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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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nur ganz wenige davon. Geschichten über die Djinn und Afrit, von verwunschenen Brunnen und Oasen, in welchen Dämonen hausen, vom Skelett des Meister Tod, das auf einem riesigen, schwarzen Kamel daherreitet, von Sandwürmern, deren Mäuler mit Giftzähnen gefüllt sind, von Schakalen aus Feuer und Heihunden, die durch die Luft laufen; von Skorpionen, die größer sein sollen als Pferde, von gewaltigen Monstern unter den Dünen, die zu wirbelnden Winden werden, welche den Sand schleudern, von Phantomen und Gespenstern und Flechten, und von Geisterschlangen und anderen Dingen.
    Solche Geschichten wurden schon immer erzählt und werden das auch fürderhin, ganz gleich, in welchem Reich. Manchmal stimmen sie, manchmal auch nicht. Wie gesagt, meine Mannschaft ist oft auf solche Geschichten gestoßen und hat meist festgestellt, dass sie vollkommen falsch sind. Gelegentlich jedoch konnten wir kaum unser Leben retten, als sie sich als wahr entpuppten.«
    In diesem Augenblick kam Riatha in Aravans Gemach zurück und rollte ihre Karten auf dem Tisch aus. Sie beschwerte die Kanten mit Dolchen, Taschen und anderen Dingen aus dem Zimmer.
    Riatha und Urus beugten sich über den Tisch und stützten sich mit den Händen auf der Karte ab, während sich Gwylly und Faeril auf Stühle stellten, damit sie sehen konnten. »Hier.« Aravan deutete auf eine besondere Stelle. »Seht Ihr diesen Ausläufer der Taläk-Berge? Zieht eine gerade Linie zur Gabel, wo der Fluss Haile in den Pilar mündet. Auf halber Strecke«, Aravan schätzte die Entfernung und deutete dann auf die Karte, »dort stand angeblich einst das Sandra-Holz.«
    Urus maß die Strecke mit seinem Daumen. »Hmm. Zweitausend Seemeilen über die Avagon-See, und dann die vierhundertfünfzig Meilen durch die Karoo. Das macht etwa zwei Wochen über Wasser«, Aravan nickte zustimmend, »und nochmals zwölf Tage über Land. Wir könnten also innerhalb eines Monats nach unserem Aufbruch dort sein. Falls wir nichts finden, brauchen wir einen weiteren Monat für unsere Rückkehr.« Der Baeron verstummte und dachte nach. Die anderen betrachteten die Karte. Schließlich brach er das Schweigen. »Ich würde sagen, lasst es uns versuchen.« Urus sah auf die Bokker herab. »Wie Gwylly ganz richtig sagte, alles ist doch besser, als sich hier in Pendwyr den Hintern in den Bauch zu warten.«
    Bedächtig sah Urus sich am Tisch um. Riatha nickte, Faeril und Gwylly ebenfalls. Aravan lächelte, sah Urus an und antwortete mit einem starken, fremdartigen Akzent. »Schon ma’ ‘n Kamel geritten, hm? Wüstenschiffe, so nennt man se auch, kommen hin, eh, wo sonst keiner nicht hingeht, eh.«
     
    Lord Leith sorgte für ein Schiff und stellte Mittel für die Expedition bereit. Kommandeur Rori stellte zwei Reichsmannen ab, die unsere fünf begleiten sollten. Reigo, einen kleinen, drahtigen Burschen aus Vanchia, mit dunklen Augen und schwarzen Haaren, er war etwas über achtundzwanzig und stammte aus der Stadt Portho. Sowie Halid, einen etwas größeren, schwarzhaarigen Mann mit dunklen Augen und einer Hakennase. Er stammte von der Insel Gjeen und war etwas über dreißig. Jeden hatte man wegen seiner Statur, seiner Augenfarbe, der Hautfarbe und auch wegen seines Wissens ausgewählt. Mit der richtigen Kleidung konnten alle als Einheimische durchgehen, und darüber hinaus sprachen sie Kabla, die vorherrschende Sprache in der Karoo.
    Sechs Wochen verstrichen, bis endlich alles bereit war. Das Schiff, mit dem sie fahren sollten, lag nämlich noch im Trockendock, wo es frisch kalfatert wurde. Dann aber schließlich, am Tag der Herbstsonnenwende, setzte das arbalinische Schiff Bello Vento Segel, stach von der Hile-Bucht aus in See und nahm Kurs auf den Wüstenhafen Sabra, am Rande der Karoo.
    Als Faeril beobachtete, wie das Kap von Pendwyr hinter dem Horizont verschwand, schoben sich Wolken vor die Sonne und zogen einen dunklen Schleier über das Meer. Da lief der Damman ein kalter Schauer über den Rücken.

7. Kapitel
     
    AVAGON
     
    Herbst, 5E989 (Gegenwart)
     
    Es regnete drei Tage lang. Starker Seegang herrschte zwar, aber die Bello Vento machte gute Fahrt. Unwillkürlich verglich Faeril das schlanke, arbalinische Schiff mit der krängenden, schaukelnden Orren Vamma oder dem Schwanken der Walwanst. In diesen selben drei Tagen segelte Kapitän Legori, ein großer, schlanker Mann mit olivfarbener Haut und dunkelbraunem Haar praktisch blind, denn er konnte des Nachts kaum die Sterne sehen, und am Tag hinter

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