Mithgar 17 - Drachenbund
er gefunden werden! Denn wenn er das ist, für was jai ihn halte, und jai sein Geheimnis lüften kann, dann wird er ma… thou große Macht gewähren.«
Kutsen Yong knirschte mit den Zähnen und ballte die Fäuste, während er von seinem königlichen Mentor zu seiner Ersten Dienstmagd und dann zu dem Einhändigen blickte. »Vielleicht lasse ich dich am Leben, Fischer, bis das Juwel gefunden wurde.« Er gab den Wachen ein Zeichen. »Schafft ihn einstweilen fort und sorgt dafür, dass ihm nichts zustößt.« Er sah sich im Saal um. »Bringt mir stattdessen die Priester«, fuhr er fort, »die mich betrogen haben. Und schafft auch ihre gekrümmten Messer heran, denn sie sollen den langsamen Tod der stückweisen Ausweidung sterben, weil sie mir eine falsche Weissagung gegeben haben.«
Weit im Westen und tief in einem schwarzen Berg begannen Zauberer viele Dinge zu sammeln, die sie benötigten, um eine bislang unbekannte Katastrophe abzuwehren. Was sich ereignen würde, konnte jedoch keiner von ihnen vorhersagen, nicht einmal die mächtigsten Seher. Sie wussten nur, dass die Zeit der Trinität heraufzog, und ein schreckliches Desaster die Ebenen von Valon überziehen würde. Also bereiteten sie sich auf etwas vor, das sie nicht kannten, bereiteten sich auf alle Möglichkeiten vor… … so glaubten sie.
Mehr als fünfhundert Werst weiter westlich begann unter den Ruinen eines explodierten Feuerberges das bebende Land, sich zu beruhigen, die zitternde Erde kam zur Ruhe. Tief, sehr tief unter der Oberfläche, war der schwärzliche Fluss des glühenden Magmas endlich mit gewaltigen Quadern aus hartem, granitschwarzem Stein versiegelt worden. Dann öffneten große Hände einen Kanal zu dem Wasser des Schnees, der hoch oben lag. Während der eisige Fluss endlich hinabrauschte und sich ausbreitete, stiegen fauchende Dampfwolken aus dem Boden auf und verhüllten den Himmel, während die Lava, die sich noch über der Barriere befand, langsam abkühlte. Augen wie große Edelsteine beobachteten den Vorgang billigend, denn die Zeit der Zeiten rückte näher.
11. Kapitel
FORTSCHRITTE
Frühling bis Herbst, 5E1003 (Sechs Jahre zuvor)
Bair war im Frühling neuneinhalb Jahre alt, als fünf Reisende vom Ardental aufbrachen. Riatha saß auf einem edlen grauen Wallach, während Urus ein gewaltiges Ross der Baeron ritt - der kastanienbraune Hengst hatte ein Stockmaß von einem Meter neunzig und weißes, federweiches Haar an seinen Fesseln. Aravan bestieg einen lebhaften, schwarzen Hengst, Faeril saß auf einem dunkelbraunen Pony, das recht gleichmütig wirkte. Und mitten unter ihnen ritt Bair auf einem falben Zelter, der klein und schnell war und auch trittsicher. Sie hatten vier Packtiere dabei, denn die Reise, die vor ihnen lag, war weit. Sie brachten Bair zu den Baeron, damit er dort die Liebe zum Land lernte, seine Eigenarten und seine Pflege. Faeril hatte allerdings richtig bemerkt, dass man Bair nur wenig über die Pflege des Landes lehren konnte, denn zusätzlich zu seiner Elfenherkunft hatte ihm seine Fähigkeit, das Leben in allen Dingen wahrzunehmen, ein tiefes Wissen über die Art der Natur vermittelt, das nur wenige, wenn überhaupt jemand, besaßen.
Auch in seinen anderen Studien hatte sich Bair recht löblich gehalten, hatte viele Tage Rechnen, Schreiben und Lesen gelernt, Letzteres in nicht weniger als vier Sprachen, und er hatte viele Kerzenstriche lang über Schriftrollen in den Archiven gebrütet, über die Geschichte der Elfen gelesen, der Geschichte der Welt, und auch von vielen uralten und verwirrenden Dingen erfahren, die er gelegentlich und willkürlich zum Besten gab: Die Rätsel und Mysterien alter Reden und Prophezeiungen, von der Kristallseherei, von den Ebenen und auch davon, das Wissen vom Überqueren des Dazwischen zu erlangen, von Wilder Magie, von den Artefakten der Macht. Er hatte auch noch andere mysteriöse Schriften studiert, die er damals zwar noch nicht verstand, die er aber begreifen würde, wenn er erst älter wäre, so glaubte er. Also legte er diese Schriftrollen beiseite und schwor sich, sie eines Tages erneut zur Hand zu nehmen. So betrieb Bair seine Studien - er war ein eifriger Schüler.
Doch als der Sommer nahte, hielt Urus es für angebracht, dass der Junge diese Jahreszeit draußen genoss. Außerdem wollte Urus Bair dieselbe Schulung angedeihen lassen, die er einst selbst über sich hatte ergehen lassen müssen.
Deshalb verließen sie das Ardental und ritten zur
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