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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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elegante Steingärten mit Bächen und kristallklaren Becken gab, die mit Fischen gefüllt waren. Riatha hatte ihnen einmal erzählt, das oftmals ein Jahrhundert oder mehr verging, bevor sich ein Elf schließlich entschied, einen besonderen Stein oder eine Blume oder einen Busch an eine gewisse Stelle zu platzieren.
    Er verglich auch die Geschäfte der Stadt mit der Saat von Getreide, der Pflege von Gärten und der Ernte von Früchten und Beeren, mit dem Hüten von Herden und der Aufzucht von Geflügel.
    Der Wurrling fand, dass es den Bewohnern von Pendwyr in ihrer Lebensart an vielem mangelte.
    Aber so manches bewunderte er auch, obwohl er das Leben, das er kannte, diesem hier letztlich doch vorgezogen hätte.
    Also zermarterte sich auch Gwylly das Hirn nach einer Lösung, nach einer Möglichkeit, Stoke aufzuspüren. Jedoch vergeblich. Trotzdem gab der Bokker nicht auf.
    Es war jedoch Faeril, die letztlich einen anderen Weg vorschlug, als einfach nur darauf zu warten, dass ein Reichsmann von einer Untat des Gelbäugigen berichtete.
    Die beiden Wurrlinge saßen in der Bibliothek. Gwylly lernte, und Faeril suchte nach Wissenswertem über Wahrsagerei, denn sie hatte immer noch den in Seide gehüllten Kristall in seiner Metallkassette bei sich, obwohl sie nicht mehr versucht hatte, ihn zu benutzen. »Sag, Gwylly, sieh dir das mal an!« Faeril hielt ihm einen staubigen Wälzer vor die Nase.
    Der Bokker nahm das Buch und legte es vor sich auf den Tisch.
     
    »Orakel«, las er laut vor, »sind Personen, welche göttliches Wissen mitteilen; Personen, durch welche ein göttliches Wesen spricht; Orte, an denen Gottheiten auf diese Weise geheimes Wissen oder göttliche Absichten mitteilen.«
     
    Gwylly sah Faeril an. »Lies weiter«, sagte sie.
     
    »Im Lauf der Ären haben Sterbliche wie auch Unsterbliche Antworten auf die Fragen gesucht, welche das Unbekannte und Unwägbare betrafen. Es wird behauptet, dass diesen Suchenden manchmal Antworten durch eine Gottheit gegeben wurde, manchmal gezielt, manchmal auch durch einen Auserwählten. Angeblich verhüllen die Götter diese Antworten gern, denn klares Wissen zu vermitteln entspricht nicht der Art des Göttlichen.
    Angeblich haben die Götter ihre Antworten durch das Rascheln von Eichenblättern verkündet, durch Windgeräusche in einer Höhle, das unzusammenhängende Plappern von Wahnsinnigen, durch die Figur eines Blitzes, das Rollen des Donners, die Lage der Eingeweide von Opfertieren, die Reihenfolge von gemischten und willkürlich aufgedeckten Karten…«
     
    Gwylly blickte von dem Buch hoch. »Kein Wunder, dass die Antworten im Verborgenen liegen.«
    Faeril deutete auf einen Absatz. »Hier, Gwylly, lies das da.«
    Gwylly richtete seinen Blick wieder auf den staubigen Folianten.
     
    »Unter den berühmteren Orakeln sind vor allem folgende Orte hervorzuheben: der Alinianische Tempel im Uthana-Dschungel, der in der Zweiten Ära von den Vudaro March zerstört wurde; das Byllianische Labyrinth in Olor, das jetzt im Hyrigianischen Meer versunken ist; die Pythische Halle der Phrygia, welche von Ramis dem Fünften als ein Betrug enttarnt wurde; das Eichenholz von Gelen, dessen Orakelsprüche zu den genauesten überhaupt zählten - doch als der letzte Priester von Rüdün starb, sind auch die göttlichen Weissagungen verstummt. Und als Letztes folgt noch der Ring von Dodona im Kandra-Holz, der jetzt angeblich unter dem Sand der Karoo-Wüste versunken ist. Es wurde berichtet, dass die Götter von Dodona mit jedem sprachen, und dass auch ihre Weissagungen, wenngleich obskur, unfehlbar wahr seien.«
     
    Faeril streckte die Hand aus, blätterte zwei Seiten weiter und deutete dann auf einen anderen Abschnitt. »Hier, Gwylly, jetzt das da.«
     
    »Angespornt von den Legenden über ihre unfehlbare Genauigkeit hat in der Zweiten Ära Prinz Juad von Vancha eine Expedition in die Karoo-Wüste unternommen, um dort den untergegangen Ring von Dodona zu finden. Weder von ihm noch von seinen Gefolgsleuten wurde jemals wieder etwas vernommen.
    Juads Vater, König Carlon der Weise, schickte eine zweite Expedition in diese Wüste, die das Schicksal seines Sohnes offen legen und den Prinzen nach Vancha zurückbringen sollte, falls er noch lebte. Ansonsten jedoch hatten seine sterblichen Überreste in die Heimat überführt zu werden. Auch diese Expedition verschwand spurlos.
    König Carlon schickte nun keine weitere Expedition mehr aus, da er nunmehr den Worten der Wüstennomaden Glauben

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