt jellaba, manchmal auch abaya. Das Hemd ist ein brussa. Die Hosen nennt man tombon.
    Es ist lebenswichtig, in der Wüste richtig bekleidet zu reisen. Denn die Kleidung schützt Euch nicht nur vor der Sonne, sondern mäßigt auch Euren Bedarf an Wasser, weil Sonne und Wind, wenn sie die ungeschützte Haut treffen, dem Körper zu viel Feuchtigkeit entziehen. Das bedeutet, Ihr trinkt häufiger, und Wasser ist das kostbarste Gut in der Karoo.«
    Reigo knurrte zustimmend und fuhr dann mit der Lektion fort, indem er Dinge wie gimbäz, Abäyeh, shatweh, kola und pushtin erklärte.
    Sie sprachen darüber, dass eine Frau der Karoo von Kopf bis Fuß in einen thöbe gehüllt einhergeht und dazu einen Schleier trägt, einen yashmak. Sie schlugen vor, dass sich Riatha als Mann ausgab, denn sie war so groß wie die meisten Nomadenmänner. Zudem würde sie ein Schwert tragen, den Wüstenfrauen waren aber nur kleine, dekorative jumbiyahs gestattet, Krummdolche.
    Im gleichen Atemzug beschlossen sie, die Wurrlinge als männliche Kinder auszugeben, da Faeril ihre Wurfmesser deutlich sichtbar am Kreuzgurt trug.
    Weder Urus noch Aravan würden sich verkleiden müssen, wenngleich die kleinen, drahtigen Stammesleute der Karoo Urus für einen wahren Giganten halten mochten.
    Reigo und Halid selbst würden dagegen als Eingeborene auftreten.
    Beide Reichsmannen waren schon tief in der Karoo gewesen, doch es war eine riesige Wüste - fast zweitausend Meilen lang und mehr als fünfzehnhundert Meilen breit. Also konnte man auch ihre Kenntnis über diese Wüste bestenfalls eingeschränkt nennen. Doch während sie auf das Schiff warteten, hatten Reigo und Halid die Archive durchforstet und Karten dieser Wüstenei gefunden, auf denen verschiedene Zisternen und Oasen eingetragen waren. Diese Plätze hatten sie auf Riathas Karte übertragen. Allerdings galt es keineswegs als sicher, dass sich an diesen Orten auch tatsächlich Wasser fand. Zwei Oasen lagen an ihrer Strecke: die Oase von Falidii, etwa sechzig Werst südlich von Sabra, und die Zisterne von Uäjii, etwa zwanzig Werst nördlich des Platzes, an dem angeblich das Sandra-Wäldchen gestanden hatte.
    Sie beschäftigten sich in dieser Zeit jedoch nicht nur mit dem Unterricht über die Wüste, mit dem Überleben darin, den Sitten der Küstenbewohner und der K’affeyah-Nomaden. Reigo und Halid bekamen auch Geschichten über Baron Stoke zu hören und erfuhren, dass die Wurrlinge, die Elfen und der Baeron hofften, durch die Hilfe des Ringes von Dodona den Aufenthaltsort dieses

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