Mithgar 17 - Drachenbund
ein schrecklicher, schwarzer Sturm - und Euer Kind ist die Hoffnung der ganzen Welt.«
Ohne ein weiteres Wort und trotz des roten Scheins des Kaminfeuers, der durch die offene Tür fiel, legte sich ein dunkler Schatten um Dalavar und hüllte ihn ein. Seine Gestalt wandelte sich, wurde größer, silbergrau, seine Hände und Füße wurden zu schwarzen Pfoten, seine Zähne zu schimmernden Fängen, und die sich wandelnde Gestalt fiel auf alle viere. Wo Dalavar gestanden hatte, befand sich jetzt ein zähnefletschender Draega, der ein wenig dunkler schien als die anderen.
»Meiner Treu!«, rief Faeril staunend.
Die großen Silberwölfe liefen jaulend umher. Und plötzlich wandten sie sich wie ein einziger um, rannten nach Süden durch den Schnee und verschwanden rasch in der Nacht, die sich über Ardental legte.
»Also gut«, meinte Faeril, als sie die Tiere nicht mehr sehen konnte. »Das war es wohl.«
Riatha stand in dem rötlichen Licht, das aus der Kate fiel und die düsteren Schatten ein wenig erhellte. »Nein, Faeril«, meinte sie. »Das war es mitnichten; es hat gerade erst angefangen.«
7. Kapitel
AUFBRUCH
Sommer, 5E994 (Fünfzehn Jahre zuvor)
Chakun zitterte vor Wut und Furcht. »Ich bin die erste Dienstmagd des Kutsen Yong, denn ich trage den Spitzhut. Deshalb bin ich es, die entscheidet.«
Vor ihr stand jemand, in dessen Gesichtszüge sich der Ausdruck eines akma, eines Dämonen, mit denen eines Mannes mischten. Er war bleich und wirkte menschlich, war aber vielleicht dennoch kein Sterblicher. Schlank und groß war er, hatte sein glattes, schwarzes Haar zurückgekämmt, während sich seine schlanken Finger mit den langen, klauenartigen Fingernägeln krümmten … und die gelben Augen unter den haarlosen Brauen blickten wild. Die Nase in seinem langen, schmalen Gesicht war ebenfalls lang und dünn, seine weißen Wangen bartlos. Er war in der Nacht der Geburt des Masula Yongsa Wang aus dem Süden gekommen. In derselben Nacht war etwas über die Herde im Süden geflogen, etwas Geflügeltes, Grauenhaftes, das die Pferde vertrieben hatte ebenso wie die Stammesleute, die sie bewachen sollten. Sie waren zu Cholui Chang geflohen und hatten von einer großen, geflügelten Bestie gestammelt, die durch den finsteren Himmel flog. Cholui Chang war vor Bestürzung erbleicht, aber er hatte erklärt, dass es ein Drache gewesen sein musste, der gekommen war, um das Kind anzubeten. Nein, hatten die Hüter einmütig widersprochen, es ist kein Drache gewesen, der kam, um seinen Herrn zu sehen, sondern eine wilde Bestie - von einer anderen Art. Um was für eine Kreatur es sich jedoch gehandelt haben könnte, vermochte keiner aus dem Stamm zu sagen, nicht einmal die Priester.
Nur die Hüter hatten die Silhouette der Kreatur vor den funkelnden Sternen erblickt, aber dennoch zweifelte niemand an ihrem Wort. Denn es herrschten bedeutsame Zeiten, angesichts der Geburt des Magier-Kriegerkönigs selbst. Dennoch, weder ein Drache noch das geflügelte Wesen einer anderen Art kamen, um Kutsen Yong seine Reverenz zu erweisen …
… obwohl in derselben Macht ein gelbäugiger Mann aufgetaucht war, mit seinen spitzen Zähnen und seinen klauenartigen Fingern. Alle erschauerten, wenn sie ihn sahen, denn er war vielleicht ein Taeji Akma, ein Erddämon, die gefürchtetste aller Kreaturen, die sie in die endlose Wildheit in der Mitte der Welt zerren wollte, wo sie auf immer vor Qualen schreien würden; alle wichen zurück, als dieses gelbäugige Wesen zu dem Zelt ging, wo Kkot immer noch um ihren ermordeten Sohn weinte, während sie den neugeborenen König säugte.
Als Cholui Chang angelaufen kam, ergriff der Gelbäugige das Wort. »Mehro bin Ydral, und mehro bin gekommen, um diesen Herrn in der Kunst der Hexerei zu unterrichten«, sagte er mit einer tonlos wispernden Stimme, einer Stimme, die uralt klang, älter als man in Jahren zählen konnte. Und die seine jugendliche Gestalt Lügen strafte. »Andere können ihn die Künste des Kriegers lehren, aber mehro werde ihn die Macht lehren.«
Choloi Chang wollte ihm widersprechen, aber als sich diese gelben Afcma-Augen auf ihn richteten, nickte er nur gefügig.
Nachdem ihre Zahl nach den Siegen immer weiter angestiegen war, wendete sich die Goldene Horde nach zwei Jahren Ruhe nach Osten. Sie stürmten die Provinz Qilung, zogen zu der großen Stadt Janjong selbst, wo der Kaiser von Jinga regierte. Diesmal jedoch bekamen sie es mit den disziplinierten Armeen der Hauptprovinz zu
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