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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Schar handverlesener Männer durch die Dunkelheit zum Tempel, um das Gold zurückzuholen. Doch was mussten sie sehen: Der Tempel war verlassen, die Frauen und der Schatz verschwunden, ebenso der silberne Thron.
    Außer sich vor Wut zerstörten Falan und seine Männer den Tempel, rissen ihn nieder.
    Und mitten in der Nacht segelte die Armada auf der gerade einsetzenden Ebbe hinaus auf das Meer…
    Unmittelbar vor Tagesanbruch jedoch bebte die Erde gewaltig, der Berg von Telos wurde zerstört. Diese gewaltige Katastrophe löste eine ebenso gewaltige Flutwelle aus, die über das Meer hinwegrauschte, auf Falans mächtige Armada traf, die Schiffe zerschmetterte und alle ertränkte, Mann und Maus in die Tiefe zog - Falan, seine Ratgeber, Handlanger und Soldaten … alle, einschließlich dieser drei kostbaren, unersetzlichen Schriftrollen.
    So bekam Falan der Großspurige am Ende doch seine Antwort von den Göttern von Telos, die danach für immer verschwanden.«
     
    Am vierten Tag ihrer Reise hörte der Regen auf, der Himmel klarte auf, und ein guter Wind trieb sie quer über das Meer. Alle waren froh, endlich wieder die Sonne zu sehen. Sie schlenderten über das Deck oder lagen einfach da und genossen die Wärme. Der Kurs musste, wie sich herausstellte, nur geringfügig korrigiert werden.
    Zwei weitere Tage und Nächte segelten sie so weiter, während der Wind immer schwächer wurde … am siebten Tag lagen sie still in einer Flaute mitten in einem spiegelglatten Ozean.
    Hauptmann Legori schickte die Männer in Dinghis, die mit diesen Booten die Bello Vento schleppten. Die Ruder klatschten in dem klaren Wasser, schlugen Wellen, und die Rümpfe hinterließen ein Kielwasser, das sich ebenfalls langsam ausbreitete.
    Aravan stand mit Gwylly am Heck und beobachtete die sich miteinander verwebenden Muster, gefesselt von dem glitzernden Kräuseln, das die Wellen auf der spiegelglatten Fläche bildeten.
    »Sie hat eintausend Gesichter … nein, noch viel mehr«, sagte der Elf schließlich auf Sylva.
    Gwylly, der die Sprache der Elfen ebenfalls gelernt hatte, antwortete: »Der Ozean, das soll eine launische Geliebte sein, wie ich höre.«
    »Aye, die Geliebte vieler, doch keinem Untertan.«
    Sie standen eine Weile schweigend da, und nur die rhythmischen Gesänge der Ruderer störten die Stille. Schließlich fuhr Aravan fort: »Sie ist zu temperamentvoll, um von irgendwem gezähmt zu werden, und wird immer wild und frei sein … obwohl es welche gibt, die sie zu der Ihren machen wollen.«
    Gwylly schüttelte den Kopf. »Wer dürfte auch nur wähnen, dass man sie besitzen könnte?«
    Aravan lachte. »Ha! Jetzt weiß ich, dass Ihr im Herzen ein Elf werdet, Gwylly, denn Ihr sprecht wie ein Lian … oder wie einer der Verborgenen.«
    Der Bokker warf Aravan einen fragenden Blick zu.
    Aravan jedoch schien in Gedanken versunken, als würde sich sein Herz an die Worte eines anderen erinnern, eines Wesens aus uralten Zeiten. Wer kann den Himmel besitzen?, hallte die Frage durch seinen Verstand.
    Tarquin saß vor dem Elf. Der Fuchsreiter war kaum größer als dreißig Zentimeter, seine Stimme war leise, und er sprach in der Zunge der Verborgenen. »Die Menschheit ist nicht wie das Volk, denn sie sucht zu besitzen, worauf sie Hand legt, alles, was man sieht und fühlt.
    Doch wer kann den Himmel besitzen? Wer kann den Wind oder den Regenbogen sein Eigen nennen? Wer den Regen oder die Wasser der Welt beherrschen, das Lachen der Bäche oder das Brüllen des Donners? Oder auch nur Steine und Berge, die Knochen der Erde? Und wer besitzt das Gras und die Bäume, die Wälder und Ebenen? Und wer die Geschöpfe der Luft und jene Kreaturen der Erde, all die Wesen in den Wassern? Wer kann auch nur eines dieser Lieder der Erde für sich beanspruchen?
    Die Menschen würden sagen: >Ich. Mir gehört das alles. Ich habe die Herrschaft. Es ist mein! Und ich kann damit tun, wie mir beliebt.<
    Das Volk jedoch sagt: Nein! Niemandem gehört die Welt, oder allen, denn alles ist heilig. Jedes glänzende Blatt, jedes sandige Gestade, jeder Nebel im finsteren Wald, jedes summende Insekt. Sie alle müssen verehrt werden.
    Wir sind Teil der Erde - und sie ist ein Teil von uns. Also ist sie zu ehren, zu lieben, zu pflegen, denn sie ist kostbar. Sie ist unser Vater und unsere Mutter, und alle Dinge darauf sind unsere Brüder und Schwestern. Der Bär, der Hirsch, der Adler, der Fuchs, sie alle sind unsere Verwandten, selbst die Pflanzen und Blumen. Die Luft, die über

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