Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mithgar 17 - Drachenbund

Mithgar 17 - Drachenbund

Titel: Mithgar 17 - Drachenbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
dann diese Festung besetzen?«
    Dorn presste die Lippen zusammen, und es schien, als wollte er nicht antworten. Doch schließlich knarzte er: »Sie drangen ein, nachdem der Ghath uns vertrieb.«
    »Ghath?«, erkundigte sich Bair stirnrunzelnd.
    »Ein Draedan, ein Gargon«, erläuterte Aravan. »Ein schrecklicher Fürchterich. Niemand kann seiner…«
    »Wir zaudern«, unterbrach Dorn ihn brüsk, als wollte er jedes Gespräch über diesen finstersten Tag des Zwergendoms abwürgen, aus Scham, dass die Chäkka geflohen waren. »Und DelfHerr Balor wartet.«
    Er führte sie nach links, über eine Rampe hinab, und als sie den Vorsprung erreichten, öffnete sich links von ihnen eine Tür im Stein, die vor einem Augenblick noch nicht dagewesen schien, so gut war sie getarnt. Ein Zwergenkrieger trat heraus.
    Aravan fing Bairs fragenden Blick auf. »Offenbar führt sie zu den Verteidigungsanlagen in der ersten Halle: zu den Schießscharten, den Mordlöchern und den Eisenplatten, die den Korridor blockieren.«
    »Ah«, meinte Bair. »Wenn er sie nicht geöffnet hätte, hätte ich auch nicht bemerkt, dass sie da war.«
    Dorn sah zu dem Jungen zurück. »Geheimtüren der Chäkka sind schwer zu finden, selbst wenn man weiß, wo sie sind.«
    Sie wandten sich nach rechts und zur Zugbrücke. Als sie hinüberritten, blickte Bair nach unten. Die Wände des Abgrundes waren steil und reichten so weit hinab, wie er blicken konnte, bevor sie in der unergründlichen Tiefe verschwanden. »Wie tief ist dieser Spalt?«
    Dorn zuckte die Achseln.
    Sie erreichten die Große Kriegshalle, wo sie ihre Winterkleidung ablegten, denn es war, wie Dorn gesagt hatte: »Kraggencor ist wärmer als der Winter und kühler als der Sommer, weder heiß noch kalt, sondern von einer immer gleichen Temperatur, was an dem Felsen liegt.« Dorn rief ein paar Zwergenkrieger heran, damit sie die Pferde und das Pony zu den Stallungen führten, und bat sie, die Habseligkeiten der Besucher in die Gästequartiere zu bringen. Dann führte er die Reisenden nach rechts durch die Halle, zu einem der vielen Ausgänge, die zu den Gängen führten, die in den Fels geschnitten waren.
    Als sie an einem der gigantischen Pfeiler aus rotem Granit vorbeigingen, sah Bair am Sockel das Relief eines Drachen, der sich um den geriffelten Stein ringelte.
    »Das ist einer der neuen«, knurrte Dorn, als er das Interesse des Jungen bemerkte.
    »Ein neuer?«
    »Ja. Einige Drachenpfeiler wurden während der Schlacht um Kraggencor umgestürzt.« »Wann war das?«
    Dorn strich sich über den Bart. »Vor siebenhundertzweiundsiebzig Jahren.« Er warf einen Blick auf die Runen, die um den Fuß des mächtigen Pfeilers herumliefen. »Dieser Pfeiler wurde zwanzig Jahre später errichtet.«
    »Also ist er siebenhundertzweiundfünfzig Jahre alt«, warf Bair ein.
    Dorn nickte.
    »Und Ihr nennt ihn neu?«
    Wieder nickte der Zwergenhauptmann. »Sicher. Im Vergleich mit den anderen ist er nur ein Kind.«
    Sie durchquerten den Torbogen, gingen mehrere Treppen hinauf, während sie sich nach rechts, links und wieder nach rechts wandten, bis Bair die Treppen und den gewundenen Weg vergaß, da er sich mehr für die Flure interessierte, die ihren Korridor kreuzten. Einige waren beleuchtet, andere dunkel, aber er spähte in alle hinein.
    Hinter dem oberen Absatz einer weiteren Treppe lag eine lange schmale Kammer, die in der Mitte von einem mit Runen geschmückten Bogen überspannt wurde. »Das ist die Halle des Grabbogens«, sagte Dorn. »Sie wurde ebenfalls neu errichtet.«
    Bair sah den Hauptmann erneut fragend an.
    »Sie war zusammengestürzt«, erklärte Dorn, »so wie die Musterungskammer auch.«
    Bair blickte auf den Stein über ihren Köpfen. »Auch wenn der Berg über uns von seiner Kraft wispert, Kraggencor ist vielleicht doch nicht so sicher.«
    Dorn war verblüfft. »Wispert?«
    Bair zuckte die Achseln. »Wispern ist nicht ganz das richtige Wort, aber der Stein lebt förmlich vor Stärke.«
    Dorn hob eine Braue. »Es ist immerhin der lebende Stein.«
    Bair nickte. »Doch Ihr habt meine Frage nicht beantwortet: Wenn Pfeiler kippen und Kammern zusammenstürzen, ist Kraggencor dann ein sicherer Ort?«
    Dorn richtete sich zu seiner imposanten Größe von einem Meter zweiunddreißig auf und erwiderte barsch: »Es gibt in ganz Mithgar keinen sichereren Ort als Kraggencor. Und diese Kammer ist nicht von allein eingestürzt: Sie wurde von jenen zum Einsturz gebracht, die ihr die Grubengänger nennt, und zwar, um

Weitere Kostenlose Bücher