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Mithgar 17 - Drachenbund

Mithgar 17 - Drachenbund

Titel: Mithgar 17 - Drachenbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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tun.
    Doch Cholui Chang war ein listiger Kriegsherr, und durch Täuschungen und geschickte Überfallmanöver schlugen die gefürchteten Reiterkrieger von Moko überall dort zu, wo man es am wenigstens erwartete, und lockten die Streitkräfte des Kaisers in Hinterhalte, wenn sie von ihnen verfolgt wurden. Folgten ihnen die Streitkräfte jedoch nicht, sondern hielten ihre Stellungen, so verwickelte Cholui Chang sie in eine Schlacht und überwältigte die Truppen des Kaisers durch ihre bloße Überzahl. Dennoch brauchte es drei Jahreszeiten, um diesen wilden Kampf zu beenden, vom Herbst bis zum nächsten Frühling. Dann endlich erreichten sie die Stadt Janjong mit ihren hohen Steinmauern.
    Schließlich jedoch fiel auch diese Stadt, die Mauern wurden gebrochen, die Tore zerschmettert und die Verteidiger niedergemetzelt - das heißt alle jene, die ihre Waffen nicht streckten. Nachdem die Stadt bezwungen worden war, fiel die Goldene Horde dort ein und plünderte, verheerte und vergewaltigte - ihre Eroberung war gnadenlos. Als Cholui Chang seinen Sieg vor seinem Sohn Kutsen Yong herausschreien wollte, fand er ihn in der Gesellschaft von Ydral; also berichtete der Kriegsherr nur von seinem Triumph, denn obwohl Cholui Chang ein wilder Krieger war, fürchtete er den Akma mit seinen gelben Augen.
    Jetzt stand die zweiundzwanzigjährige Chakun zitternd da und starrte in eben diese gelben Augen, während in der Nähe eine große Stadt brannte und der Rauch sich in den Himmel wälzte. »Ich bin die erste Dienstmagd, und es steht mir zu, mich um seine Bedürfnisse zu kümmern, und ich werde entscheiden, wo er in dem Triumphzug durch Janjong reiten wird. Nämlich nicht in Eurem schwarzen Wagen, und auch nicht an der Spitze einer Armee auf einem tänzelnden Pferd - wie ein gewöhnlicher Soldat. Er wird in seiner königlichen, goldenen Sänfte getragen werden, umringt von wilden Kriegern der Moko, die sowohl der ehemalige Kriegerfürst von Gaujiang, Kwailiang, Oizong und auch Xinga tragen werden, die ehemaligen Könige, die jetzt seine Sklaven sind. Denn er ist der Kutsen Yong.«
    Ydral lächelte. Seine Zähne sahen wie dreieckige Fänge aus, wie die eines shäyü. »Allerdings ist er der Mächtige Drache, der All-Herrscher, doch man sollte ihn als einen mächtigen Kriegerkönig betrachten, nicht als ein verwöhntes Kind.«
    »Narr!«, zischte Chakun. »Es sind nur die Mächtigen, die auf den Schultern der Könige getragen werden.«
    Wut flammte in Ydrals gelben Augen auf, die er jedoch rasch unterdrückte. Er verbeugte sich leicht. »Wie thou wünschst, Erste Dienstmagd.« Dann drehte er sich auf dem Absatz herum und schritt davon, während sich seine klauenartigen Finger vor kaum beherrschter Wut krümmten und öffneten.
    So also wurde Kutsen Yong auf einer goldenen Sänfte durch Janjong getragen. Die gold schimmernden, seidenen Vorhänge waren zurückgezogen, damit jeder den Masula Yongsa Wang sehen konnte, der in blutrote Kleidung gehüllt und hoch auf einem goldenen Stuhl saß. Die vier besiegten Könige trugen die goldene Sänfte an Stangen auf ihren Schultern. Ihre mutlose Demut war unübersehbar. Gepanzerte Krieger schritten mit den Schwertern in den Händen neben der Sänfte einher. Ihre scharfen Blicke schienen überall gleichzeitig zu sein. Der Sänfte folgten barfuß tausend Jungfrauen in durchscheinenden, blassgelben Gewändern, Bräute dieses All-Herrschers, die man in den besiegten Provinzen als Kriegsbeute genommen hatte. Die Bürger der besiegten Stadt standen am Wegesrand des Triumphzuges und wurden von Reihen - der Krieger der Eroberer - zurückgehalten, die eine Gasse von dem zerstörten Osttor bis zu den zertrümmerten Portalen des Palastes bildeten. Sie jubelten dem Mächtigen Drachen zu, als er vorübergetragen wurde, denn hätten sie es nicht getan, so hätte dies den sofortigen Tod bedeutet. Und vor dem gewaltigen Magier-Kriegerkönig wurde der auf einer blutroten Lanze aufgespießte Kopf des vormaligen All-Kaisers einhergetragen.
    Sie hielten Einzug in den Hof des Palastes und marschierten die einhundert Stufen hinauf, während der Jubel hinter ihnen anschwoll, ermutigt durch Stöße mit Lanzen und Spießen. Am oberen Absatz der Treppe wurde die Sänfte gewendet und abgestellt, während die Jungfrauen in ihren hauchzarten Gewändern auf den Stufen darunter Aufstellung nahmen. Der Magier-Kriegerkönig stieg von seinem Stuhl herab und baute sich dort auf, wo ihn alle sehen konnten. Die Erste Dienstmagd und der

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